Letzte Titelchance für Real und Barça

Sowohl für «Barça» als auch für Real gilt es, den Einzug in den Final nach Glasgow zu schaffen, um die Saison eventuell noch zu retten. Barcelona hat als Vierter in der Landesmeisterschaft nichts mehr zu bestellen. Unter massivem Druck stehen auch die «Königlichen» im Jahr ihres 100-jährigen Bestehens. Nach dem verpassten Cupsieg gegen Deportivo La Coruña hat Real nun auch mit einem blamablen 0:3 bei Real Sociedad die Titelchancen weitgehend vertan. Als letzte Hoffung bleibt wohl der Champions-League-Final.

Erstaunlicherweise hat Reals Trainer Vicente del Bosque mit Javier Portillo einen Mann für den Match gegen Barcelona aufgeboten hat, der normalerweise in der 2. Mannschaft spielt. Der Stürmer schnupperte in der Zwischenrunde gegen Panathinaikos Athen während einer halben Stunde Champions-League-Luft, war allerdings in der 80. Minute für den Ausgleich zum 2:2 besorgt.

«Ich will während des Spiels nicht feststellen müssen, dass ich keine Optionen mehr auf der Bank habe», begründete Del Bosque seinen Entschluss. Bei Madrid fehlen der verletzte Topskorer Morientes und Mittelfeldspieler Savio.

Für den FC Barcelona wiegt der verletzungsbedingte Ausfall des brasilianischen Strategen Rivaldo schwer. Fraglich ist der Einsatz von Luis Enrique, der Rivaldos Aufgaben hätte übernehmen können. Auf jeden Fall kann Trainer Carles Rexach auf die Stürmer Saviola, Kluivert und Overmars zählen, die der manchmal wankenden Madrider Abwehr Probleme bereiten dürften.

Umstrittenes Schiedsrichter-Aufgebot

Neben den beiden Teams nimmt auch Schiedsrichter Pierluigi Collina eine Hauptrolle ein. Der FC Barcelona unterstellt dem Italiener, mit Real Madrid zu sympathisieren. Grund für diese Beschuldigung ist ein Werbespot, den die beiden Real-Stars Raul und Zidane mit Collina drehten. Alle drei sind «adidas»-Werbeträger, während Barcelona von «Nike» unterstützt wird.

«Viele hätten dieses Spiel pfeifen können», ereiferte sich Captain Sergi, «und es ist etwas dämlich, ausgerechnet Collina auszuwählen.» Die Statistik jedenfalls spricht für die Katalanen: Barcelona gewann und verlor je zwei Champions-League-Spiele unter Collinas Regie, wogegen Real Madrid vier von fünf Begegnungen mit dem italienischen Referee gewann.

(kil/sda)