Die Nati vor ihrer Bewährungsprobe

publiziert: Freitag, 12. Okt 2007 / 11:48 Uhr / aktualisiert: Freitag, 12. Okt 2007 / 19:46 Uhr

Im Testländerspiel am Samstag gegen Österreich (20.30 Uhr) ist vom Schweizer Nationalteam im Zürcher Letzigrundstadion ein neuer Nachweis von Reife gefordert. Wurden die richtigen Lehren aus den Flops gegen Österreich und Japan gezogen?

Köbi Kuhn warnt eindringlich vor Überheblichkeit im Spiel gegen die Österreicher.
Köbi Kuhn warnt eindringlich vor Überheblichkeit im Spiel gegen die Österreicher.
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Ziemlich genau vor einem Jahr reiste die Schweizer Nationalmannschaft nach drei Zu-Null-Siegen gegen Liechtenstein (3:0), Venezuela (1:0) und Costa Rica (2:0) nach Innsbruck und traf dort auf eine österreichische Mannschaft, die nach vielen sieglosen Partien tief in der Krise steckte.

Die Schweizer unterschätzen den Gegner krass und bezogen eine verdiente 1:2-Niederlage. Vollständig erholt von dieser Schmach hatte sich die Schweizer Mannschaft erst in diesem Sommer, als gegen Argentinien (1:1), Holland (2:1) und Chile (2:1) drei Partien gegen starke Gegner ohne Niederlage überstanden wurden und die Leistungskurve des ganzen Teams stark nach oben zeigte.

Doch die mentalen Probleme waren noch nicht völlig überwunden: Zwar dominierten die Schweizer gegen die Japaner am Wörthersee eine Halbzeit lang, doch dann schlichen sich erneut Unkonzentriertheiten ein, die an den überheblichen Auftritt gegen Österreich vor einem Jahr erinnerten und zu einer desolaten 3:4-Niederlage führten.

Bessere Einstellung

Nationalcoach Köbi Kuhn glaubt indes, dass sich die Einstellung der Spieler seit dem ärgerlichen 1:2 von Innsbruck klar verbessert hat. Dass man aus den Fehlern genug gelernt habe, um den Gegner nicht nochmals auf die leichte Schulter zu nehmen.

Auch wenn die österreichischen Medien alles getan hätten, um ihre eigene Mannschaft wieder schlecht zu schreiben. «Ich habe mit Erstaunen registriert, dass selbst ehemalige Nationalspieler und Ex-Nationaltrainer über das Team hergefallen sind. Das ist nicht sehr stilvoll.» Aus den Unkonzentriertheiten in der Partie gegen Japan müssten inzwischen ebenfalls die richtigen Schlüsse gezogen worden sein. Kuhn: «Das hoffe ich zumindest, auch wenn man nie ohne Zweifel sein darf.» Er selber habe gelernt, dass man die eigene Zufriedenheit nach einer guten ersten Halbzeit besser verbergen sollte.

Behrami bat um Auszeit

Personelle Konsequenzen aus dem Japan-Spiel seien insofern nicht notwendig, als sich eine von selber erledigt habe.

Valon Behrami, der damals an drei der vier Gegentore mitbeteiligt war, ersuchte bei Kuhn um eine Auszeit für die Partien gegen Österreich und am nächsten Mittwoch gegen die USA.

Wie beim 3:4 in Klagenfurt fehlen auch morgen im Letzigrund Topskorer Alex Frei (Wadenmuskel), Aussenverteidiger Philipp Degen (Adduktoren), Innenverteidiger Patrick Müller (Kreuzbandanriss), Blerim Dzemaili (Kreuzbandoperation) und Ricardo Cabanas (Knie).

Zudem musste gestern auch Rückkehrer Daniel Gygax (Metz) wegen einer Wadenverletzung Forfait erklären. Er wurde im 21-Mann-Kader durch David Degen ersetzt.

Chance für Lichtsteiner

Die zahlreichen Absenzen ermöglichen es anderen Spielern, die Aufmerksamkeit des Nationaltrainers auf sich zu ziehen.

So erhält Lille-Abwehrspieler Stefan Lichtsteiner auf der rechten Verteidigerposition gleich zweimal die Gelegenheit, sein Hoch auch in der Nationalmannschaft auszuspielen.

Als Innenverteidiger könnten Stéphane Grichting oder Steve von Bergen eine weitere Bewährungschance erhalten und im defensiven Mittelfeld wäre Platz für Gelson Fernandes, der beim 2:1-Sieg über Holland so gross aufgespielt hatte. Im Tor steht turnusgemäss Santander-Söldner Fabio Coltorti.

Nur noch wenige Tests

Nationalcoach Kuhn will nach den restlichen drei Spielen dieses Jahres gegen Österreich, die USA und höchstwahrscheinlich Nigeria (20./21. November) mehr oder weniger Klarheit darüber haben, welche 23 Spieler auf seiner EM-Kaderliste stehen müssen.

Danach verbleiben ihm nächstes Jahr nur noch zwei bis maximal drei Testspiele, um seine EM-Startformation im Einsatz zu sehen.

Ein Nachweis von Reife im Spiel gegen Österreich ist damit unbedingt vonnöten.

Die voraussichtlichen Startformationen:
Schweiz: Coltorti; Lichtsteiner, Grichting (Von Bergen), Senderos, Magnin; Fernandes, Inler; Vonlanthen, Barnetta; Streller, Nkufo. -- Österreich: Manninger; Garics, Hiden, Prödl, Gercaliu; Aufhauser, Schiemer; Standfest, Ivanschitz, Weissenberger; Kuljic. -- SR Hamer (Lux).

(von René Baumann, Feusisberg/Si)

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Fabio Coltorti ist turnusgemäss am Samstag im Tor.
 
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