Nach dem blamablen Auftritt in Albanien (1:3) bot sich der russischen Auswahl die Chance, sich mit einem Erfolg im Nachtrag zum 2. Spieltag vor den Schweizern einzureihen und der aufkommenden Kritik Einhalt zu gebieten.
Die auf zahlreichen Positionen umformierte Equipe versagte indes abermals. Anstatt mit einem Plus reist der WM-Teilnehmer im Sommer nun mit einem Handicap von zwei Punkten Rückstand nach Basel.
Eigentlicher Autor der frohen georgischen Kunde war ein Debütant namens Malkhaz Asatiani. Das bislang ausschliesslich im U21-Team eingesetzte Stürmertalent vom russischen Titelträger Lokomotive Moskau köpfelte in der 11. Minute eine präzise Flanke von Georgi Demetradse am machtlosen russischen Ersatzgoalie Mandrikin vorbei zum entscheidenden 1:0 in die Ecke des Gehäuses. Nach einem energischen Solovorstoss verpasste der Youngster einen zweiten Treffer nur um Haaresbreite.
Zu einer spürbaren Reaktion sahen sich die langezeit zögerlichen Gäste erst in der zweiten Hälfte in der Lage; Chancen erzwangen sie gegen die vorzüglich gruppierten und ungemein aggressiven Georgier gleichwohl kaum. Und zweimal, gegen Rückkehrer Jegor Titow und Alexander Kerschakow, parierte der Keeper Lomaia in exzellenter Manier.
Ansonsten prägte langezeit die einstige Sowjet-Republik aus dem Kaukasus den prestigeträchtigen Vergleich mit dem mächtigen Nachbarn, der sich erst in der Schlussphase -- nach der viel zu späten Einwechslung von Jungstar Sjtschew -- optische Vorteile verschaffte.
Derweil der Kroate Ivo Susak, der wenige Tage nach dem 0:0 gegen die Schweiz den zurückgetretenen Alexander Schiwadse ablöste, seiner Mannschaft mit dem ersten Erfolg in der aktuellen Kampagne neues Leben einhauchte, wird sein russischer Amtskollege Waleri Gasajew noch mehr in den Bannstrahl der Kritiker geraten. Auswärts hinterliess sein Ensemble keine Spuren.
In Tiflis spielten sich nach dem Triumph unbeschreibliche Jubelszenen ab. Autokorsos bildeten sich. Tausende Menschen strömten auf die Strassen, schwenkten Flaggen und veranstalteten ein Fest, als hätte ihre Landesauswahl soeben den WM-Titel gewonnen. In und ums Stadion blieb die Lage im politisch brisanten Spiel friedlich.
Georgien - Russland 1:0 (1:0)
Lokomotive-Stadion, Tiflis. -- 11 000 Zuschauer. -- SR Wack (De). -- Tor: 11. Asatiani 1:0.
Georgien: Lomaia; Chisanischwili, Chisaneischwili, Kaladse; Burduli (80. Iaschwili), Nemsadse, Zkitischwili, Kwirkwelia; Asatiani (75. Didawa); Demetradse, Aschwetia (84. Aleksidse).
Russland: Mandrjkin; Ignaschewitsch (14. Ewsikow), Onopko, Nischegorodow; Alenitschew, Smertin, Aldonin (79. Sjtschew), Ismailow (46. Kerschakow), Karjaka; Titow; Semak.
Bemerkungen: Wegen des Messerwurfs in der Partie gegen Irland waren nur 8 000 Zuschauer zugelassen. 3000 Sicherheitskräfte im Stadion. Russland ohne u.a. ohne Stammkeeper Owtschinnikow (verletzt). Verwarnungen: 60. Nischegorodow (Foul), 71. Nemsadse (Foul), 82. Aschwetia (Foul).
Tabelle
1. Schweiz 4 2 2 0 7:3 8
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2. Russland 4 2 0 2 9:7 6
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3. Albanien 4 1 2 1 5:6 5
4. Irland 4 1 1 2 5:7 4
5. Georgien 4 1 1 2 3:6 4
Gruppe 1. Israel - Zypern 2:0 (0:0). Malta - Slowenien 1:3 (0:2).
Rangliste: 1. Frankreich 5/15. 2. Slowenien 4/9. 3. Israel 4/7. 4. Zypern 5/4. 5. Malta 6/0.
Gruppe 4. Lettland - San Marino 3:0 (2:0).
Rangliste: 1. Lettland 4/10. 2. Polen 4/7. 3. Schweden 3/5. 4. Ungarn 4/5. 5. San Marino 5/0.
Gruppe 8. Andorra - Estland 0:2 (0:1)
1. Bulgarien 4/10. 2. Kroatien 4/7. 3. Belgien 4/6. 4. Estland 4/5. 5. Andorra 4/0.
(bert/Si)
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