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Zwei neue Trainer und 96 Spieler-Transfers

Fussball: Die Transferflut der Schweizer Vereine

publiziert: Mittwoch, 14. Feb 2001 / 17:46 Uhr / aktualisiert: Mittwoch, 14. Feb 2001 / 18:02 Uhr

Bern - Die 16 Schweizer Final- sowie Auf-/Abstiegsrundenteams sind in der zweimonatigen Winterpause nicht untätig geblieben. Neben zwei neu verpflichteten Trainern (Viktor Zvunka in Lausanne, Walter Grüter in Winterthur) wurden 96 Spielertransfers abgewickelt.

Das Ende des Wechselkarussells ist jedoch nicht abzusehen; die Transfersperre beginnt erst am 1. April.

Wie schon im letzten Sommer geben die Transferaktivitäten der einzelnen Klubs ein zwiespältiges Bild ab. 42 Spieler wurden neu engagiert (19 von Finalrunden-, 23 von Auf-/Abstiegsrundenteams), 54 (32/22) zogen von ihren bisherigen Vereinen weg. Diamanten unter den Zuzügen sind nur wenige auszumachen; der bekannteste ist Nationalstürmer Kubilay Türkyilmaz (von Brescia zu Lugano). Die Grasshoppers setzen grosse Hoffnungen auf den Kroaten Mate Baturina. Lausannes Russe Alexander Panow hat einen so enormen Trainingsrückstand, dass er den nach Santander gezogenen Javier Mazzoni kaum ebenbürtig wird ersetzen können.

Überhaupt verfügen die Abgänger über wesentlich besser klingende Namen als die aus dem Ausland verpflichteten Neuzuzüge. Charles Amoah (zu Sturm Graz), Antonio Esposito (Cagliari), Javier Mazzoni (Santander) und Shaun Bartlett (Charlton Athletic) werden in ihren Teams spürbare Lücken hinterlassen. Vielleicht aber entwickeln sich neue Ausländer wie Baturina, Goran Obradovic (Servette), Furo Yenemi (Sion), Nikoslav Bjegovic, Gabriel Urdaneta (beide Luzern) oder Igor Budan und Giuseppe Imburgia (beide Bellinzona) zu ähnlichen Volltreffern wie Amoah in St. Gallen.

Der Trick mit Amoah

Dass Transfers ins Ausland auch mit unvorhergesehenen Risiken verbunden sein können, verdeutlichen die Beispiele Amoah und Esposito. Sturm Graz überwies das Geld für den Ghanaer Amoah erst in den letzten Tagen, nachdem ein ganz spezieller Deal über die Bühne gegangen war. Der aus Polen stammende Goalie Kazimierz Sidorczuk wurde kurzerhand zum Österreicher gemacht, um für Amoah einen Platz als Nicht-EU-Ausländer freizumachen. Das für die Einbürgerung notwendige spezielle Interesse habe darin bestanden, dass sich der österreichische Fussball auf internationaler Ebene bewähren könne, liess Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer gegenüber der Agentur APA verlauten. Ein ähnliches Interesse schien in der Schweiz vor einigen Jahren im Fall Guerino Gottardi nicht vorgelegen zu haben.

Pascolo contra Esposito

Kurz vor dem Scheitern stand für einige Wochen auch der Wechsel von Antonio Esposito (GC) zu Cagliari. Die FIFA hatte den italienischen Serie-B-Verein mit einer Sperre für internationale Transfers belegt, weil die Sarden noch immer Schulden aus früheren Verpflichtungen plagten. Ausgerechnet Espositos Nati-Kollege Marco Pascolo (Zürich) wäre Esposito beinahe vor dem Glück gestanden. Cagliari musste erst eine hohe Summe (man spricht von einer halben Million Franken) an den Walliser FIFA-Agenten Max Urscheler, der Pascolo 1996 nach Cagliari vermittelt hatte, überweisen, ehe der Weg für Esposito nach über einmonatiger Ungewissheit frei wurde. Nicht immer muss also der Gang ins Ausland den Weg zum Glück bedeuten. Kubilay Türkyilmaz beweist das Gegenteil mit der Rückkehr nach Lugano, wo er vielleicht schon Ende Mai mit einem Meistertitel belohnt werden könnte.

(René Baumann / Kil/sda)

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