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Endlich wieder ein Titel

Das triumphale GC-Comeback

publiziert: Montag, 20. Mai 2013 / 23:00 Uhr
Der Jubel der GC-Spieler und Coach Uli Forte kennt keine Grenzen mehr.
Der Jubel der GC-Spieler und Coach Uli Forte kennt keine Grenzen mehr.

Die Zeit des Leidens endete für die Hoppers im 88. Schweizer Cup-Final: GC besiegte den favorisierten FCB im Penaltyschiessen 4:3 und umklammerte zehn Jahre nach dem letzten Meistertitel wieder eine neue Trophäe.

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Sein Stern leuchtete früher rot und bis im letzten Sommer vorwiegend in Belgrad, nun führte er den Rekordmeister zum 19. Cupsieg: Milan Vilotic. Der serbische Patron der Abwehr widerstand als letzter Penaltyschütze der immensen Last der Verantwortung. Bei den gegen 15'000 GC-Anhängern löste der erste Triumph im Knock-out-Wettbewerb nach einem 19-jährigen Unterbruch einen Sturm Begeisterung in Orkanstärke aus.

In der prall gefüllten GC-Kurve wich die Anspannung innerhalb von Sekundenbruchteilen. Dämme jeglicher Art brachen. Die während fast einer Dekade voller finanzieller Rückschläge, sportlicher Blamagen und Fehltritte neben dem Terrain aufgestauten Gefühle entwichen schlagartig. Vier Endspiele hatten die Zürcher im Cup verloren, ehe sie nun ausgerechnet gegen den Branchen-Primus das triumphale Comeback erzwangen.

Uli Forte mochte das GC-Glück zunächst kaum fassen. Der 39-jährige Coach nahm den wichtigsten Moment seiner Karriere erst mit leichter Verzögerung richtig wahr: «Ich habe zuerst gar nicht realisiert, dass wir gewonnen haben. Der Stress war derart gross.» Als ihn aber auch der gesamte Verwaltungsrat euphorisch bestürmte, realisierte auch der zentrale Wegbereiter der grandiosen GC-Rückkehr die Dimension und Bedeutung von Vilotics Elfmeter.

«Big Save» und keine harte Analyse

 Die finale Dramatik hatte sich bereits in der Schlussphase abgezeichnet. In den letzten Minuten der Verlängerung taumelten die gegenwärtig führenden Super-League-Vertreter beidseits. Ben Khalifa stürmte solo los, Diaz touchierte den Zürcher im Strafraum. Der Pfiff blieb aus. Forte tobte, gestikulierte, schnaubte wutentbrannt. Sekunden später vergab der Basler Joker Raul Bobadilla den nächsten «Cup-Ball». Roman Bürki hatte den Argentinier mit der Parade des Tages gestoppt.

Mit seinem «Big Save» setzte der Keeper von GC unmittelbar vor dem nervenaufreibenden Schlussakt vom Elfmeterpunkt aus das entscheidende Signal. Der 22-Jährige bekam zwar keinen Ball mehr zu fassen, seine Ausstrahlung genügte aber, um die FCB-Professionals spürbar aus dem Konzept zu bringen - Fabian Frei und der seit seinem Transfer zum Titelhalter torlose Bobadilla scheiterten mit ihren brachialen Schüssen an der Torumrandung.

«In der Verlängerung oder im Penaltyschiessen ist vieles auch Glücksache», bemühte sich Murat Yakin nach seiner zweiten Finalniederlage in Folge (vor einem Jahr unterlag er mit dem FC Luzern ebenfalls nach einem Elfmeter-Krimi) um eine sachliche Einschätzung der empfindlichen Niederlage. Er verschonte die eigene Equipe weitgehend vor einer härteren Analyse. Den insgesamt farblosen Auftritt thematisierte Yakin nicht allzu tiefgründig, sondern lenkte den Fokus im eigenen Interesse sofort auf das Championat: «Wir besitzen jetzt noch drei Matchbälle.»

Basel in der Liga gefordert

Verwerten die Bebbi ihre nächste Chance am kommenden Sonntag in Zürich gegen GC, ist die erste Niederlage nach sechs gewonnen Finals in Folge zu verkraften. Sollten die zweifellos berauschten Hoppers nun aber nachdoppeln, ist eine unter Umständen turbulente Finalissima nicht mehr restlos auszuschliessen. Dann würde sich wohl auch der eine oder andere Bebbi an das Horror-Szenario von 2006 erinnern, als sich der Liga-Gigant im eigenen Stadion in letzter Minute vom FC Zürich den Titel entreissen liess.

