Köbi Kuhn fordert aggressiveres Auftreten

publiziert: Mittwoch, 6. Sep 2006 / 00:05 Uhr

Im zweiten EM-Testspiel innerhalb von fünf Tagen trifft die Schweiz heute auf WM-Teilnehmer Costa Rica. Für das Team von Köbi Kuhn steht das Erzielen eines positiven Resultats im Vordergrund.

Nach dem durchzogenen Spiel gegen Venezuela erwartet Kuhn heute einen aggressiveren Auftritt seiner Mannschaft.
Nach dem durchzogenen Spiel gegen Venezuela erwartet Kuhn heute einen aggressiveren Auftritt seiner Mannschaft.
Der prominente Platz im FIFA-Ranking (13.) dient dem Schweizer Selektionär, die Bedeutung der anstehenden Testspiele bis zur EM im eigenen Land anzuheben. Die Platzierung entscheidet im Herbst 2008 über die Topfzuteilung für die WM-Qualifikation. Und weil Freundschaftsspiele nur zur Hälfte zählen, «ist ein gutes Resultat besonders wichtig», unterstrich Kuhn die Wichtigkeit des Erfolgs.

Der Nationalcoach kann gegen Costa Rica wieder auf Captain Johann Vogel und Ricardo Cabanas zählen, die sich von ihren Verletzungen erholt haben. Während Kuhn die beiden Routiniers wohl einsetzen wird, verlängert sich die Serie von Pascal Zuberbühler mit 560 Minuten ohne Gegentreffer nicht. Im Tor stehen gemäss dem bis Ende nächsten Jahres anhaltenden Rotationsprinzip je eine Halbzeit Fabio Coltorti und Diego Benaglio.

Nach dem durchzogenen Spiel gegen Venezuela am vergangenen Samstag in Basel (1:0) erwartet Kuhn einen aggressiveren Auftritt seiner Mannschaft. «Wir waren zu lasch, um den Gegner zu Fehlern zu zwingen», sagte er. Deshalb fordert er mehr Aggressivität im Pressing. «Sie sind technisch stark und lassen den Ball gut laufen», so das Urteil von Kuhn nach der Sichtung der Partie der Ticos am vergangenen Samstag gegen Österreich (2:2).

Ohne Gegentor bleiben

Dass sich die Mannschaft im St.-Jakob-Park nicht an ihrem oberen Leistungslimit bewegte, ist man sich im Schweizer Nationalteam bewusst. «Wichtig ist in solchen Situationen, dass wir ohne Gegentor bleiben», so Daniel Gygax, in Basel einer der auffälligsten Schweizer.

In nunmehr sechs Partien liess die SFV-Auswahl keinen Treffer mehr zu, gar seit zehn Spielen ist das Team unbesiegt. Costa Rica erwartet der Lille-Profi allerdings eine Spur stärker als die vor allem offensiv harmlosen Venzulaner und fordert deshalb «90 Minuten Vollgas» und eine bessere Chancenauswertung.

Vor allem in der Offensive hängt derzeit fast alles von der Treffsicherheit von Alex Frei (Kuhn: «Er ist unser Finisseur») ab. 30 Tore erzielte der 27-jährige Angreifer in 51 Einsätzen - oder alle 81 Minuten eines. Die Quote Freis ist beeindruckend und auch Thema im Nationalteam. Noch vier Treffer fehlen dem Söldner von Borussia Dortmund zur Bestmarke von Kubilay Türkyilmaz. Da versuche man schon, «ihm den Ball einmal hinzulegen», so Gygax.

Rekord von Türkyilmanz im Hinterkopf

Selber gibt Frei wohl zu, den Rekord von Türkyilmanz im Hinterkopf zu haben, zählt aber auch die Ziele der Mannschaft auf. «Wir wollen mindestens ein Unentschieden erreichen, um weiter ungeschlagen zu bleiben; und wir wollen kein Tor erhalten», so der Stürmer, der sich oft weit ins Mittelfeld zurückfallen lässt.

Sie hätten mittlerweile die Qualität, auch Spiele, die nach aussen nicht so gut aussehen, zu gewinnen. Dennoch will Frei «den Zuschauern, die ins Stade Genève kommen, wenigstens etwas bieten». 9000 Tickets wurden im Vorverkauf bisher abgesetzt; damit ist mit einer ähnlichen Kulisse wie am Samstag in Basel (12 500) zu rechnen.

Während Kuhn die kontinuierliche Aufbauarbeit der letzten Jahre fortsetzt, erfolgt beim heutigen Gegner Costa Rica nach der enttäuschenden WM der Umbruch. 16 Spieler im aktuellen Aufgebot sind noch nicht 25-jährig, fünf hatten noch keine Länderspiele absolviert. Aus dem WM-Kader nominierte Carlos Watson, der das Amt interimsweise von Alexandre Guimaraes zumindest für die beiden Partien in der Schweiz übernahm, nur sechs Akteure.

Unter ihnen ist auch Sions Alvaro Saborio, der am Samstag beide Treffer gegen Österreich erzielte. Prominenteste Rücktritte im Team von Costa Rica nach der WM waren jene von Paulo Wanchope (zweifacher Torschütze im Eröffnungsspiel gegen Deutschland) und Spielmacher Walter Centeno.

Länderspiel Schweiz - Costa Rica

Stade de Genève. -- Anpfiff 20.15 Uhr (live SF 2). -- SR Van Egmond (Ho).

Schweiz: Coltorti/Benaglio; Philipp Degen, Müller, Von Bergen, Magnin; Vogel; Gygax, Cabanas, Wicky (Regazzoni); Frei, Streller.

Costa Rica: De Lemos; Jonson, Cordero, Miller, Leonardo Gonzalez, Blanco, Sequeira, Carlos Hernandez, Diaz; Ruiz, Saborio.

(von Sascha Rhyner/Si)

 
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