GC will ins europäische Schaufenster

Nach dem 1:1 im Hinspiel in Ungarn würde den Grasshoppers zwar auch ein 0:0 im Hardturm zur Teilnahme an der ersten Hauptrunde gereichen, doch darauf will sich Balakov nicht einlassen: «Wir werden ganz sicher nicht auf ein 0:0 ausgehen, das entspricht nicht meiner Philosophie. Wir wollen offensiv, kreativ und attraktiv nach vorne spielen und möglichst schnell die Entscheidung suchen.»

Beste Saisonleistung

In Szekesfehervar waren die Zürcher auf einen Gegner getroffen, der seine bis dahin beste Saisonleistung abrufen konnte und in der 93. Minute noch zum verdienten 1:1-Ausgleich gelangt war. GC war zwar das spielerisch bessere Team, doch die defensiv ausgerichteten Ungarn präsentierten sich kampfstark und vermochten nach dem 0:1-Rückstand durch Roberto Pinto deutlich zuzusetzen.

Balakov glaubt nicht, dass Szekesfehervar im Rückspiel nochmals eine solche Leistung erbringen kann: «Obwohl sie seit dem 1:1 nur noch einmal im Einsatz standen, während wir zwei Meisterschaftsspiele bestritten und mehrere unserer Internationalen auch noch ein Länderspiel absolvierten.»

Wenn man die Europacup-Statistik des ungarischen Vereins zu Hilfe nimmt, kann man diese Vermutung nur unterstützen: Während Szekesvehervar zu Hause zehn seiner 16 Europacuppartien gewinnen konnte und nur deren vier verlor, sieht die Auswärtsbilanz mit zwei Siegen und neun Niederlagen in 15 Partien ziemlich ernüchternd aus.

Glanzjahr der Ungarn

Die beiden Erfolge resultierten aus dem Glanzjahr der Ungarn, als sie es 1984/85 unter dem Namen Videoton Szekesfehervar bis in den UEFA-Cup-Final schafften und dort Real Madrid auswärts 1:0 bezwangen, nachdem allerdings das Heimspiel 0:3 verloren gegangen war. Auf dem Weg ins Endspiel hatten die Osteuropäer damals Dukla Prag, Paris St-Germain, Partizan Belgrad, Manchester United und Zeljeznicar Sarajevo aus dem Weg geräumt.

GC-Trainer Balakov wollte sich im Vorfeld nicht lange mit dem Gegner beschäftigen («Wir wissen, was wir wissen müssen») und hat auch die 1:2-Niederlage im Derby gegen den FCZ abgehakt («Wir haben die Leistung gebracht, aber es reichte nicht zu drei Punkten»).

Man wolle den Charakter und die gute Moral mitnehmen, und es gelte jetzt, einfach nochmals eine Topleistung abzurufen: «Wir wollen in die nächste Runde.» Ausser dem weiterhin verletzten Luca Denicolà stehen ihm sämtliche Spieler zur Verfügung.

Grasshoppers - Szekesfehervar -- Donnerstag, 19.30 Uhr, Hardturm. -- SR Björn Kujpers (Ho). -- Voraussichtliche Startaufstellung der Grasshoppers: Coltorti; Sutter, Langkamp, Weligton, Jaggy; Renggli, Seoane; Pinto, Eduardo, Dos Santos; Ristic.

(von René Baumann, Zürich/Si)