Rechtsanwältin Manuela Schiller, die einen Teil der FCB-Fans vertritt, geht davon aus, dass maximal 17 Strafuntersuchungen geführt werden, wie sie auf Anfrage erklärte.

So hat die Staatsanwaltschaft Zürich-Sihl entschieden, keine Strafverfahren gegen 314 FCB-Fans zu eröffnen. Den selben Entscheid fällte die Jugendanwaltschaft des Bezirks Zürich in weiteren 92 Fällen. Schiller nennt vier weitere Fälle von nicht eröffneten Untersuchungen von anderen Jugendanwaltschaften im Kanton Zürich.

Nach Auskunft der Zürcher Rechtsanwältin ist bislang ein Anhänger des FC Basel wegen Gewalt gegen Beamte per Strafbefehl zu drei Tagen Gefängnis bedingt verurteilt worden.

Kritik an der Stadtpolizei Zürich

Insgesamt sei die Aktion der Polizei am Bahnhof Zürich-Altstetten «ein Schlag ins Wasser» gewesen, erklärt Schiller. Zudem äussert sie Kritik an der Stadtpolizei Zürich, weil sich diese weigere, «die erhobenen Personendaten zu löschen». Über den entsprechenden Antrag wird der Zürcher Stadtrat entscheiden.

Die Rechtsvertreterin von 214 FCB-Fans erwägt, Schadenersatz- und Genugtuungsansprüche geltend zu machen.

Bisher hat die Zürcher Staatsanwaltschaft zwei Polizeibeamte einvernommen.

Auf Grund dieser Einvernahmen wird die Staatsanwaltschaft entscheiden, inwieweit die Untersuchung auf weitere Beamte ausgedehnt werden soll.

Grund der Untersuchung sind Strafanzeigen von Rechtsvertretern und Fans gegen alle am Polizeieinsatz Beteiligten. Die Vorwürfe lauten unter anderem auf Amtsmissbrauch, Freiheitsberaubung, Nötigung und Körperverletzung.

(smw/sda)