ENGLAND. Premier League. 11. Runde
Chelseas miserable Bilanz. Elf Punkte aus elf Spielen, Rang 15: Schlechter ist ein Titelverteidiger in der Premier League noch nie in eine Saison gestartet. Chelseas Trainer José Mourinho weht nach der dritten Heimniederlage, dem 1:3 gegen Liverpool trotz früher 1:0-Führung, ein immer heftigerer Wind entgegen. Auf die Frage, ob er die Kehrtwende schafft, antwortete der Portugiese nur: "Wenn man es uns erlaubt." Zum wiederholten Mal schwaches Abwehrverhalten führte auch gegen Liverpool zu Gegentreffern, den Nummern 20 bis 22 in dieser Saison. Einen schlechteren Wert weisen diesbezüglich nur Norwich City (23), Bournemouth (24) und Sunderland (25) auf.
Coutinhos erste Doublette. Liverpools Matchwinner beim ersten Sieg nach drei 1:1-Unentschieden unter dem neuen Trainer Jürgen Klopp war Philippe Coutinho. Der Mittelfeldspieler, der davor während 790 Minuten nicht mehr getroffen hatte, sorgte mit zwei brillanten Abschlüssen (einmal mit links, einmal mit rechts) für den verdienten Umschwung. Für den Brasilianer war es im 91. Einsatz in der Premier League die erste Doublette. Liverpool, mit einer Bilanz von einem Sieg aus zehn Auswärtsspielen nach London gereist, hatte an der Stamford Bridge letztmals im November 2011 gewonnen.
Arsenal und Manchester City punktgleich. An der Ranglistenspitze marschieren Manchester City und Arsenal im Gleichschritt. City setzte sich gegen Norwich allerdings erst dank eines späten Penalty-Treffers von Yaya Touré 2:1 durch. Arsenal löste seine Aufgabe mit dem 3:0 in Swansea souveräner. Die zum fünften Mal in Folge siegreichen "Gunners" erzielten die drei Treffer zwischen der 50. und 74. Minute. Hinter dem punktgleichen Duo folgt das weiterhin überraschende Leicester, das ohne Gökhan Inler bei West Bromwich Albion trotz 0:1-Rückstand noch 3:2 gewann. Leicester hat aus den letzten vier Partien zehn Punkte geholt, fünf mehr als Manchester United (0:0 bei Crystal Palace).
ITALIEN. Serie A. 11. Runde:
Fiorentina und Inter an der Spitze. Die AC Fiorentina steht zum vierten Mal in dieser Saison an der Ranglistenspitze der Serie A. Die "Viola" löste das punktgleiche Inter Mailand durch das 4:1 gegen Frosinone nach gut 16 Stunden als Leader ab. Drei Tore innerhalb von sieben Minuten brachten die Mannschaft des letzten Basler Meistertrainers Paulo Sousa schon in der ersten Halbzeit auf Kurs. Ante Rebic, Gonzalo Rodriguez mittels Hackentrick und ein Foulpenalty im "Panenka-Style" von Khouma Babacar sorgten zwischen der 24. und 31. Minute für Fiorentinas beruhigenden Vorsprung. Napoli hätte mit einem Sieg mit dem Duo gleichziehen können. Im Auswärtsspiel gegen Genoa mussten sich die Neapolitaner nach zuletzt fünf Erfolgen in Serie trotz klarem Chancenplus mit einem 0:0 begnügen. Bei Genoa musste sich Blerim Dzemaili nach 44 Minuten mit muskulären Problemen auswechseln lassen.
Minimales Inter. Inter Mailand weist in der Offensive einen Schnitt von genau einem Treffer pro Spiel auf. Die "Nerazzurri" blieben sich im Spitzenkampf der elften Runde gegen die AS Roma treu. Das 1:0 durch das erste Tor des defensiven Mittelfeldspielers Gary Medel im 45. Serie-A-Einsatz reichte, um den davor fünf Mal in Folge siegreichen Gegner zu bezwingen. Bemerkenswert ist Inters Klassierung auch darum, weil der Wert von elf Treffern nur von sechs Teams, darunter mit Frosinone (17.), Bologna (18.) und Carpi (20.) den drei Aufsteigern, unterboten wird. Neben Medel war Goalie Samir Handanovic mit zahlreichen Paraden Inters zweiter Matchwinner.
Déjà-vu für Torino. Erstmals seit 22 Jahren startete der FC Torino von einer besseren Ranglistenposition als Juventus in ein stadtinternes Duell. Im "Derby della Mole" erlebte "Toro" dann ein Déjà-vu - und wurde vom Rivalen in der Tabelle wieder überholt. Wie am 30. November 2014 gelang Juventus der mit viel Mühe zustande gekommene Siegtreffer zum 2:1 in der 93. Minute. Juan Cuadrado bugsierte den Ball nach einer flachen Hereingabe von Alex Sandro über die Linie. Der Kolumbier war bereits nach elf Minuten eingewechselt worden, weil sich Sami Khedira schon wieder verletzte. Der deutsche Weltmeister hatte wegen eines Muskelfaserrisses erst Ende September erstmals eingesetzt werden können.
FRANKREICH. Ligue 1. 12. Runde:
Monaco stoppt Angers. Monaco schaffte es als erstes Team seit sieben Wochen, Angers zu bezwingen. Die Monegassen beendeten mit dem 1:0 die Serie des kecken Aufsteigers von sechs Spielen ohne Niederlage. Auch im Fürstentum wusste die Mannschaft des eingewechselten Goran Karanovic zu überzeugen. Angers spielte sich mehr Chancen heraus, verzeichnete mehr Torschüsse. Aber am Ende verliess Angers den Platz erstmals seit dem 12. September und dem 1:3 in Lorient wieder als Verlierer. Monaco ist seit sechs Spielen ungeschlagen, wettbewerbsübergreifend war es der dritte 1:0-Sieg hintereinander.
SPANIEN. Primera Division. 10. Runde
Cristiano Ronaldos Flugkopfball. Cristiano Ronaldo schloss beim 3:1 von Real Madrid gegen Las Palmas eine Lücke in seinem Palmarès. Sein herrlicher Flugkopfball zum 2:0 führte dazu, dass der Portugiese nun gegen alle aktuellen Konkurrenten der Primera Division mindestens ein Tor erzielt hat. Trotz erheblicher Absenzen hinterliess der Leader einen stilsicheren Eindruck und zeigte sich für das Champions-League-Duell vom kommenden Dienstag gegen Paris St-Germain bereit. Barcelona zog mit dem ebenfalls ungefährdeten 2:0 in Getafe nach und folgt dem Erzrivalen punktgleich im zweiten Rang.
TÜRKEI. Süper Lig, 10. Runde
Doppelpack von Derdiyok. - Eren Derdiyok war die grosse Figur im kleinen Istanbuler Derby. Am Freitagabend schoss der Schweizer Internationale beim 3:3 von Kasimpasa beim Nachbarn und Tabellenführer Besiktas die Tore zur 1:0- und zur 3:2-Führung. Es waren seine Saisontore Nummer 3 und 4 für das siebtplatzierte Kasimpasa. Letztmals hatte Derdiyok am 26. November 2011 für Leverkusen beim 3:3 in Berlin (drei Tore) mindestens doppelt getroffen. Der Ausgleich gelang Besiktas erst in der 93. Minute.
(sda)