Brasilien jubelt bereits

Der Bewerbungs-Prozess verlief deshalb so einseitig und unspektakulär, weil die FIFA im Jahr 2000 das Rotations-Prinzip unter den Kontinenten eingeführt hatte. Im Juli 2001 wurde beschlossen, mit der Rotation in Afrika (und der WM 2010 in Südafrika) zu beginnen. Der südamerikanische Verband CONMEBOL bewarb sich vor vier Jahren um die Durchführung der Endrunde 2014 und erhielt im März 2003 den Zuschlag. Brasilien und Kolumbien meldeten sich in der Folge als interessierte Organisatoren. Wohl um Kosten und Energien zu sparen, drängte CONMEBOL darauf, sich auf einen einzigen Kandidaten zu einigen, worauf sich Kolumbien zurückzog.

Einem Zuschlag an Brasilien, das 1950 zum einzigen Mal die WM ausgetragen hat, dürfte nichts mehr im Wege stehen. Eine Inspektionsgruppe der FIFA mit dem Schweizer Walter Gagg weilte im August in Brasilien, um das Bewerbungsdossier zu prüfen und von fünf Spielorten einen Augenschein zu nehmen. Die Inspektoren bescheinigten dem Bewerber in ihrem 52-seitigen Bericht die Fähigkeit, einen Sportanlass dieser Grössenordnung durchführen zu können.

18 Städte haben sich als Spielorte beworben. Acht bis zehn Orte und Stadien dürften berücksichtigt werden. Im Moment wäre keines der 14 bereits bestehenden Stadien WM-tauglich, es liegen jedoch professionelle Modernisierungs- und Baupläne mit Kosten von derzeit 1,1 Milliarden Dollar vor. Neue Stadien sollen in Recife, Salvador, Maceio und Natal erstellt werden.

Frauen-WM 2011 in Kanada oder Deutschland

Ebenfalls am Dienstag vergibt die FIFA die Frauen-WM 2011. Kandidaten sind Kanada und Deutschland. Weil in Nordamerika bereits zwei der letzten drei Frauen-Endrunden stattfanden, dürfte die nächste in vier Jahren im Land des Weltmeisters stattfinden.

(fest/Si)