Deutsche Fussball-Ikone Fritz Walter gestorben

Der am 30. Oktober 1921 in Kaiserslautern geborene Walter sei am Montagnachmittag friedlich in seinem Haus in Alsenborn eingeschlafen, verlautete aus dem Stammverein, dem 1. FC Kaiserslautern.

Der dribbelstarke Stürmer trug sich mit dem 3:2-Sieg mit der Nationalmannschaft im WM-Final am 4. Juli 1954 in Bern gegen Ungarn in die Fussball-Annalen ein. Captain Walter war auf dem Spielfeld der «verlängerte Arm» des ebenso legendären Trainers Sepp Herberger. An Fritz Walters Seite, der meistens auf halblinks stürmte, spielte damals in der Mitte sein Bruder Othmar.

Zwischen 1940 und 1958 absolvierte der gelernte Kaufmann 61 Länderspiele (33 Tore) und 379 Bundesliga-Partien (306 Tore) für Kaiserslautern, das seine Heimspiele seit Jahren im Fritz-Walter- Stadion austrägt. Mit den «Roten Teufeln» gewann Walter 1951 und 1953 die deutsche Meisterschaft.

Trotz lukrativer Angebote aus Frankreich und Spanien blieb Walter dem 1. FCK stets treu und war bis zu seinem Tod bemüht, das soziale Vermächtnis Sepp Herbergers weiter zu führen. Seit seinem Rücktritt 1959 hatte sich Walter als dessen Repräsentant einer Stiftung für die Resozialisierung jugendlicher Straftäter eingesetzt, das Amt 1998 aus gesundheitlichen Gründen aber an seinen ehemaligen Nationalmannschaftskollegen Horst Eckel abgeben müssen.

Unter anderem wurde Walter 1970 mit dem grossen Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Seit 1995 war er auch Träger des Verdienstordens der FIFA. Fritz Walter war kein reicher Mann. Er neidete aber niemanden das «grosse Geld». Die Erinnerungen an seine Karriere waren dem Pfälzer Verdienst genug: «Wir hatten sicherlich eine schöne Zeit mit unserer unvergleichbaren Kameradschaft.»

(eh/sda)