Im Verfolgerduell zwischen dem Zweiten und Vierten der Super League brachte Dimitar Rangelov (42.) brachte nach einer Flanke von Michel Renggli die Luzerner mit einem selten wuchtigen Kopfball in Führung, auch wenn Goalie Roman Bürki noch seine Finger an den Ball brachte. Symbolisch war es für den gesamten Luzerner Auftritt, dass gerade Rangelov dieses Tor gelang. Er, der noch im Hinspiel Ende September beim 0:2 nach einer Tätlichkeit früh (9.) vom Platz geflogen war. Allein das Tor war Balsam auf seine Wunden. Die Führung war hochverdient, und zumindest regte der Treffer die bis dahin inexistenten und uninspirierten Zürcher endlich auch resultatmässig zum Nachdenken an.
Frisch und munter präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Carlos Bernegger bis dahin und hätte eigentlich bereits zur 16. Minute durch Sally Sarr nach einem Kopfball an den Pfosten vorne liegen müssen. Dahingegen musste GC-Coach Michael Skibbe wie beim 4:2-Sieg in Aarau zur Pause erneut heftige Worte finden, nachdem die Zürcher besonders in der ersten Halbzeit auf der ganzen Linie enttäuscht hatten. Weil besonders Izet Hajrovic, der ebenfalls mit einem Fusstritt an David Zibungs Kopf im Hinspiel negativ aufgefallen war, lustlos auftrat, setzte Skibbe mit dessen Auswechlung (46.) ein Zeichen.
Nach der Pause agierten die Gäste vor 5100 Zuschauern im Letzigrund zwar nicht mehr so dominant, doch nütze die Schelte und demonstrative Aktion Skibbes vorerst wenig. Bis Nassim Ben Khalifa in der 65. Minute wie aus heiterem Himmel mit der ersten und einzigen Chance des Heimteams das 1:1 schoss. Und plötzlich lag für die Zürcher wieder mehr drin, auch wenn sie nie ihr gewöhnliches Rendement erreichten. So verwunderte es am Ende kaum, dass Luzern in der 86. Minute dank des eingewechselten Mahmoud Kahraba nach einer schönen Kombination mit Jahmir Hyka noch zum verdienten Siegtreffer kam. Luzern glückte somit der erste Sieg im siebenten Spiel gegen den Rekordmeister und liegt nun tabellenmässig und wohl auch leistungsmässig auf deren Augenhöhe.
Anschliessend haderte Skibbe nicht mit seinem Personal: «Ich nehme die Mannschaft in Schutz. In der Verteidigung fehlte einfach unsere Stabilität. Das verwundert kaum, wenn vier von sechs defensiven Stammspielern verletzt sind.» Selbstredend zeigte sich Bernegger euphorischer: «Die Art und Weise, wie unser Sieg zustande kam, ist fantastisch. Wir spielten heute mit der richtigen Dosis an Aggressivität.»
Grasshoppers - Luzern 1:2 (0:1)
Letzigrund. - 5100 Zuschauer. - SR Jaccottet. - Tore: 42. Rangelov (Renggli) 0:1. 65. Ben Khalifa (Gashi) 1:1. 86. Kahraba (Hyka) 1:2.
Grasshoppers: Bürki; Bauer, Dingsdag, Grichting; Abrashi (87. Steven Lang), Toko; Feltscher, Hajrovic (46. Ngamukol), Caio, Gashi; Ben Khalifa.
Luzern: Zibung; Sarr, Stahel, Puljic, Lustenberger; Thiesson, Renggli; Winter, Bozanic (30.Wiss), Hyka (Mikari); Rangelov (78. Kahraba).
Bemerkungen: GC ohne Salatic und Michael Lang (beide verletzt), Pavlovic und Vilotic (beide gesperrt), Luzern ohne Hochstrasser und Wüthrich (beide verletzt). 16. Pfostenkopfball Sarr. Verwarnungen: 43. Sarr (Foul). 48. Lustenberger (Foul). 54. Thiesson (Foul). 68. Abrashi (Foul). 71. Dingsdag (Reklamieren). 76. Stahel (Foul).
Rangliste:
1. Basel 15/30 (28:13). 2. Grasshoppers 16/28 (24:15). 3. Luzern 16/28 (22:21). 4. Young Boys 15/27 (27:15). 5. St. Gallen 15/23 (18:15). 6. Thun 15/18 (21:23). 7. Zürich 15/18 (19:25). 8. Sion 15/17 (14:17). 9. Aarau 15/15 (25:33). 10. Lausanne-Sport 15/4 (11:32).
(fest/Si)