Nur ein Heimsieg von Schalke 04 im letzten Spiel in einer Woche
gegen das stark um den Ligaerhalt zitternde Unterhaching und eine
gleichzeitige Niederlage der Bayern in Hamburg könnte den
Gelsenkirchnern nun noch den ersten Titelgewinn seit 1958 sichern.
Beide Mannschaften hätten dann 62 Punkte auf dem Konto, der
Meisterpokal ginge dank der besseren Tordifferenz an Schalke.
Friedel Rausch schaffte es nicht
Im Abstiegsbereich ist in der 33. Runde eine weitere
Entscheidung gefallen. Eintracht Frankfurt begleitet Bochum nach
der klaren 0:3-Niederlage in Wolfsburg in die zweite Liga. Im
sechsten Spiel unter Friedel Rausch bezogen die Hessen die fünfte
Niederlage und boten erneut eine klägliche Vorstellung. Die
Stimmung unter den Fans der möglichen neuen Mannschaft des
Schweizers Martin Andermatt ist damit auf einen neuen Tiefstpunkt
gefallen.
Magische 90. MInute
Die wahrscheinliche Vorentscheidung im Titelkampf kam nach einem
unglaublichen Finish zustande. In der 89. Minute stand es in
München nach dem frühen 0:1 von Lokvenc und dem Ausgleich durch
Jancker 1:1. In Stuttgart hatten zu diesem Zeitpunkt weder die
Gastgeber noch Spitzenreiter Schalke getroffen. Dann überschlugen
sich die Ereignisse: Der eine Minute zuvor für Salihamidzic
eingewechselte Zickler führte die Bayern zum 2:1-Erfolg, während in
den gleichen Sekunden in Stuttgart das 1:0 durch Balakov fiel.
Dramatischer hätte niemand diese Wende vorhersehen können.
Schalke zittert um Champions League-Quali
Während sich die Bayern mit dem Sieg über Kaiserslautern --
unabhängig vom Ausgang des Finals vom 23. Mai in Mailand gegen
Valencia -- bereits die definitive Champions-League-Qualifikation
für die nächste Saison gesichert haben, muss Schalke nun auch noch
um die direkte Qualifikation für die Königsklasse bangen. Borussia
Dortmund liegt nach seinem klaren 4:1-Erfolg in München gegen
Unterhaching nur noch zwei Zähler hinter Schalke. Die Dortmunder
empfangen im letzten Spiel den ambitionslosen Aufsteiger Köln im
Westfalenstadion.
Auch Leverkusen muss noch zittern
Weiterhin zittern um einen Champions-League-Platz muss Bayer
Leverkusen, das gegen Hertha Berlin nur ein 1:1 erreichte. Die
Berliner liegen damit weiterhin einen Zähler hinter dem Werksteam
und auch Freiburg, das in Bochum mit 3:1 gewann kann noch auf das
grosse Geld hoffen. Die letzte Begegnungen dieser Champions-League-
Anwärter: Freiburg - Wolfsburg, Bayer Leverkusen- Bochum und
Kaiserslautern - Hertha.
Mit einem Punktgewinn hätten sich die erstaunlichen Freiburger
zumindest einen UEFA-Cup-Platz gesichert. Werder Bremen (3:1 in
Köln) und Kaiserslautern können nur bei einer Niederlage von Hertha
und Freiburg noch leise auf einen Europacup-Platz hoffen.
Unterhaching an der Kante zum Abstieg
Im Abstiegsbereich muss Unterhaching am stärksten um den
Ligaerhalt bangen. Die Münchner liegen vor der letzten Runde einen
Punkt hinter Energie Cottbus, das gegen den Hamburger SV einen
wichtigen 4:2-Heimsieg landete. Stuttgart liegt bereits drei Zähler
vor Unterhaching und kann in einer Woche bei den bereits
relegierten Frankfurtern antreten. Nur ein ähnlicher Exploit wie
vor Jahresfrist im letzten Spiel gegen Bayer Leverkusen kann
Unterhaching noch retten. Und mit diesem Sieg würden die Münchner
ihrem grossen Bruder Bayern erneut den Titelgewinn bescheren,
sollte dieser in Hamburg verlieren.
(ba/sda)