Champions-League: Valencia innert Jahresfrist wieder im Final

Diskussionen gab es nur bei Juan Sanchez' 1:0 in der 16. Minute, nicht aber bei dessen 2:0 in der 47. und Mendietas 3:0 in der 52. Minute.

Innert sechs Minuten nach der Pause war die in der ersten Halbzeit intensive Partie entschieden. Die überragenden Spanier Juan Sanchez und Gaizka Mendieta reüssierten mit platzierten Flachschüssen. Vor allem Juan Sanchez war eine Woche vor seinem 29. Geburtstag der gefeierte Star im vollbesetzten Mestalla-Stadion. Der in dieser Saison oft gescholtene Einheimische, der wie sein Trainer Hector Cuper von Mallorca wieder zurück in seine Heimatstadt fand, präsentierte sich lauffreudig, trickreich und abschlussstark. Mittelfeldspieler Mendieta bewies, dass er ein Weltklasse-Fussballer ist. Sein Laufvermögen war enorm, seine Übersicht exzellent, und auch sein Teamwork war vorbildlich. Er fühlte sich auch nicht zu schade, strikt Defensivarbeit zu verrichten.

Leeds, ohne den nachträglich von der UEFA gesperrten Lee Bowyer angetreten, blieb seinem guten Ruf einiges schuldig. Das Sicherheitspositiv der Engländer ging vor allem zu Beginn der beiden Halbzeiten nicht auf. Die eleganten und am Ball gewandten Spanier hebelten die korpulente und zu statische Leeds-Abwehr wiederholt aus. Auch Rio Ferdinand, der teuerste Abwehrspieler der Welt, vermochte den Abwehrcordon nicht dicht zu halten. Im Sturm kam das gefürchtete Duo mit Smith und Viduka nicht zum Zug. Zu wenig Freiräume gestattete die Abwehr Valencias den beiden Angreifern.

Schulter oder Hand?

War es die Schulter oder die Hand? Obwohl 44 Kameras im Mestalla- Stadion installiert worden waren, konnte die Frage bei Juan Sanchez' Führungstor in der 16. Minute nicht schlüssig beantwortet werden. Selbst Standbilder vermittelten keine eindeutigen Standpunkte. Der vom guten Aargauer Schiedsrichter Urs Meier anerkannte Treffer war jedenfalls in Entstehung und Abschluss sehenswert. Der Argentinier Aimar wechselte mit einem präzisen 50-m- Mass die Seite. Mendieta flankte gekonnt hinter die Leeds-Abwehr. Der Ball setzte auf und der energisch heranspurtende Juan Sanchez vollstreckte im Flug. Die Mannschaft von Hector Cuper führte 1:0. Vergeblich waren die Proteste der Engländer.

Leeds reagierte auf die druckvolle Startphase der Spanier. Es gab heikle Szenen im Strafraum der heimstarken Spanier, die seit acht Jahren im Europacup keine Niederlage bezogen haben. Doch Schüsse des Australiers Kewell und des Franzosen Dacourt blieben erfolglos, ebenso eine Direktabnahme von Batty nach einer eleganten Solo-Einlage des Australiers Viduka.

Der Argentinier Hector Cuper hat als Trainer zum dritten Mal in Serie ein europäisches Endspiel erreicht. Vor zwei Jahren führte er Mallorca in den letzten Final der Cupsieger, im Vorjahr Valencia ins Endspiel der «Königsklasse» gegen Real Madrid. Zweimal zog sein Team in der entscheidenden Partie aber den kürzeren. Ob es diesmal am 23. Mai in Mailand reicht? Bayern München oder Real Madrid warten.

Leeds hat nun diese Saison zum vierten Mal in Folge in Spanien verloren. Nach Barcelona (0:4), Real Madrid (2:3) und La Coruna (0:2) musste sich das Team von Manager David O'Leary erneut beugen. Die Champions-League-Träume für die nächste Saison sind daher wohl geplatzt, hat doch Leeds nach der 1:2-Niederlage gegen Arsenal in der Premier Legaue kaum mehr Chancen auf Platz drei.

Valencia - Leeds 3:0 (1:0)

Mestalla-Szadion. -- 51 000 Zuschauer (ausverkauft).
SR:<7b> Meier (Sz).
Tore: 16. Sanchez 1:0. 47. Sanchez 2:0. 52. Mendieta 3:0. Valencia: Canizares; Angloma, Ayala, Pellegrino, Fabio Aurelio; Mendieta (73. Angulo), Albelda, Aimar (70. Deschamps), Kily Gonzalez (65. Vicente); Carew, Sanchez.
Leeds United: Martyn; Mills, Rio Ferdinand, Matteo, Harte; Bakke, Batty, Dacourt, Kewell; Smith, Viduka.
Bemerkungen: Leeds ohne Bowyer (von UEFA nach Video-Beweis wegen Tätlicheit für drei Spiele gesperrt), Radebe (verletzt) und Robbie Keane (nicht spielberechtigt), Valencia ohne Baraja und Carboni (beide gesperrt). 67. Pfostenschuss von Sanchez. 92. Platzverweis für Smith (grobes Foul). Verwarnungen: 18. Sanchez, 61. Aimar (beide Foul).

(kil/sda)