Fussball: EM-Qualifikation

publiziert: Samstag, 29. Mrz 2003 / 21:10 Uhr

(Si) Die Schweizer Nationalmannschaft bleibt ohne eigenes Zutun Tabellenführer der EM-Ausscheidungsgruppe 10. Georgien verlor sein Heimspiel gegen Irland mit 1:2 und das bis anhin verlustpunktlose Russland unterlag überraschend in Albanien mit 1:3.

Köbi Kuhn kann sich freuen: Die Schweiz ist Tabellenführer in der Gruppe 10.
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Vor dem vierten Qualifikationsspiel am Mittwoch in Tiflis gegen Georgien führt das Team von Köbi Kuhn die Tabellenspitze mit einem Punkt Vorsprung auf Russland an. Dritter ist nun Albanien mit drei Zählern Rückstand auf die Schweiz. Die Albaner empfangen am Mittwoch in Tirana WM-Teilnehmer Irland, der am Samstag unter seinem neuen Coach Brian Kerr in Tiflis den ersten Sieg und die ersten Punkte sicherstellen konnte.

Einen geglückten Einstand feierte am Samstag auch der Deutsche Hans-Peter Briegel als albanischer Teamchef. Die Albaner landeten gemäss dem Schweizer Beobachter Pierre-André Schürmann einen verdienten Sieg und hätten gar noch höher gewinnen können. Russland-Goalie Sergei Owtschinnikow wehrte in der 17. Minute einen Foulpenalty von Klodia Duro ab. Briegel setzte in seinem ersten Pflichtspiel auf aktuelle und ehemalige Bundesligaspieler, die denn auch alle drei Tore für Albanien erzielten. Altin Rraklli (ex Unterhaching und Freiburg), Altin Lala (Hannover) und Igli Tare (Brescia, ex Kaiserslautern) fügten den Russen vor 20 000 begeisterten Fans in Shkoder die erste Niederlage bei. Das Hinspiel im Oktober hatten die wendigen und aggressiveren Albaner noch mit 1:4 verloren. Der klare Sieg Albaniens über das zuvor noch verlustpunktlose Russland wertet das 1:1-Unentschieden der Schweizer in Tirana weiter auf.

Ausschreitungen in Tiflis

Die Georgier präsentierten sich auch in ihrem zweiten Gruppenspiel wie beim 1:4 in Basel als ausgeprägte Stimmungsmannschaft. Auf einem schwer bespielbaren, sumpfigen Terrain in Tiflis mussten sie den Iren über weite Strecken der Partie das Spieldiktat überlassen. Damien Duff von den Blackburn Rovers brachte die kompakten Iren in der 18. Minute nach einem vom Posten zurückgeprallten Carsley-Schuss in Führung. Die Iren verpassten kurz nach der Pause durch Gary Doherty von den Tottenham Hotspurs gar das 2:0, ehe es zu minutenlangen Tumulten und Ausschreitungen unter den Zuschauern kam. Sicherheitskräfte mussten auf das Spielfeld geworfene Messer und Flaschen wegräumen. Durch die Verärgerung der rund 16 000 Zuschauer angestachelt, kamen die Einheimischen nach einer Stunde stärker auf und schafften durch Lewan Kobiaschwili das 1:1. Der Freiburger traf mit einem Foulfreistoss, ähnlich dem 1:1-Ausgleich der Albaner gegen die Schweiz letzten Herbst, täuschend in die nahe Ecke des Torhüters.

Irland blieb trotz der Leistungssteigerung der Einheimischen kompakt und fand in der Schlussphase wieder ins Spiel zurück. Doherty, der schon beim 2:4 in Russland getroffen hatte, erzielte in der 84. Minute mit einem Kopfball den nicht unverdienten Siegestreffer für die Gäste. Auf diesen erneuten Rückstand vermochten die Georgier nicht mehr zu reagieren. "Ein Unentschieden wäre mir zwar lieber gewesen, vielleicht aber sind die Georgier nach den beiden Startniederlagen bereits etwas demoralisiert", kommentierte der Schweizer Nationalcoach Köbi Kuhn die Partie. welche er im Schweizer TV-Studio zusammen mit der ganzen Mannschaft live mitverfolgt hatte.

(rr/sda)

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