Fussball: Nur vier Spieler spielten durch

publiziert: Dienstag, 22. Jun 2004 / 21:52 Uhr

Insgesamt 24 Spieler figurierten im EM-Endrunden-Kader der Schweiz, nur vier von ihnen bestritten gegen Kroatien (0:0), England (0:3) und Frankreich (1:3) alle 270 Spielminuten: Goalie Jörg Stiel sowie die drei Verteidiger Murat Yakin, Patrick Müller und Christoph Spycher.

Die Schweizer Nationalmannschaft wird ihr Gesicht verändern.
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Die drei Abwehrspieler waren denn auch -- zusammen mit Raphaël Wicky -- die besten Akteure im Schweizer Team. Als eigentliche Entdeckung hat sich dabei GC-Verteidiger Spycher hervorgetan, der sich auch vor Superstars wie David Beckham, Thierry Henry oder David Trezeguet nicht zu verstecken brauchte. Der Berner hat sich mit diesen Leistungen ganz bestimmt auch bei ausländischen Klubs ins Gespräch gebracht.

Eine Kurzbewertung des Schweizer EM-Kaders

Jörg Stiel (36-jährig/21 Länderspiele/270 Einsatzminuten in Portugal): Ein sicherer Rückhalt, mit seiner Erfahrung und Einstellung der ideale Captain. Trotz seinem Fehler gegen Zidane im Abschiedsspiel ein geglückter Abschied von der grossen Bühne.

Bernt Haas (26/31/150): War nicht sein Turnier. Sein Stellungsfehler gegen Kroatien wurde von Stiel glücklicherweise noch ausgebügelt, gegen England war er übermotiviert und flog nach zwei harten Fouls innert elf Minuten vom Platz.

Murat Yakin (29/46/270): Nicht viele trauten ihm nach seiner schweren Oberschenkelverletzung eine derart starke EM zu. Keine nennenswerten Fehler. Harmonierte hervorragend mit Müller und verpasste gegen Frankreich den 2:1-Führungstreffer nur knapp.

Patrick Müller (27/48/270): Bildete mit Murat Yakin einen starken Innenriegel. In dieser Form nicht wegzudenken aus dieser Mannschaft. Es wäre ein Glücksfall für Kuhn, wenn Müller nun auch beim FCB zusammen mit Murat Yakin die Innenabwehr bilden würde.

Christoph Spycher (26/10/270): Die Entdeckung dieser EM. Profitierte vom Verletzungspech Magnins und packte seine Chance resolut. Unerschrocken in den Zweikämpfen, sicher in der Ballbehandlung. Eine Bank für die Zukunft.

Benjamin Huggel (26/10/210): Rückte dank Cabanas Sperre ins Team, konnte den GC-Spieler aber nicht verdrängen. Baute kontinuierlich ab und verlor seinen Posten gegen Frankreich wieder.

Johann Vogel (27/67/140): Glänzender Einstand gegen Kroatien, dann der dumme Platzverweis. Fehlte gegen England spürbar, war dann gegen Frankreich nicht mehr die Leaderfigur im Mittelfeld.

Raphaël Wicky (27/56/263): Zusammen mit Spycher auffälligster und konstantester Schweizer. Unermüdlicher Kämpfer, der auch Verantwortung übernimmt. Müsste offensiver noch frecher und selbstsicherer werden.

Hakan Yakin (27/34/229): 86/83/60 -- seine Einsatzminuten zeigen es: Yakin baute im Turnier kontinuierlich ab, gegen Frankreich wurde er kaum mehr bemerkt. Seine Ideen und Genialität wären nötig gewesen, um das Wunder zu schaffen.

Alex Frei (24/29/180): Er hoffte, die grosse Entdeckung dieses Turnier zu werden. Seine Spuck-Affäre überdeckte schliesslich das riesige Engagement gegen Kroatien und England. Rannte vergeblich einem Torerfolg nach und muss nun eine mehrmonatige Sperre befürchten. Hoffentlich kein Karriere-Knick.

Stéphane Chapuisat (34/103/99): Waren es zwei Spiele zuviel für den erfolgreichsten Schweizer Stürmer aller Zeiten? Seit bald zwei Jahren ohne Länderspieltor, konnte er der Schweiz in Portugal nichts mehr bringen. Dennoch hatte er es nicht verdient, sein Abschiedsspiel 90 Minuten auf der Ersatzbank verbringen zu müssen.

Stéphane Henchoz (29/68/92): Verlor seinen Posten in der Innenabwehr im Verlauf der Qualifikation und wird es schwer haben, dorthin zurückzukehren. Als Aussenverteidiger keine Alternative. Wirkte gegen Frankreich lustlos und unmotiviert. Sein Nati-Rücktritt würde nicht erstaunen.

Ricardo Cabanas (25/20/127): War gegen Kroatien gesperrt, er erkämpfte sich seinen Stammplatz aber innert kürzester Zeit auf engagierte Weise wieder zurück. Gegen Frankreich neben Wicky die treibende Kraft im Mittelfeld.

Daniel Gygax (22/7/134): Wird auch in der WM-Qualifikation, wenn Streller und Frei fehlen, eine wichtige Figur in der Schweizer Offensive sein. Musste jedoch feststellen, dass auf internationaler Ebene ein anderer Wind weht als in der Super League.

Johan Vonlanthen (18/3/97/1 Tor): Er erzielte das einzige Schweizer EM-Tor auf kaltblütige Art. Ein Versprechen und die grosse Hoffnung für die bald beginnende WM-Qualifikation. Hätte mehr Einsatzminuten verdient gehabt.

Fabio Celestini (28/30/89): Reklamierte eine Leaderstellung im Schweizer Mittelfeld. Konnte diese Erwartungen jedoch nicht erfüllen. Hat nun seinen Rücktritt erklärt.

Milaim Rama (28/7/5): Konnte in lediglich fünf Minuten nicht beweisen, dass er auch auf internationaler Ebene bestehen kann. Wurde gegen Frankreich erst eingesetzt, als es schon zu spät war. Geniesst wenig Vertrauen bei Kuhn.

Ludovic Magnin (25/14/5): Ein Lieblingsspieler von Kuhn, der seinen Platz im Team jedoch wegen fehlender Spielpraxis an Spycher verlor. Wird es schwer haben, wieder an diesem vorbeizukommen.

Nicht eingesetzt wurden die drei Torhüter Pascal Zuberbühler, Fabrice Borer und Sébastien Roth, die beiden Verteidiger Bruno Berner und Marco Zwyssig sowie der für den verletzten Johann Lonfat nachnominierte Tranquillo Barnetta.

Zuberbühler und Roth werden die neuen Nationalgoalies sein, Borer und Zwyssig wohl aus dem kommenden Kader für die WM-Qualifikation ausscheiden. Berner (26) wird sich weiter mit der Ersatzrolle abfinden müssen, während Barnetta (19) für die EM 2008 im eigenen Land aufgebaut wird.

(rp/Si)

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