Margairaz verpasst die EM-Endrunde

Gegen den Zweitligisten Eibar bestritt Margairaz am Mittwochmorgen eine Partie mit für ihn gravierenden Folgen. In der 33. Minute grätschte ihm im rechten Mittelfeld bei einer Offensivaktion ein «Namenloser» in die Beine. Das sinnlose Foul wurde am Abend gar in den Hauptnachrichten der spanischen TV-Station «TVE» thematisiert.

Margairaz wand sich schwer verletzt auf dem Rasen. Das vordere Kreuzband ist gerissen, das Innenband ebenfalls. Weiter diagnostizierten die Ärzte beim Romand einen Meniskusschaden. Ein Comeback steht frühestens im Spätsommer zur Debatte, die EM-Endrunde ist für ihn ab sofort kein (erfreuliches) Thema mehr.

Erst im vergangenen Mai, nach dem zweiten Meistertitel mit dem FC Zürich, hatte sich Margairaz für den Wechsel nach Pamplona entschieden. Nach gewissen Startschwierigkeiten etablierte sich der technisch überaus versierte Mittelfeldspieler beim Primera-Divisions-Team. In 13 Partien stand er elfmal in der Startformation.

Wichtige Figur im Mationalteam

Der schwere Rückschlag Margairaz´ kommt auch für das Nationalteam zur Unzeit. Vier Monate vor dem EM-Kickoff verliert Köbi Kuhn eine wichtige Figur seiner Offensivabteilung.

Im System mit einer Sturmspitze war Margairaz in erster Linie als Alternative für Hakan Yakin für die Regisseur-Position vorgesehen gewesen. Kuhn bleiben nur noch drei Testspiele, um weitere (Ersatz-)Kandidaten zu sichten. Denkbar wäre, dass der Coach hinter der Spitze die Variante mit Barnetta oder Gygax in Betracht zieht.

Häufung ungewöhnlich

Köbi Kuhn wurde am frühen Mittwochabend mit der negativen Nachricht konfrontiert: «Für den jungen Mann ist diese Verletzung extrem traurig.» Dem Nationalcoach missfällt die ausserordentliche hohe Zahl verletzungsbedingter Ausfälle in seiner Equipe.

«Kreuzbandrisse bei Müller, Dzemaili und jetzt auch noch bei Margairaz... das ist schon verrückt. Im Sport muss man zwar immer mit Verletzungen rechnen, aber diese Häufung ist ungewöhnlich», bedauerte Kuhn.

Verletzungsliste

Die Schweizer Nationalmannschaft hat in der Tat seit Monaten mit erheblichen Verletzungsproblemen zu kämpfen. Captain Alex Frei fehlte wegen Hüft- und Wadenoperationen seit März 2007. Der Abwehrpatron Patrick Müller wird wegen der Knieoperation die EM verpassen.

Johan Djourou und Marco Streller fallen wegen muskulärer Probleme ebenfalls seit geraumer Zeit aus. Blerim Dzemaili hat nach einem Kreuzbandriss den Anschluss verloren. Und jetzt erreichte Kuhn aus Spanien eine weitere Hiobsbotschaft.

(fest/Si)