Fussball: EM-Auslosung am Sonntag

publiziert: Freitag, 28. Nov 2003 / 10:55 Uhr

Lissabon - "Die Schweiz spielt in der Gruppe mit ..." - Glück oder Schicksal an der Auslosung der EM-Gruppen am Sonntagmittag in Lissabon (12.00 Uhr MEZ/live auf SF2) bestimmt UEFA-Generalsekretär Gerhard Aigner.

Was wäre für das Nationalteam von Köbi Kuhn ein gutes Los für die EURO 2004 vom 12. Juni bis 4. Juli in Portugal? Eine "Poule" mit Schweden, dem vermeintlich leichtesten Gegner aus Topf 1, Erzrivale Deutschland aus Topf 2 und Kroatien, gegen das die Schweiz noch nie spielte, aus Topf 3?

Vielleicht zieht Aigner die Schweiz bei ihrer zweiten EM-Endrundenteilnahme nach 1996 aber in eine "Hammergruppe" mit Titelverteidiger Frankreich (1), Italien (2) und Holland (3). Viele SFV-Vertreter wünschen sich vor allem Spanien und Russland nicht, gegen die unsere Nationalmannschaft in bisher 18 respektive 12 Anläufen noch nie gewinnen konnte.

Michel Pont ersetzt Köbi Kuhn

Der Schweizer Teamchef Köbi Kuhn kann der Auslosung nicht beiwohnen. Der Zürcher liegt nach erfolgreicher Hüftoperation noch einige Tage im Spital. In Lissabon wird er durch seinen Trainer-Assistenten Michel Pont ersetzt.

Die SFV-Delegation wird von Zentralpräsident Ralph Zloczower, Generalsekretär Peter Gilliéron, dem Nationalmannschafts-Delegierten Ernst Lämmli und Kommunikationschef Pierre Benoit angeführt.

Nobelherberge für Schweizer

Bereits fest gebucht haben die Schweizer ihr EM-Quartier. Während ihres Aufenthaltes in Portugal logieren sie in einer Luxusherberge bei der Stadt Obidos am Atlantik, rund eine Autostunde nördlich von Lissabon.

Das neue Fünfstern-Hotel ist sanft in die Dünen eingebettet, verfügt über 170 Zimmer mit Meerblick, 10 Suiten, eine Turnhalle mit Kraftraum, Einkaufsläden, verschiedene Restaurants, einen 18-Loch-Golfplatz und einen Konferenzraum für 350 Personen, in dem täglich die Medienorientierungen statfinden werden.

Die Schweizer Nationalmannschaft wird, egal in welche Gruppe und gegen welche Gegner sie ausgelost wird, in Obidos logieren. Rund eine Woche vor EM-Beginn wird sie nach dem Trainingslager in Feusisberg ins noble "Praya del Rey", das eigentlich für Wales reserviert war, dislozieren und keinen Quartierwechsel vornehmen, wenn die Entfernung zum Austragungsort nicht über drei Autostunden beträgt.

31 Spiele in 22 Tagen

Die EM 2004 in Portugal findet in zehn Stadien an neun Orten statt. Zwischen dem 12. Juni, dem Eröffnungsspiel mit Gastgeber Portugal in Porto, und dem Final am 4. Juli im neuen Luz-Stadion von Benfica in Lissabon werden 31 Spiele in 22 Tagen ausgetragen.

Am Sonntag werden im Atlantik-Pavillon in Lissabon die 16 Endrunden-Teilnehmer in vier Gruppen eingeteilt. Die Vorrunde wird am 23. Juni abgeschlossen. An jedem Tag werden zwei Spiele der gleichen Gruppe durchgeführt, das erste um 18.00 Uhr MEZ, das zweite um 20.45 Uhr MEZ.

Die besten zwei Teams pro Gruppe erreichen die Viertelfinals, die am 24. Juni beginnen und im K.o.-System ausgetragen werden. Am 28. und 29. Juni sind zwei Ruhetage vorgesehen. Die Halbfinals finden am Abend des 30. Juni im José Alvalade in Lissabon und am 1. Juli im Dragão in Porto statt, der Final am 4. Juli im Da Luz in Lissabon.

Infos zur Gruppenauslosung:

Die Schweiz gehört zusammen mit Bulgarien, Griechenland und Lettland dem vierten Topf an. Italien (EM-Finalist 2000) bildet zusammen mit dem WM-Zweiten Deutschland, England und Spanien Pot zwei. Holland ist die wohl stärkste Nation in Topf 3 mit Kroatien (WM-Dritter 1994), Dänemark (Europameister 1992) und Russland, das durch Köbi Kuhns Mannschaft in der "Schweizer Gruppe" auf Rang zwei verwiesen wurde.

Entscheidend für die Setzliste waren die Quotienten, die sich aus den letzten WM- und EM-Qualifikationsspielen errechneten.

Die vier Auslosungstöpfe:
Topf 1: Portugal (Gastgeber), Frankreich (Titelverteidiger), Schweden (Quotient 2,388), Tschechien (2,333). -- Topf 2: England, Italien, Spanien (alle 2,313) und Deutschland (2,187). -- Topf 3: Holland (2,167), Kroatien (2,125), Dänemark und Russland (2,056). -- Topf 4: Bulgarien (1,88), Schweiz (1,611), Griechenland (1,563), Lettland (1,250).

(Peter Wyrsch/Si)

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