Fragen, die erst mit den Spielen der kommenden Super League eine erste Antwort erhalten. In der Ostschweiz rechnet man damit, dass die Wiler dank dem Cup-Schwung den Kopf noch aus der Abstiegs-Schlinge ziehen können, während in Zürich viele befürchten, dass GC nach dem Tiefschlag am Ostermontag nun auch in der Meisterschaft in Schwierigkeiten geraten könnten.
So muss es aber nicht sein. Als Beispiel für einen gegenteilige Verarbeitung des Cupfinal-Verdikts kann die letzte Saison herangezogen worden. Vor einem Jahr musste Cupsieger Basel gleich im nachfolgenden Spiel bei den Grasshoppers die letzte Titelhoffnung begraben (2:2).
Er blieb danach zwar in den letzten drei Spielen ohne Gegentor und Punktverlust, GC konnte an der Tabellenspitze aber nicht mehr abgefangen werden.
Xamax dagegen schien die 0:6-Kanterniederlage im Cupfinal nichts ausgemacht zu haben: Dank zwei Siegen, einem Unentschieden und trotz der abschliessenden 0:3-Niederlage in Basel kletterten die Neuenburger noch vom 4. auf den 3. Schlussrang und qualifizierten sich damit für den UEFA-Cup.
Vorsprung droht zu schmelzen
Jetzt stehen nach dem Cupfinal noch acht Meisterschaftsrunden an, die vor allem im Abstiegskampf noch einiges verändern könnten. Mit dem Cupsieg haben sich die Wiler zwar die UEFA-Cup-Qualifikation gesichert, nun geht es für die St. Galler aber noch um den Ligaerhalt, der mindestens ebenso wichtig ist.
Verlieren sie in Basel und gewinnt Schlusslicht Xamax gleichzeitig sein Heimspiel gegen Zürich, dann beträgt das Wiler Polster auf den direkten Abstiegsplatz nur noch zwei Punkte. Das wäre eine äusserst ungünstige Ausgangslage vor den kommenden Partien gegen die Grasshoppers (h), YB (a) und Servette (h).
GC mit mulmigem Gefühl
Können die Wiler jedoch den Cup-Schwung mitnehmen und dem FCB an der Stätte des grossen Triumphes vom Montag Punkte abknüpfen, dann müsste sich auch Finalverlierer GC, der am nächsten Sonntag nach Wil reisen muss, vor den Ostschweizern in Acht nehmen.
Die moralisch angeschlagenen Grasshoppers empfangen zunächst das drittplatzierte Servette und haben schlechte Erinnerungen an die bisherigen Duelle dieser Saison (1:1, 2:3, 0:3). Vermögen sie die Genfer erneut nicht zu bezwingen, würde man am Sonntag wohl mit ziemlich mulmigen Gefühlen nach Wil reisen. Dreimal in dieser Saison haben die Ostschweizer bisher das bessere Ende in ihren Händen behalten.
Eine schicksalsschwere Partie steht auch im St. Galler Espenmoos an, wo es zum Abstiegsduell mit Aarau kommt. Auf den Verlierer warten unangenehme Wochen: St. Gallen spielt danach beim FCZ und zuhause gegen Thun, die Aarauer empfangen am Sonntag Basel, ehe sie eine Woche später im Zürcher Hardturm antreten müssen.
FCB am Sonntag Meister?
Bis dann könnte zumindest das Titelrennen bereits definitiv entschieden sein: Gewinnen die Berner aus den beiden Auswärtsspielen in Thun und in Genf nicht mindestens drei Punkte, dann könnte Leader Basel bei zwei Vollerfolgen gegen Wil und Aarau bereits am Sonntag auf dem Brügglifeld der Meisterpokal übergeben werden.
Die Spiele der nächsten Runde, alle Donnerstag 19.30 Uhr: Basel - Wil, Grasshoppers - Servette, Neuchâtel Xamax - Zürich,
Thun - Young Boys, St. Gallen - Aarau.
Tabelle
1. Basel 28 22 5 1 76:24 71
2. Young Boys 28 17 5 6 59:38 56
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3. Servette 28 13 6 9 49:45 45
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4. FC Zürich 28 11 4 13 43:40 37
5. Grasshoppers 28 10 4 14 48:58 34
6. Thun 28 8 10 10 36:46 34
7. St. Gallen 28 9 6 13 42:51 33
8. Aarau 28 7 10 11 46:55 31
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9. Wil 28 6 8 14 32:52 26
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10. Neuchâtel Xamax 28 5 6 17 27:49 21
(bsk/Si)
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