Liverpool empfängt im brisanten englisch-deutschen Duell
Borussia Dortmund und ist bereits mit einem Remis unter den letzten
16 Teams. Der PSV Eindhoven gastiert bei Galatasaray Istanbul. Die
Holländer müssen gewinnen, um sicher und aus eigener Kraft die
Zwischenrunde zu erreichen, da auch die übrigen drei Mannschaften
(Nantes, Galatasaray, Lazio Rom) noch Chancen auf die zweite Phase
haben.
Drei Schweizer in der 3. UEFA-Runde ?
Am Donnerstag, 1. November, bestreiten die drei Schweizer UEFA-
Cup-Teilnehmer ihre Rückspiele. Meister Grasshoppers (4:1-Heimsieg
gegen Twente Enschede) als auch St. Gallen (1:0-Sieg beim SC
Freiburg) und Cupsieger Servette (0:0 in Saragossa) befinden sich
in verheissungsvollen Ausgangslagen, um in die 3. Runde
vorzustossen, die am 22. November und 6. Dezember ausgetragen wird.
Zuversicht ist angebracht, doch brauchen vor allem St. Gallen und
Servette einen erneuten Exploit, um die höher eingestuften Gegner
zu eliminieren.
Bereits ein Auswärtstor der Deutschen und Spanier brächte die
Schweizer in Rücklage. Vor allem St. Gallen ist gewarnt, hat doch
das ersatzgeschwächte Freiburg zuletzt in der Bundesliga in zwei
Auswärtsspielen (2:0 in Dortmund und 2:2 in Mönchengladbach)
überzeugt. Treffen die Breisgauer auch in Zürich im ausverkauften
Hardturm zweimal, muss St. Gallen ebenfalls mindestens zweimal
reüssieren, um erstmals in der Klubgeschichte in die 3. Runde eines
Eurppacups zu gelangen.
Elf Aufsteiger bekannt
Elf Teams sind als Teilnehmer der Zwischenrunde bekannt: Real
Madrid, der FC Barcelona und La Coruña aus Spanien, Manchester
United und Arsenal aus England, die italienischen Vertreter AS Roma
und Juventus Zurin, Cupverteidiger Bayern München und Leverkusen
aus Deutschland sowie Sparta Prag (Tsch) und Panathinaikos Athen
(Grie). In der Gruppe D ist mit den Duellen Nantes (8 Punkte) -
Lazio Rom (6) und Galatasaray Istanbul - Eindhoven (je 7) für alle
Teams noch alles drin.
Bayern ohne Kahn und Elber
Locker gehen die fest stehenden Teilnehmer der Zwischenrunde
ihre letzte Pflichtaufgaben an. Real Madrids Trainer Vicente del
Bosque schont seine Stars für das Meisterschafts-Duell gegen den FC
Barcelona am Sonntag und flog ohne Zidane, Figo, Hierro, Raul,
Roberto Carlos, Guti und Salgado nach Moskau zum Spiel gegen
Lokomotive. Acht Spieler aus der 2. Mannschaft dürfen die
Atmosphäre der Champions League geniessen.
Bayern München wird im letzten Vorrundenspiel bei Sparta Prag am
Mittwoch ohne Oliver Kahn antreten. Trainer Ottmar Hitzfeld gönnt
dem Torhüter eine Pause. Den Bayern fehlen damit zehn Spieler,
ausser Kahn auch Effenberg, Scholl, Sagnol, Jeremies, Jancker,
Salihamidzic, Lizarazu, Niko Kovac und Champions-League-
Torschützenleader Elber, der bisher sechs Tore schoss. Für Kahn
kommt Ersatzkeeper Stefan Wessels (22) zu seinem sechsten Europacup-
Einsatz. Ciriaco Sforza steht zur Disposition und hofft wenigstens
auf einen Teileinsatz.
Rückkehr von Owen
Dortmund benötigt an der Anfield Road ohne den gesperrten
Amoroso einen Sieg, um die Zwischenrunde in der «Königsliga» aus
eigener Kraft zu schaffen. Schützenhilfe könnte das ausgeschiedene
Dynamo Kiew im Heimspiel gegen Boavista Porto leisten. Im Gruppen-
«Final» setzt Liverpool auf «die Geissel Deutschlands», wie die
Medien auf der Insel Michael Owen seit dessen drei Toren zum 5:1 in
der WM-Ausscheidung gegen Deutschland nennen. Assistenzcoach Phil
Thompson, der weiterhin den am Herzen operierten Gérard Houllier
vertritt und in vier Partien ungeschlagen blieb, freute sich über
das Comeback des Starstürmers beim 2:0-Erfolg in Charlton.
«Liverpool spielte in der ersten Hälfte wie Kaviar, in der zweiten
wie Kohl», meinte Thompson und lobte Owen.
Der Rückkehrer schoss ein Tor und wurde nach einer Stunde zur
Schonung ausgewechselt. «Wenn er sein Timing wieder gefunden hat,
wird er wieder seine Bestform erreichen», glaubt Thompson. Die
Statistik spricht ebenfalls klar für Liverpool. Seit 35 Jahren, als
Dortmund 1966 in Glasgow den Final im Cupsieger-Wettbewerb gegen
Liverpool mit 2:1 gewann, sind die Reds auf der Insel gegen
deutsche Mannschaften ohne Niederlage.
Doch die Borussen, die mit zwei Siegen in den vergangenen Wochen
ihre Chancen wahrten, geben sich nicht schon im Vorfeld geschlagen.
«Jede Serie geht einmal zu Ende», sagt Stefan Reuter. «Wir sind
derzeit auswärts stärker als im Westfalenstadion», meinte Lars
Ricken.
(kil/news.ch)