Champions League: Chelsea - Barcelona

publiziert: Donnerstag, 7. Mai 2009 / 18:14 Uhr

Der FC Chelsea erlebte am Mittwoch einen seiner bittersten Europacup-Abende. Nach dem späten 1:1 durch Andres Iniesta, das Barcelona in den Champions-League-Final brachte, entlud sich der Ärger der Londoner über den norwegischen Schiedsrichter.

Michael Ballack verlor vollkommen die Fassung und konnten augenscheinlich nur mit Mühe schlimmere Reaktionen unterdrücken.
Michael Ballack verlor vollkommen die Fassung und konnten augenscheinlich nur mit Mühe schlimmere Reaktionen unterdrücken.
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Tom Henning Övrebö musste sich nach dem Schlusspfiff wüste Beschimpfungen anhören. Die halbe Mannschaft von Chelsea fiel verbal über den Referee her, einige Spieler wie Michael Ballack und Didier Drogba verloren vollkommen die Fassung und konnten augenscheinlich nur mit Mühe schlimmere Reaktionen unterdrücken.

Stadionordner mussten einschreiten, um die Chelsea-Spieler zurückzuhalten. Später wartete Trainer Guus Hiddink lange Zeit, bevor er seine Stars und deren erhitzte Gemüter aus der Kabine entliess. Währenddessen musste Övrebö aus dem Stadion geschleust und aus Angst vor Übergriffen in ein neues Hotel gebracht werden.

Bis in die 93. Minute konnten Chelsea die vermeintlichen Fehlentscheide des Schiedsrichters egal sein. Die Engländer führten 1:0, spielten die letzte halbe Stunde in nummerischer Überzahl und hatten das viel gelobte Barcelona-Ensemble scheinbar sicher im Griff.

Dann kam Iniestas Schuss unter die Latte. Die nahezu perfekte Defensivarbeit, die die Londoner während über 180 Minuten gegen Barcelona gezeigt hatte, war plötzlich wertlos. Die Stamford Bridge verstand die Welt nicht mehr.

«Heraus-Betrogen»

Von drei, vier nicht gegebenen Elfmeter war nachträglich unter Londoner Fans und Spielern die Rede. Zwei Handspiele und vor allem ein Foul an Florent Malouda standen im Mittelpunkt der Diskussionen. «Die Aktion gegen Malouda war definitiv im Strafraum. Övrebö hatte perfekte Sicht, verlegte das Foul aber vor den Strafraum.

Keinen rein englischen Final?

Ich glaube, da sind wir beraubt worden», meinte Hiddink. «Ich will nicht von Verschwörung reden. Vielleicht wollte die UEFA keinen rein englischen Final. Was ich aber weiss: Für solche Spiele braucht man einen erfahrenen Schiedsrichter aus einer grossen Liga.»

Hiddink vergass bei allem Ärger aber nicht, zu erwähnen, dass sein Team für eine vorzeitige Entscheidung hätte sorgen müssen. Chelsea besass genug gute Tormöglichkeiten für einen weiteren Treffer. Trotzdem fiel in den englischen Zeitungen am Donnerstag immer wieder das Wort «Betrug». «Heraus-Betrogen», schrieb die «Daily Mail». «Lasst Euch nicht erzählen, dass hier die bessere Mannschaft gewonnen hat.» Und der «Daily Telegraph» meinte: «Bitterste Galle wird der einzige Geschmack sein, den Chelsea im Mund hat. Jeder, der mit dem Klub verbunden ist, wird sich angesichts der Ungerechtigkeit krank fühlen.»

«Ich rechne mit einem tollen Final»

Selbst in Spanien hatte man ein gewisses Verständnis für den Ärger des Gegners. «Ein Super-Iniesta und der Schiedsrichter bringen Barcelona in den Final», so «Marca». Und «El Pais» schrieb: «Der Fussball meint es zuweilen gut mit den Mannschaften, die einen schönen Stil praktizieren, und kann mit ruchlosen Mannschaften sehr gemein sein.»

Vom schönen Stil war bei Barcelona in den beiden Begegnungen gegen Chelsea allerdings nur im Ansatz etwas zu sehen. Die Katalanen werden sich steigern müssen, um am 27. Mai in Rom gegen Manchester United den dritten Champions-League-Titel zu gewinnen.

Logischer Final

Barcelonas Coach Pep Guardiola, der nach dem Treffer von Iniesta vor lauter Jubel zwischenzeitlich den Überblick verloren hatte, dachte bereits kurz nach der Finalqualifikation an Manchester United: «United ist Titelverteidiger, hat ein unglaubliches Team und einen Trainer mit viel Erfahrung. Ich rechne mit einem tollen Final.» Der 38-jährige Guardiola kann in seiner ersten Saison als Trainer einer Spitzenmannschaft noch auf drei Titel hoffen: In der Champions League und im Cup stehen die Katalanen im Final, die Meisterschaft dürfte demnächst zu ihren Gunsten entschieden sein.

Auch Manchester United kann eine bereits starke Saison in Rom krönen. Der Premier-League-Leader entschied bereits die Klub-WM und den Ligacup für sich. Manchester United gegen FC Barcelona ist über die gesamte Saison gesehen trotz aller Diskussionen um Schiedsrichter Övrebö der logische Champions-League-Final.

(sl/Si)

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