Die Offensivabteilung des FC Basel lässt zur Zeit nicht zu übertünchende Mängel im Defensivbereich vergessen. Besonders stark zeigte sich Scott Chipperfield. Der Australier war an diesem Abend die eigentliche "Lunge" und das "Herz" des FC Basel. Wann immer er mit seinem enormen Laufvermögen den Turbo zündete, brannte es lichterloh in der Hintermannschaft der Neuenburger.
Unterstützt wurde er dabei von einem ebenfalls wieder auf Touren kommenden Georg Koumantarakis, der mit seinem Punch für stete Gefahr im Strafraum des Gegners besorgt war.
Während Chipperfield auf links Dampf machte und Koumantarakis vorne Löcher aufriss, sorgte Benjamin Huggel mit geschickten Pässen für Verwirrung beim Gegner. Und diese nützte Gimenez immer wieder aus. Mit seinem Opportunismus stand der "Gaucho" vier Mal am richtigen Ort. Beim ersten Tor konnte er sich bei Alexandre Quennoz bedanken, der ihm ein geniales Pässchen in den Lauf spielte. Gimenez brauchte den Ball nur noch an Xamax-Keeper Colomba vorbei zu "lupfen".
Beim 2:0 vollendete er aus halblinker Position mit einem überlegten Schlenzer in die linke Ecke. Kurz zuvor hatte Colomba einen Knaller von Chipperfield (wieder er) mit einem unwahrscheinlichen Reflex abgewehrt.
Das 3:0 war ein Treffer für die Galerie - und der Lohn für Chipperfields glänzende Vorstellung. Koumantarakis hämmerte den Ball aus gut 20 Meter mit einer Direktabnahme an die Latte. Chipperfield reagierte am schnellsten und versenkte den ins Feld zurückspringenden Ball mit dem Kopf im Neuenburger Tor.
Aber dann war wieder Gimenez mit dem 4:0 an der Reihe. Oliver Kreuzer, der für den verletzten Murat Yakin einen soliden Part spielte, schoss einen Penalty (nach Foul an Chipperfield) an die Querlatte - und Gimenez erbte.
Das Tor der Neuenburger zum 1:4, bei dem die Basler Abwehr mit einem Steilpass ausgehebelt wurde, vermochte die Festlaune beim Publikum nicht zu trüben.
Im Gegenteil: Als Gimenez erneut von der Vorarbeit des bienenfleissigen Chipperfield profitieren konnte, geriet das "Joggeli" vollends zum Tollhaus.
Die Fans in der Muttenzer Kurve skandierten "Die Nummer eins der Schweiz sind wir!"
In der Tat lieferte der FCB an diesem Abend eine reife Leistung ab.
Allerdings werden sich Neuenburger im Nachhinein fragen müssen, ob sie nicht etwas allzu naiv aufgetreten sind. Ihr Spiel war schön anzusehen. Zwischen den Gegentreffern hatten sie viele Ballkontakte, kombinierten sich immer wieder schön bis an den gegenerischen Strafraum. Allein, dem Spiel von Alain Geigers Equipe fehlte die Effizienz.
Eine Effizienz, wie sie Gimenez und Co. in geradezu unheimlicher Weise vorführte.
Basel - Neuchâtel Xamax 5:1 (2:0)
St.-Jakob-Park. -- 21 763 Zuschauer. -- SR Busacca.
Tore: 10.
Gimenez 1:0. 34. Gimenez 2:0. 46. Chipperfield 3:0. 68. Gimenez
4:0. 72. Alex 4:1. 79. Gimenez 5:1.
Basel: Zuberbühler; Barberis, Quennoz, Kreuzer, Cravero; Ergic
(77. Varela), Hakan Yakin (69. Cantaluppi), Huggel, Chipperfield;
Gimenez, Koumantarakis (87. Tum).
Neuchâtel Xamax: Colomba; Diop; Barea, Buess; Schneider (46.
Alexandre Geijo), Simo, Oppliger (75. Tranchet), Tsawa; Baubonne,
Alex m(73. Arifovic), Atouba.
Bemerkungen: Basel ohne Ceccaroni, Savic und Murat Yakin (alle
verletzt). Xamax ohne Mangane und David Geijo (abeide verletzt).
68. Kreuzer schiesst Foulpenalty an die Latte; Gimenez erbt zum
4:0.
Verwarnungen: 15. Barberis, 30. Huggel (beide Foul).
(kil/news.ch)