Dank der Niederlage von Leverkusen hat Borussia Dortmund die
Tabellenführung übernommen. Die Westfalen erreichten in Wolfsburg
ein glückliches 1:1 und führen nun die Rangliste mit einem Punkt
Vorsprung auf Leverkusen an. Der Abstand auf die viertplatzierten
Bayern beträgt sechs Zähler.
Kaiserslautern (1:0 in Köln) hat sich den Dortmundern bis auf
zwei Zähler genähert, während Bremen (1:2 gegen Stuttgart) nach der
zweiten Niederlage in Folge den Anschluss zur Spitze verloren hat.
Bayern München beendete mit dem wichtigen Heimsieg seine
Talfahrt mit sieben Meisterschaftsspielen ohne Sieg eine
beeindruckende Art. 43 000 Zuschauer sahen einen hochüberlegenen
Meister, während Leverkusen Nerven zeigte. Vor 13 Jahren vermochte
das Werksteam letztmals beim Angstgegner zu gewinnen. Nun
kassierten die Leverkusener in München ihre vierte
Auswärtsniederlage in Serie.
Bester Spieler im Olympiastadion war Ex-GC-Stürmer Giovane
Elber, der in der 8. und 24. Minute sowie nach der Pause drei
weitere gute Möglichkeiten versiebte, ehe er in der 67. Minute mit
einem herrlichen Drehschuss im Fallen das Führungstor erzielte.
Vier Minuten später sorgte Stefan Effenberg für die Entscheidung:
Nowotny hatte Sagnol gefoult, der Captain verwertete den Penalty
sicher und landete damit seinen ersten Sieg seit dem Comeback im
Dezember.
Von den Schweizern kamen in der Bundesliga neben dem nicht
eingesetzten Ciriaco Sforza einzig Raphaël Wicky mit dem Hamburger
SV beim 2:1 gegen 1860 München zu einem Erfolg. Der Walliser wurde
dabei nach 76 Minuten ausgewechselt. Oumar Kondé erreichte bei
seinem Comeback für Freiburg -- er wurde in der 63. Minute
eingewechselt -- in Berlin immerhin ein 1:1.
Marc Zellweger mit Köln und Jörg Stiel mit Mönchengladbach
bezogen gegen Spitzenteams die erwarteten Niederlagen. Köln
rutschte nach dem 0:1 gegen Kaiserslautern auf den zweitletzten
Platz ab, und auch Mönchengladbach ist nach 0:2 auf Schalke und dem
zehnten Spiel in Folge ohne Sieg den Abstiegsplätzen bedrohlich
nahe. Nur noch einen Punkt beträgt die Reserve der «Fohlen» auf den
16. Rang.
Nicht zum Einsatz kam Ludovic Magnin. Dem Romand wurde bei
Werder Bremen im linken Couloir der zuletzt verletzte Ukrainer
Viktor Skripnik vorgezogen. Für die 1:2-Niederlage der
Norddeutschen waren Stuttgarts Rumäne Ionel Ganea (62.) und der 19-
jährige Christian Tiffert (83.) besorgt, die für die Schwaben nach
der Pause die Wende schafften. Marco Bode hatte für Bremen das 1:0
erzielt (39.). Es war der 100. Bundesliga-Treffer für den 32-
jährigen Internationalen. Damit ist Bode der 41. Spieler, der dem
«Hunderter-Klub» beigetreten ist.
Zu diesen 41 Akteuren gehört auch der Schweizer Stéphane
Chapuisat, der zwischen 1991 und 1999 für Bayer Uerdingen und
Borussia Dortmund 106 Treffer markierte. Zwei dieser 106 Tore
wurden am Samstag in Wolfsburg thematisiert. Beim letzten Sieg
Borussia Dortmunds in der VW-Metropole war Chapuisat zweimal
erfolgreich. Das war am 24. April 1998.
Nun reichte es Dortmund nur zu einem 1:1. Jörg Heinrich brachte
die Borussia in Führung (3.), doch Tomislav Maric glich für
Wolfsburg mittels Foulpenalty aus (36.). Das Unentschieden war für
die Dortmunder guter Lohn für eine schwache Leistung. Wolfsburg,
das zuletzt zuhause viermal in Serie gewonnen hatte, war überlegen,
vergab aber zuviele Torchancen. So blieb Dortmund, das nach der
Pause zu keinem Torschuss kam, auswärts immerhin zum achtenmal in
Folge ungeschlagen.
(kil/sda)