Dass darob die anstehenden Partien vom Wochenende in den Hintergrund gerückt werden, ist ein Begleiteffekt der hektischen Aktivitäten.
Vorjahres-Meister St. Gallen muss zwar heute Samstag in
Neuenburg bei Xamax antreten, doch über diese Partie wurde gestern
in der Ostschweiz kaum gesprochen. Vielmehr müssen sich die
Klubverantwortlichen um den wahrscheinlichen Wegzug von Torhüter
und Captain Jogi Stiel kümmern, der bis gestern zu Tests und
Untersuchungen bei Bundesliga-Aufsteiger Borussia Mönchengladbach
weilte. Als Konsequenz für die Ablenkungen während der Vorbereitung
wird Stiel in Neuenburg nur auf der Ersatzbank sitzen. Trainer
Marcel Koller ersetzt seinen Stammgoalie durch den wahrscheinlichen
Nachfolger Oliver Stöckli.
Zellweger zu Basel?
Damit aber nicht genug der Unruhe in der Ostschweiz.
Durchgesickert ist auch der mögliche Wegzug des Internationalen
Marc Zellweger, der seit längerem vom FC Basel umworben wird. Der
Verteidiger soll in seinem Vertrag eine Ausstiegsklausel besitzen,
wonach er für 500 000 Franken den Klub verlassen könne. Käme es zum
Wechsel, wäre die starke Hintermannschaft aus der Meistersaison
vollständig auseinander gerissen: Stiel zu Mönchengladbach,
Mazzarelli zu Bari, Zwyssig nach Innsbruck und Zellweger zu Basel.
Kein angenehmes Dasein für Meistertrainer Marcel Koller, der zudem
die beiden neuen Verteidiger Daniel Imhof und Oscar Tato wegen
langwierigen Verletzungen bereits wieder für viele Wochen ausser
Gefecht sieht. Tatos Verletzung im Spiel gegen Basel stellte sich
nach genauen Untersuchungen als Kreuzbandriss heraus.
Knez und Meyer nach St. Gallen
Als Ersatz für die verletzten und wegziehenden Spieler stehen in
St. Gallen die beiden Verteidiger Remo Meyer (Lausanne) und Ivan
Knez (Basel) zur Diskussion. Die Gespräche mit Meyer dauern schon
länger an, Knez kam nun neu hinzu, nachdem er in Basel kaum mehr
eine Einsatzchance sieht. «Mein Beruf ist es, Fussball zu spielen
und nicht auf der Bank zu sitzen», schildert der Innerschweizer
seine momentane Situation.
Hakan Yakin braucht Anwalt
Sieht sich der FC Basel durch den Zuzug von Christian Gimenez
und den möglichen Transfer von Marc Zellweger in einer komfortablen
Situation, so ist auch er nicht vor Unruhen gefeit. Rotsünder Hakan
Yakin wurde für seinen Platzverweis in Sion mit einer Busse belegt.
Dem Vernehmen nach soll er 3000 Franken Lohnabzug pro gesperrten
Match erhalten, das macht für sechs Spiele 18 000 Franken. Yakin
habe diese Busse nicht akzeptiert und einen Anwalt mit der Wahrung
seiner Interessen beauftragt. Fortsetzung folgt.
Türkyilmaz in Luzern?
Hektische Aktivitäten herrschten gestern auch in Luzern, wo der
erneute Zuzug von Kubilay Türkyilmaz ein heisses Thema ist.
Verschiedene Abklärungen, die sich vor allem auf das Auftreiben
zusätzlicher Geldquellen konzentrierten, brachten jedoch bis
gestern Abend keine Neuigkeiten. Immerhin haben Gespräche zwischen
Türkyilmaz, Manager Raimondo Ponte und Trainer Ryszard Komornicki
stattgefunden und beide Partien bekundeten allergrösstes Interesse
füreinander. Ebenfalls stattgefunden haben in der Innerschweiz
Gespräche zwischen Kubi und Nationalcoach Köbi Kuhn. Sollte der
Transfer des erfolgreichsten Schweizer Nationalstürmers zum FCL
zustande kommen, dürfte auch nicht mehr an einem Aufgebot
Türkyilmaz' für das nächste Länderspiel am 15. August in Österreich
gezweifelt werden.
(kil/sda)