Die Türken siegen im Penaltyschiessen

publiziert: Freitag, 20. Jun 2008 / 19:31 Uhr / aktualisiert: Samstag, 21. Jun 2008 / 15:45 Uhr

Die Türkei qualifizierte sich in Wien dank einem 3:1-Sieg im ersten Penaltyschiessen dieser EM zum ersten Mal für einen EM-Halbfinal und trifft am Mittwoch in Basel auf Deutschland.

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Erst die letzten Spielsekunden entschädigten die 51'428 Zuschauer für ihr Kommen und Ausharren nach einer sehr schwachen Partie. Erst brachte Ivan Klasnic die Kroaten nach einem schweren Fehler von Türkei-Goalie Recber Rüstü in der 119. Minute in Führung und vermeintlich in die Halbfinals.

Doch in der Nachspielzeit der Verlängerung lancierte Rüstü Sentürk Semih mit einem Verzweiflungs-Auskick und dieser traf aus 17 Metern präzise in die linke hohe Torecke zum unglaublichen 1:1-Ausgleich. Das erste Penaltyschiessen dieser EM musste über den Halbfinal-Teilnehmer entscheiden.

Kroatien zu schwach

Ausgerechnet die beiden «Schweizer» Ivan Rakitic und Mladen Petric wurden in der Entscheidung vom Elfmeterpunkt zu den grossen Verlierern. Rakitic schoss neben das Tor, Petric scheiterte an Rüstü. Und weil auch Modric den ersten Versuch der Kroaten neben das Tor knallte, reichten den Türken die erfolgreichen Versuche von Turan Arda, Semih und Hamit Altintop.

In einer schwachen und über weite Strecken ereignislosen Partie hätte der Sieger eigentlich nur Kroatien heissen dürfen. Doch das Team von Slaven Bilic sündigte in der Chancenauswertung schwer und beklagte dazu auch noch einen Lattenschuss von Ivica Olic. Der HSV-Stürmer brachte die präzise Hereingabe von Luka Modric aus drei Metern nicht im offenen Tor unter (19.).

Die Nerven versagten

Einer der auffälligsten Spieler der Kroaten neben Pechvogel Olic war einmal mehr Ivan Rakitic: Der Ex-Basler erzeugte über die rechte Seite viel Druck, bediente in der 6. Minute Darijo Srna mustergültig von der Grundlinie, schoss in der 70. Minute nach einem Doppelpass mit Olic aus 17 Metern hoch in die Wolken und setzte Olic in der 72. Minute mit einer präzisen Flanke ein. Dessen Kopfball landete jedoch knapp neben dem türkischen Tor. Im Penaltyschiessen aber versagten die Nerven des jungen Schalkers.

Die ersatzgeschwächten Türken verzeichneten ausser drei nicht ungefährlichen Weitschüssen keine einzige herausgespielte Torchance. Sie vermochten sich gegen die kroatische Abwehr um den souveränen Hertha-Verteidiger Josip Simunic nie durchzusetzen. Kroatien-Goalie Stipe Pletikosa blieb 90 Minuten lang nahezu arbeitslos.

Im Gegensatz zu seinem türkischen Kollegen Recber Rüstü, der für den gesperrten Demirel Volkan zum Einsatz kam und sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen konnte. Seine grösste Tat lieferte Rüstü kurz vor Schluss der normalen Spielzeit ab, als er erst einen Srna-Freistoss aus der rechten hohen Torecke herausfischte und dann auch bei einem Versuch von Olic (90.) aus fünf Metern richtig stand. Im Penaltyschiessen machte ihn die Abwehr des Versuchs von Petric endgültig zum Helden.

Kroatien - Türkei 1:1 n.V. (0:0, 0:0). Türkei 3:1-Sieger im Penaltyschiessen

Ernst-Happel-Stadion, Wien. - 51'428 Zuschauer (ausverkauft). - SR Rosetti (It). - Tore: 119. Klasnic 1:0. 122. Semih 1:1. - Penaltyschiessen: Modric verschiesst. Arda 0:1. Srna 1:1. Semih 1:2. Rakitic verschiesst. Altintop 1:3. Petric scheitert an Rüstü.

Kroatien: Pletikosa; Corluka, Robert Kovac, Simunic, Pranjic; Srna, Modric, Niko Kovac, Rakitic; Kranjcar (65. Petric); Olic (97. Klasnic).

Türkei: Rüstü; Sabri, Gökhan Zan, Emre Asik, Balta; Mehmet Topal (76. Semih); Kazim Kazim (61. Ugur Boral), Hamit Altintop, Tuncay, Arda; Nihat (117. Gökdeniz).

Bemerkungen: Kroatien ohne Budan und Knezevic (beide verletzt), Türkei ohne Volkan, Mehmet Aurelio (beide gesperrt), Ayhan, Emre Belözoglu, Emre Güngör, Servet und Tümer (alle verletzt). 19. Lattenschuss von Olic. Verwarnungen: 27. Tuncay (Foul). 49. Arda (Foul/beide im nächsten Spiel gesperrt), 89. Ugur Boral (Foul), 107. Emre Asik (Foul, im nächsten Spiel gesperrt).

(tri/Si)

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