Fussball: Rückschlag für Stadion Zürich: VCS Zürich erzwingt Weiterzug

Stadtpräsident Elmar Ledergerber hofft, dass die Stadt diese Woche in Gesprächen mit Anwohnern zu einer Einigung kommt. Immerhin hätte diese ihren Rekurs als vorsorgliche Massnahme bezeichnet.

Die Zeit für die Realisierung des neuen Stadions drängt. Damit an der Fussball-EM im Jahr 2008 auch Spiele in Zürich stattfinden, muss noch in diesem Jahr mit dem Neubau begonnen werden.

Verbandsinterner Streit

Beim Verkehrsclub der Schweiz (VCS) hat die Frage des Weiterzugs des Falls zu einem verbandsinternen Streit geführt. Eine Kommission des VCS Schweiz beschloss am letzten Freitag, auf einen Rekurs zu verzichten. Die Zürcher VCS-Sektion wehrt sich dagegen.

Der Präsident der VCS-Rekurskommission gab der Zürcher Sektion nun mit einem superprovisorischen Entscheid grünes Licht für den Rekurs ans Verwaltungsgericht. Die Rekurskommission entscheidet bis in zehn Tagen, ob daran festgehalten wird.

Der VCS Zürich will für das "Einkaufszentrum Stadion Zürich" eine "umweltgerechtere Verkehrserschliessung" erzielen. Die Zahl der Parkplätze müsse gesenkt werden. Zudem sei die geplante Erschliessung mit dem öffentlichen Verkehr ungenügend.

Termingerechter Baubeginn

Man sei bereit, auf die aufschiebende Wirkung für die Beschwerde zu verzichten, damit das Baubewilligungsverfahren eingeleitet und der Bau termingerecht begonnen werden könne, sagte VCS-Rechtsanwalt Martin Pestalozzi. Anpassungen bezüglich Parkplätze seien auch später noch möglich.

Auch eine Anwohnergruppe kämpft mit einem Rekurs an die nächste Instanz gegen das Gross-Bauprojekt. In den für sie massgebenden Punkten - Verkehr und Schattenwurf - sei keine Einigung mit der Bauherrin Credit Suisse erzielt worden, teilte die Anwohnergruppe am Montag in einem Communiqué mit.

Auch die Trägerschaft entscheid am Montag, selbst Rekurs einzulegen. "Wir wollen unseren Spielraum vor der nächsten Instanz erhalten und uns keine Nachteile zum Vornherein einhandeln", sagte CS-Sprecherin Ruth Stadelmann auf Anfrage.

Die Veranstalter der Fussball-EM haben Zürich als Standort noch nicht aufgegeben. "Notfallszenarien" seien vorhanden, sagte der Schweizer "Euro 2008"-Projektleiter Christian Mutschler. Ende Juni werde man darüber informieren. "Wir glauben aber noch daran, dass in Zürich gespielt wird", sagte Mutschler.

(bert/Si)