In letzter Minute

Montenegro sichert sich Barrage-Platz

publiziert: Freitag, 7. Okt 2011 / 23:25 Uhr
Erzielte den wichtigen Anschlusstreffer: Elsad Zverotic. (Archivbild)
Erzielte den wichtigen Anschlusstreffer: Elsad Zverotic. (Archivbild)

Montenegro schlägt der Schweiz die Tür zu einer möglichen Teilnahme an der EM-Barrage zu. Der Underdog erzielte in der Nachspielzeit gegen England das 2:2 und machte somit beide Teams zu Gewinnern: England als Gruppensieger, sich selber als -zweiten.

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Den vierten Auswärtssieg in der vierten Begegnung verspielte England fast fahrlässig, doch das interessierte in Podgorica am Ende niemanden mehr. Das Remis reichte den «Three Lions», um zum achten Mal das Ticket für die EM-Endrunde zu lösen. Montenegro darf sich dank dem 2:2 Mitte November in der Barrage versuchen. Der aus nur rund 625'000 Einwohnern bestehende Staat ist erst seit 2007 UEFA-Mitglied, umso bemerkenswerter ist der Effort der Montenegriner.

Für Freudenstürme in der Hauptstadt sorgte Andrija Delibasic. Der nach 80 Minuten eingewechselte Stürmer von Rayo Vallecano profitierte in der Nachspielzeit nach einer weiten Flanke von einem Fangfehler des zuvor makellosen englischen Keepers Joe Hart und köpfelte am entfernten Pfosten sehr wuchtig zum 2:2 ein. Delibasic krönte die immer heftiger werdenden Angriffe des Heimteams mit jenem Tor, das reichte, um die Schweiz nach deren Niederlage in Wales entscheidend zu distanzieren.

Rooneys Dummheit

Allerdings kam Montenegro erst auf, nachdem ein an Dummheit kaum zu überbietender Platzverweis zu einer Unterzahl der Engländer führte. Wayne Rooney liess sich in der 73. Minute an der Seitenlinie in der Mitte des Spielfelds zu einer Tätlichkeit gegen Miodrag Dzudovic hinreissen und wurde folgerichtig des Feldes verwiesen. Manchester Uniteds Stürmer erwies seinem Team damit einen Bärendienst. Er brachte das wankende Ensemble letztlich zu Fall. Zum Glück für Rooney blieb der sprichwörtliche Fehltritt ohne weitgehendere Folgen. Die ersten Gruppenspiele in der Ukraine und Polen wird der offensichtlich rückfällig gewordene Goalgetter sicher verpassen.

Zumindest bis zur 45. Minute ging der Masterplan, den sich Fabio Capello zurecht gelegt hatte, genau auf: England griff im 4-4-2 an, beruhigte das Spiel und machte die Tore. Die Vorstellung des Italieners, der sein Amt nach der EM 2012 niederlagen wird, war schon nach etwas mehr als einer halben Stunde Wirklichkeit. Wie versprochen spielte England, dem bereits ein Remis zur EM-Qualifikation gereicht hätte, sehr offensiv. Wayne Rooney glänzte als omnipräsenter Gestalter, Ashley Young als Schütze des ersten und Vorbereiter des zweiten Tores, Theo Walcott als Assistent des 1:0 und Darren Bent als Mann mit dem «Riecher» zum 2:0. Kurzum, Capello dürfte in der Pause an der Leistung seiner Offensivkräfte wenig bemängelt haben.

Die beiden Treffer fielen nach ähnlichem Muster. Das 1:0 leitete Rooney ein, Walcott flankte punktgenau zur Mitte, Young brauchte nur noch den Kopf hinzuhalten. Beim zweiten Treffer lancierte Rooney mit einem SteilpassYoung, dieser legte quer auf Bent. Wie für den Mittelfeldspieler von Manchester United war es auch für den dunkelhäutigen Stürmer von Aston Villa der dritte Treffer der Kampagne. England, bei dem Manchester Uniteds Entdeckung Phil Jones (19) als rechter Back debütierte, gefiel in der ersten Halbzeits des 900. Länderspiel durch Ruhe und Ballsicherheit. Der ungeschlagene Leader der Gruppe liess Ball und Gegner geschickt laufen, hatte kaum beunruhigende Momente zu überstehen.

Der glückliche Anschlusstreffer

Die wohl einzige Unaufmerksamkeit bis zur Pause führte sogleich zum Anschlusstreffer. Elsad Zverotic, der Siegtorschütze beim 1:0 in Bulgarien nutzte die Orientierungslosigkeit der Innenverteidigung zum 1:2, einem Tor aus heiterem Himmel. