FCSG-Schaffhausen - Cantaluppi gegen Yakin

publiziert: Samstag, 16. Okt 2010 / 09:10 Uhr
Schaffhausen-Coach Rene Weiler hat die Chance zur Revanche.
Schaffhausen-Coach Rene Weiler hat die Chance zur Revanche.

Nach den Länderspielen stehen alle Klubs der Axpo Super League und 13 von 16 Challenge-League-Vertretern im Schweizer Cup im Einsatz. Eine der brisanteren Partien der 2. Hauptrunde findet auf der Schaffhauser Breite statt.

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René Weiler und Thomas Weller sinnen auf Revanche. Der Trainer und der Mittelfeldspieler des FC Schaffhausen haben mit St. Gallen noch eine Rechnung offen. Die beiden wurden einst bei den Grün-Weissen lieblos abserviert.

Die Sache mit dem «Papierkorbleerer»

Weiler musste im Oktober 2007 als Interims-Coach und Sportchef dem Duo Krassimir Balakov/Fredy Strasser Platz machen, nachdem ihm Investor Edgar Oehler auf verächtliche Weise nahegelegt hatte, er solle sich gescheiter als «Papierkorbleerer» versuchen. Morgen Sonntag kommt es zum Wiedersehen mit den St. Gallern. «Natürlich löst die Affiche in mir etwas aus», lässt sich Weiler in der Zeitung «20 Minuten» zitieren.

Die Chancen sind intakt, dass er seinem ehemaligen Arbeitgeber eine Lektion erteilen kann. Der FCSG steckt sowohl sportlich als auch finanziell in einer bösen Krise. An der OLMA gabs wenig zu feiern. Die Munotstädter ihrerseits haben sich in der Challenge League im Mittelfeld der Tabelle etabliert.

Respekt ist vorhanden

Bei St. Gallen zollt man dem Unterklassigen Respekt. Uli Fortes Assistent Roman Wild zeigt sich vor allem vom Angriff des Gegners beeindruckt. Dieser sei mit Bruno Valente (8 Saison-Tore) sowie den beiden früheren Super-League-Profis Saidu Adeshina und Mbala Biscotte hochkarätig besetzt.

Wild nennt allerdings auch Gründe, die ihn zu Optimismus veranlassen: «Die Schaffhauser Defensive ist anfällig. Da müssen wir unser Glück suchen. Ich habe ein gutes Gefühl. Der Auswärtssieg gegen Bellinzona jüngst gab uns viel Selbstvertrauen. Wir wollen rasch klare Verhältnisse schaffen.» Die Cup-Statistik, die für den Vergleich mit dem FC Schaffhausen eine negative Bilanz ausweist (in acht Anläufen fünfmal gescheitert), blendet Wild aus. «Die Vergangenheit ist uninteressant.»

Der Sieger des Duells wird gleich vor Ort mitverfolgen können, wie der nächste Cup-Kontrahent heisst. Die Auslosung der Achtelfinal-Paarungen wird auf der Breite vorgenommen.

Erinnerungen an glamouröse Champions-League-Abende

Eine andere spannende Affiche steigt in Buochs, wo heute Samstag auf der Sportanlage Seefeld die einstigen Weggefährten Mario Cantaluppi und Murat Yakin aufeinandertreffen. Sie trugen in der Saison 2002/03 Seite an Seite ihr Scherflein zu Basels grossartigen Champions-League-Erfolgen bei. Seither sind ihre Karrieren unterschiedlich verlaufen. Cantaluppi landete via Nürnberg, Luzern und dem belgischen St. Truiden in der nidwaldnischen Provinz. Er übernahm in diesem Sommer den in die 1. Liga aufgestiegenen SC Buochs als Spielertrainer. Der Start in dieses Abenteuer ist gründlich missglückt. Buochs liegt in der Gruppe 3 mit lediglich fünf Punkten und 39 Gegentreffern (!) am Tabellenende. Cantaluppis Antipode hingegen, Murat Yakin, hat im Trainer-Business bereits Fuss gefasst. Er ist mitverantwortlich für den überraschenden Höhenflug des FC Thun.

Cantaluppi sagt in der «Neuen Luzerner Zeitung» zur Ausgangslage: «Muri wird uns nicht unterschätzen. Aber seine Spieler betrachten die Partie bei uns als lästige Pflichtaufgabe.» Murat Yakin glaubt: «Auf diesem Acker in Buochs zu spielen, wird für uns eine Umstellung sein.»

Petkovic fordert Wertschätzung

Unter Zugzwang steht Vladimir Petkovic, der Chef-Coach der Young Boys. Seine Position würde mit einer Blamage beim Unterwalliser 2.-Liga-Verein US Collombey-Muraz weiter geschwächt. Die Berner kommen in der Axpo Super League noch nicht auf Touren. Der ersehnte Meistertitel ist in weite Ferne gerückt.

Auf nationaler Ebene dürfen von YB bei den kommenden vier Auftritten Siege erwartet werden. Nach Collombey-Muraz lauern mit Bellinzona, den Grasshoppers (jeweils zuhause) und Neuchâtel Xamax (auswärts) schlagbare Rivalen. Zudem bietet sich den Gelb-Schwarzen gegen die Dänen von Odense BK eine gute Chance, um ihre Situation in der Europa League zu verbessern. Petkovics Lage ist also nicht aussichtslos.

Vor der Reise nach Collombey-Muraz ging der YB-Trainer via Medien in die Offensive. In einem Interview mit der «Berner Zeitung» bemängelt er, dass sein Team zu wenig Wertschätzung erhalte. Duelle mit Stuttgart und Getafe würden mittlerweile als Selbstverständlichkeit betrachtet. Seine junge Equipe benötige nach den gewichtigen Abgängen von Gilles Yapi, Seydou Doumbia und Saif Ghezal Zeit für einen Neuaufbau.

Präsident und Torhüter in Personalunion

Das grosse Los haben neben Collombey-Muraz noch andere Amateuere gezogen. Die kleine Genfer Gemeinde Collex-Bossy empfängt den FC Sion. Beim Gastgeber aus der 2. Liga ist speziell, dass Vereinspräsident Mehdi Derouazi das Tor hütet. Die Freiburger vom FC Gumefens/Sorens (2. Liga interregional) freuen sich auf den Besuch der Grasshoppers.

Der Meisterschafts-Leader Luzern hat bei Stade Nyonnais anzutreten, der FC Zürich in Locarno. In weiteren Vergleichen zwischen Super und Challenge League messen sich am Wochenende Lausanne-Sport mit Bellinzona sowie Chiasso mit Neuchâtel Xamax. Weil die 1.-Liga-Mannschaften Tuggen und FC Grenchen gepaart worden sind, zieht mindestens ein krasser Aussenseiter in die Achtelfinals ein.

(pad/Si)

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