Favorit gegen Steaua

Klare Basler Ansagen in Bukarest

publiziert: Dienstag, 22. Okt 2013 / 08:38 Uhr
FCB-Coach Murat Yakin (l.) und Fabian Frei gut gelaunt an der Medienkonferenz.
FCB-Coach Murat Yakin (l.) und Fabian Frei gut gelaunt an der Medienkonferenz.

Basel peilt auswärts gegen den Tabellenletzten Steaua Bukarest den zweiten Sieg der aktuellen Champions-League-Kampagne an. Zur diskussionslosen Rollenverteilung steht der Schweizer Titelhalter.

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Am Tag vor dem richtungsweisenden Duell mit Steaua verzichtete der FCB auf das im Fussball weit verbreitete PR-Spielchen, dem Kontrahenten öffentlich die Favoritenrolle zuzuschieben. Der unumstrittene Schweizer Primus zog nach der Ankunft in Bukarest das unmissverständliche Commitment der vornehmen Zurückhaltung vor. Marco Strellers Prognose passt zum selbstbewussten Stil: «Wir spielen auf Sieg.»

Der Captain behielt nicht nur während der knapp zweistündigen Flugreise das Gesamtbild im Kopf (seit dem Rückzug des früheren Medien-Chefs sitzt er im Cockpit der Chartermaschine), sondern auch auf rumänischem Boden. «Verlieren dürfen wir hier auf keinen Fall, wenn wir die Achtelfinals erreichen wollen», stellt der Stürmer klar. Vor der Saison habe die Mannschaft sich vorgenommen, in der Champions League wie 2011 unter die Top 16 vorzustossen. «Oder mindestens europäisch überwintern», schiebt er nach.

Basel Favorit

Zur Kalkulation von «Rot-Blau» gehören vier bis sechs Punkte gegen den rumänischen Rekord-Titelträger. Die Basler, bis zum 0:1 gegen Schalke nach dem 2:1-Coup gegen Chelsea mutmasslich eine Spur zu euphorisiert, haben die sofortige Korrektur der 0:1-Heimniederlage im Sinn. So jedenfalls ist Murat Yakin zu interpretieren: «Unser Spiel soll darauf ausgerichtet sein, in Bukarest siegen zu können.»

Auch der FCB-Coach ist keineswegs an einem taktischen Versteckspiel interessiert: «Wenn man unsere letzten europäischen Auftritte betrachtet, ist es nichts als verständlich, dass wir gegen Steaua als Favorit antreten.» Erfolgsdruck entspricht beim FCB im Tagesgeschäft dem «Courant normal». Yakin denkt deshalb, «die Rolle könnte uns durchaus liegen, gewinnen zu müssen». Wie sie auf heimischem Parkett damit umzugehen pflegen, demonstrierten die Basler am letzten Samstag beim Monolog gegen St. Gallen (3:0).

Freis Relativierung

Noch vor Kurzem beanspruchte Basel auf Champions-League-Ebene partout den Aussenseiter-Status. Dass der Super-League-Leader inzwischen bedeutend höher eingeschätzt wird als eine frühere Grösse des Ostblocks, ist ein untrügliches Zeichen seiner weiter gestiegenen Schubkraft. Dank der regelmässigen Präsenz in der Knock-out-Phase der EC-Wettbewerbe und im Zuge der positiven Ergebnisse gegen Vertreter aus den europäischen Top-Ligen ist in der internationalen Szene eine gehobene Wertschätzung spürbar.

Fabian Frei, der hoffnungsvolle Stratege im defensiven Mittelfeld, der seinen Vertrag vor wenigen Tagen bis 2017 verlängert hat, hat die gute Positionierung seines Klubs selbstredend ebenfalls registriert. Der Respekt der Konkurrenz sei grösser, aber eben auch der eigene Anspruch: «Wir haben inzwischen auch etwas zu verlieren.» Das hätten sie zuletzt gegen Schalke zu spüren bekommen - «obwohl wir gegen Schalke sicher nie Favorit sind».

Gesprächsrunde im Dezember

In Basel dreht sich viel, aber nicht alles um den Wettbewerb der zahllosen Millionen. Immer wieder hatten verschiedene Kommentatoren die Diskussion um eine allfällige Verlängerung des Vertrags mit Chef-Trainer Yakin angeschoben. Der Klub trat auf die Debatte lange nicht ein, zumal der Kontrakt bei Erfüllung gewisser sportlicher Vorgaben ohnehin bis 2015 weiterläuft. «Wir werden mit Murat Yakin wie geplant nach Abschluss der Vorrunde zusammensitzen», erklärte Sportdirektor Georg Heitz gegenüber der Sportinformation.

Eile sei in dieser Angelegenheit nicht angebracht. Der Verein sei selbstbewusst genug, den Zeitpunkt der Gespräche selbst festzulegen, so das VR-Mitglied. Die Führungscrew betrachtet das (mediale) Thema relativ entspannt - gemäss Heitz mit gutem Grund: «Yakin macht ja einen guten Job.» Und der ehemalige Journalist gibt zu bedenken: «Aktionismus ist im Profi-Fussball ein ganz schlechter Ratgeber.»

Bukarester Imageprobleme

Nicht frei von Schlagzeilen fernab der Rasenfläche ist auch Steaua. Die sportlich derzeit beste Adresse des Landes kämpft mit Imageproblemen. Verursacht werden die Turbulenzen in erster Linie von George «Gigi» Becali. Der kontroverse Eigentümer, milliardenschwerer Immobilien-Spekulant und einflussreicher Parlamentarier, sitzt wegen Betrugs und mutmasslicher Gewaltexzesse für drei Jahre im Gefängnis. Die UEFA hat den Klub wegen Bestechungsvorwürfen gegen Becali ebenfalls im Visier. Im Juni hat der europäische Verband den rumänischen Meister für fünf Jahre auf Bewährung gesetzt. Sollte der Verein die Auflagen nicht erfüllen, droht der Ausschluss aus allen Wettbewerben.

Quasi zur Politur des angekratzten Lacks ist der frühere Meistercup-Sieger Helmuth Duckadam vorgesehen. Der Präsident (für repräsentative Zwecke) gilt als Sympathieträger. Unter den Anhängern geniesst der 54-Jährige absoluten Kultstatus. Im Mai 1986 stoppte er in Valencia im Europacup-Final vier Penaltyschützen des FC Barcelona und ermöglichte den grössten Triumph der Vereinsgeschichte.

Im sportlichen Bereich ist die Lage in der Meisterschaft wunschgemäss. Steaua ist mit acht Siegen und nur einem Remis blendend zum Championat gestartet. Laurentiu Reghecampf, der junge Coach mit langer Vergangenheit als Spieler in Deutschland, erfüllt die nationalen Ansprüche seit seiner Ankunft im vorletzten Sommer. Eher unbefriedigend fällt hingegen die europäische Zwischenbilanz aus: zwei Niederlagen, 0:7 Treffer. Die CL-Statistik deutet nicht auf eine rasche Besserung hin. Der letzte Heimsieg in der Champions League (1:0 gegen Lodz) liegt vier Kampagnen und über 17 Jahre zurück.

(bg/Si)

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