si. Mit Bayern setzte sich die klar bessere Mannschaft durch, die ihre zahlreichen Chancen erst in der zweiten Hälfte nutzte. Elbers Treffer in der 53. Minute brach den Bann, Sergio traf zur Siegessicherung (83.) und der eingewechselte Scholl rundete das Resultat ab (90).
Elf Monate nach dem im Penaltyschiessen errungenen Triumph boten die Bremer vor allem in der Offensive eine enttäuschende Vorstellung. Angesichts vieler ruppig geführter Zweikämpfe schienen einige Spieler das Wort "Cup-Revanche" allerdings missverstanden zu haben. Der Schiedsrichter zeigte insgesamt zehn Akteuren die gelbe Karte.
Wickys Comeback...
In der 71. Minute wurde Raphael Wicky für Trares eingewechselt; der Schweizer Internationale kam damit zu seinem ersten Einsatz in diesem Jahr. Wegen eines langwierigen Bandscheibenvorfalls, der eine Operation in den USA nötig gemacht hatte, fiel der Walliser fast ein halbes Jahr aus und gab nun nach drei Wochen Aufbautraining sein Comeback. Einfluss aufs Spiel konnte Wicky indes nicht nehmen, zu schlecht war die Tagesform der Bremer, die sich nur selten aus der Defensive befreien konnten und im Spielaufbau kaum über Stückwerk hinauskamen.
Mit Effenberg spielt Bayern besser
Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld, der zum ersten Mal in Deutschland den Cup gewann, hatte die nach dem 0:2 gegen Real Madrid in der Champions League angekündigten Korrekturen vorgenommen und schickte seine Mannschaft auf vier Positionen verändert ins Rennen. Rundum erneuert präsentierten sich die Münchner in der Abwehr, wo Hitzfeld wieder auf die Viererkette setzte. Jeremies, der "Unglücksrabe" vom Bernabeu, kehrte ins Mittelfeld zurück und agierte an der Seite von Stefan Effenberg, der drei Wochen nach seinem gegen 1860 München erlittenen Muskelfaserriss ein grosses Comeback feierte. Allein seine Rückkehr stärkte seiner Mannschaft auch im Hinblick auf das Rückspiel gegen Real vom Dienstag in München den Rücken, wie die Bayern nun ebenso nach dem ersten gewonnenen Titel in dieser Saison für weitere Taten bereit sind.
Seine beste Szene hatte Effenberg, als er Elber den Ball massgerecht zum Führungstor auflegte. Elbers Ballannahme und der Abschluss des Brasilianers, der auch mit den Grasshoppers und dem VfB Stuttgart den Cup gewonnen hatte, waren brillant. Ein Kabinettstücken setzte auch Sergio beim 2:0 in einer Partie, in der mit Bayern eigentlich nur eine Mannschaft agierte.
Der Rekord-Cupsieger erspielte sich schon in der ersten Hälfte Chancen zu Hauf, scheiterte aber immer wieder an der eigenen Abschlussschwäche oder an Werder-Keeper Frank Rost. Mit seinen Paraden brachte der Cup-Held von 1999 vor allem das gut harmonierende Sturmduo Elber/Jancker lange Zeit fast zur Verzweiflung.
In der Nachspielzeit der recht rüde geführten ersten Halbzeit drohte die emotionsgeladene Partie zu eskalieren, als Kuffour im Fünf-Meter-Raum Rost attackierte. Das anschliessende Handgemenge, bei dem sich vor allem Elber hervortat, beendete der Referee mit gelben Karten für den Bremer Schlussmann und den Bayern-Stürmer.
Werder Bremen - Bayern München 0:3 (0:0)
Olympiastadion, Berlin. -- 78 500 Zuschauer (ausverkauft). -- SR
Berg. -- Tore: 57. Elber 0:1. 83. Sergio 0:2. 90. Scholl 3:0.
Werder Bremen: Rost; Frings, Barten, Baumann, Wiedener (15.
Skripnik); Eilts (63. Flock), Trares (71. Wicky), Herzog, Bode;
Ailton, Pizarro.
Bayern München: Kahn; Babbel, Andersson, Kuffour, Tarnat;
Salihamidzic, Effenberg (81. Fink), Jeremies; Sergio, Jancker (74.
Santa Cruz), Elber (88. Scholl).
Bemerkungen: Werder ohne Frey (verletzt). Bayern ohne Zickler
(verletzt). Wiedener verletzt ausgeschieden. Comeback von Wicky
nach fast einem halben Jahr verletzungsbedingter Pause. Verwarnt
wurden Ailton, Wiedener, Rost, Herzog, Trares, Frings, Jeremies,
Elber, Salihamidzic, Effenberg.
(ba/sda)