Fussball: Barcelonas Minimalismus belohnt

publiziert: Dienstag, 11. Mrz 2003 / 23:12 Uhr

(Si) In der Gruppe A ist der FC Barcelona, der sich doch in der nationalen Meisterschaft so schwer tut, durch. Die Katalanen begnügten sich mit dem 2:0 über das arg dezimierte Leverkusen, das nur eine B-Mannschaft im Nou Camp stellte.

Um Platz 2 ist noch keine Entscheidung gefallen. Inter Mailand musste sich in einem turbulenten und nach der Pause hektischen Spiel mit dem 2:2 gegen Newcastle begnügen. Die Engländer konnten damit eine "halbe" Revanche für die 1:4-Heimniederlage gegen die Italiener nehmen, liegen aber vor der Schlussrunde weiter einen Punkt hinter Inter. Die Mailänder reisen noch zum punkte- und ambitionslosen letztjährigen Champions-League-Finalisten Leverkusen, die "Magpies" empfangen noch Gruppensieger Barcelona.

Saviolas sechster Streich

Barcelona übte sich in Minimalismus. Der 11. Europacup-Sieg im 12. Spiel dieser Saison war dennoch ungefährdet. Der Argentinier Javier Saviola nutzte seine Freiheit in der 17. Minute mit seinem 6. Saisontor zum 1:0, ein Kopfball des Holländers Frank de Boer fälschte Thomas Kleine kurz nach der Pause zum 2:0 und zur endgültigen Entscheidung ab. Leverkusen, das seine 100. Europacup-Partie bestritt, hatte durchaus ansehnliche Szenen, doch Berbatov vermochte in der Startphase gleich zwei Chancen nicht zu nutzen, und der Schwede Andersson klärte kurz vor der Linie. Das in der Bundesliga stark abstiegsbedrohte Werksteam leistete sich im Spiel nach vorn im Mittelfeld zu viele unnötige Ballverluste, um die Katalanen in Verlegenheit zu bringen. Die Mannschaft von Trainer Radomir Antic spielte verhalten, ohne hohes Tempo und spulte ihr Pflichtpensum teils überheblich ab.

Shearer trifft und trifft

Zweimal brachte Alan Shearer Newcastle im San Siro in Führung. Der 33-jährige Sturmveteran verwertete ein Flachzuspiel des wieder spielberechtigten Bellamy in der 42. Minute zur gerechten Führung und markierte damit sein 27. Tor im Europacup. In der Startphase hatte der exzellente Peruaner Solano nur die Latte getroffen.

Inter setzte nach dem Wechsel trotz seiner Sturm-Misère zu. Christian Vieri erzielte per Kopf nach Flanke von Conçeicao den Ausgleich und damit sein erstes Champions-League-Tor seit April 1997. Doch keine 120 Sekunden später lagen sich die Mannen von Bobby Robson wieder in den Armen. Erneut schlug Shearer, das "Tor-Ungeheuer" mit seinem sechsten Tor in der "Königsklasse" zu. Er profitierte von einem Patzer von Inters Schlussmann Toldo. Shearer hat damit fünf Tore in den letzten beiden Europacuppartien markiert, gelang ihm doch zuletzt beim 3:1 über Leverkusen ein Hattrick. Inter bäumte sich aber trotz des spürbaren Fehlens von Recoba, Batistuta, Crespo und Kallon nochmals auf. Und als nach einer Stunde der Kolumbianer Cordoba nach einer Flanke am höchsten stieg, hiess es 2:2 - ein Ausgang, der eher den Azzurri denn dem überaus zielstrebigen Dritten der englischen Meisterschaft schmeichelte.

(bert/sda)

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