Si. Mit einem Sieg ohne Gegentor wollte der FC Zürich die Basis für die Qualifikation für die nächste Runde legen. Kurz nach der Pause machte David Paas dieses Unterfangen unmöglich. Quentin unterlief einen Pass Delbroeks, und Paas bezwang Trombini freistehend aus spitzem Winkel. Nur zwölf Minuten später war es "Mister Europacup" Shaun Bartlett, der mit seinem Treffer dem FCZ wenigstens das Unentschieden zu retten schien. Nach einem Flachpass Jamaraulis schob der Südafrikaner den Ball ins Tor. Letztlich bezog Zürich aber doch noch eine bittere Heimniederlage. In der letzten Minute liess der hervorragende französische Schiedsrichter Coué einen Freistoss wiederholen, und der Kroate Ban, der einst bei Juventus Turin unter Vertrag gestanden hatte, bezwang Trombini mit einem Flachschuss aus 22 Metern.
Die Zürcher waren von Beginn weg spielbestimmend, ohne aus der Überlegenheit jedoch etwas Zählbares zu erreichen. Dies hatte zwei Gründe: einerseits stand Genks Abwehrzentrum sehr kompakt, und wurde auch effizient unterstützt vom Mittelfeld, das in der Mitte der eigenen Platzhälfte einen ersten Abwehrriegel aufbaute. Andererseits liess das fehlerhafte Aufbauspiel des FCZ gefährliche Aktionen oft nicht zu. Pallas beispielsweise lief auf der rechten Seite rauf und runter, die Steilzuspiele auf den Youngster kamen indes nie an. Und auch die Georgier Jamarauli und Kawelaschwili konnten den in den letzten Spielen gezeigten Aufwärtstrend nicht fortsetzen. Vor allem Kawelaschwili, der in der Meisterschaft in vier Partien fünf Tore geschossen hatte, war ein Totalausfall.
Die grösste Gefahr ging noch von Bühlmann aus. Der Internationale überlief seinen Gegenspieler Hendrikx mehrmals. Aber auch diese Aktionen endeten meistens mit ungenauen Flanken. So blieb ein Freistoss, den Quentin knapp neben das Tor setzte (15.), die beste Torgelegenheit der Zürcher bis zu Bartletts Treffer. Die Zürcher hatten ihre besten Momente nach dem Ausgleich. Der eingewechselte Chassot verpasste das Siegestor mit einem Kopfball aus kurzer Distanz, der auf der Linie abgewehrt wurde (77.).
Genk ging mit einer sehr defensiven Taktik in die Partie und war darauf bedacht, den Zürcher in der eigenen Platzhälfte wenig Raum zu gewähren. Die vorsichtige Einstellung der Belgier überraschte nicht, denn nach dem völlig missglückten Saisonstart mit zuletzt zwei Niederlagen, war vom belgischen Cupsieger kein Offensivspektakel zu erwarten. Paas, die einzige Sturmspitze, konnte sich ausser beim Tor gegen Zürichs Abwehr nie durchsetzen, wurde allerdings aus dem Mittelfeld auch zu mangelhaft unterstützt. Schlussendlich zählt jedoch das Resultat und dieses stimmt für die Belgier trotz einer schwachen Leistung.
Zürich - Genk 1:2 (0:0)
Letzigrund. -- 4561 Zuschauer. -- SR Coué (Fr). -- Tore: 52. Paas 0:1. 64. Bartlett 1:1. 94. Ban 1:2.
Zürich: Trombini; Quentin (69. Castillo), Fischer, Giannini; Pallas, Hellinga, Heldmann (79. Ndlovu); Jamarauli; Kawelaschwili, Bartlett, Bühlmann (72. Chassot).
Genk: Moons; Hendrikx, Van Geem, Zokora, Teelen; Origi, Sonck (81. Van der Elst), Delbroek, Thys, Daerden; Paas (90. Ban).
Bemerkungen: Zürich ohne Pascolo, Bonalair und Opango (alle verletzt), Genk ohne Skoko, Kaku und Roumani (alle an den Olympischen Spielen) sowie Olivieri (gesperrt). Verwarnungen: 14. Zokora (Unsportlichkeit). 31. Delbroek (Reklamieren). 71. Origi (Foul). 87. Ndlovu (Foul). 90. Paas (Foul). 93. Chassot (Reklamieren).
(klei/sda)