Mit einer solchen Konstellation rechnete bis vor Kurzem niemand. Vor allem hätte landesweit kein Experte für möglich gehalten, dass die Hoppers dabei eine Rolle spielen könnten.

Als der FCB im letzten Frühling das Double zelebrierte und sich die nationale Konkurrenz einmal mehr nur in die zweite Reihe der gedemütigten Gratulanten einreihte, kämpften die Grasshoppers am anderen Ende der Skala um ihre Existenz.

Der einst stolze Verein glich einem Trümmerhaufen. Derweil die Bebbi von einer Party zur nächsten Ehrung eilten, stemmte sich der Rekordmeister gegen den Absturz in die Zweitklassigkeit - bis André Dosé gut beraten die Führung übernahm, und mit Uli Forte ein energisches Trainer-Talent den machtlosen Ex-Bayern-Star Ciriaco Sforza ablöste.

Bewusst forscher Forte

Trotz einer vorzüglichen Saison hielt sich der massgebende Teil der GC-Führung verbal zurück. Wenige Tage vor dem ersten Spiel um «Silverware» rückte Forte von einem defensiven Standpunkt ab und checkte plötzlich vor: «Die Grasshoppers sind hungriger als der FC Basel.» Forte spurte bewusst vor. Er spürte, dass der europäische Triumphzug der Basler bis in den Halbfinal der Europa League Substanz gekostet hatte und im während Wochen gefeierten Team von Yakin Spuren hinterliess.

Und der Spielverlauf lieferte die Bestätigung für Fortes Zuversicht. GC hielt den FC Basel dank smarter Raumaufteilung vom eigenen Strafraum fern. Der Meister bemühte sich zwar, fand aber keinen Weg. Ausser einer frühen heiklen Szene - Bürki lenkte einen tückischen Schuss Diaz' in höchster Not Zentimeter über die Latte - hatte GC schon in den ersten 45 Minuten kaum eine ungemütliche Passage zu überstehen.

Entgegen der allgemeinen Erwartungshaltung stand Basels Keeper Yann Sommer weit mehr im Mittelpunkt als die Nummer 1 der Hoppers. In der 38. Minute verhinderte er nach einem präzisen Volley des aufgerückten Innenverteidigers Vilotic einhändig und in brillanter Manier den ersten Vorteil der Zürcher. Unmittelbar vor der Pause vergab Gashi eine nächste hochprozentige Chance - nach einem magistralen Zuspiel Hajrovics schob der «Hopper» den zunächst mit der Brust wunderbar präparierten Ball nicht gerade im Stile eines Topskorers am Pfosten vorbei.

Nehmerqualitäten von GC

Der perfekt organisierte Aussenseiter sorgte auch im übrigen Teil der regulären Spielzeit mehrheitlich für die Akzente und stand nach einer weiteren Freistoss-Flanke von Zuber erneut dicht vor der 1:0-Führung - und wieder rückte Vilotic dabei in den Brennpunkt, als er den Ball per Kopf an die Latte setzte. Nur einmal und vom Zufall begünstigt verschaffte sich der FCB temporär richtig Zugang zur Partie, als der GC-Verteidiger Grichting einen Schuss des kurz zuvor eingetretenen Deutschen Markus Steinhöfer mit dem Körper unhaltbar abfälschte (71.).

Steinhöfers Torpremiere im 46. Saisoneinsatz hinterliess bei GC allerdings keinerlei Wirkung. Im Gegenteil: Fortes Equipe demonstrierte Nehmerqualitäten und verkraftete das erste Malheur nahezu unbeeindruckt. 240 Sekunden später behob Hajrovic den Schaden nach einem von Lang provozierten Abpraller Sommers. Der aufstrebende Nationalspieler reagierte so, wie es sich Forte schon im Vorfeld gewünscht hatte: «Mit Herz und Biss!»

Hajrovic stand mit seinem wichtigen Tor (75.) am Anfang der Erfolgs-Story, die Forte nach der Pokalübergabe in eine enthusiastische Wortkreation verpackte: «Mein Team hat sich heute für eine geniale und gigamässige Saison belohnt.» Nicht der Europacup-Halbfinalist und letztjährige Double-Gewinner Basel durfte sich beglückwünschen lassen, sondern jener Verein, der 2012 der Challenge League näher stand als jeder andere Klub aus der Deutschschweiz.


(fajd/Si)

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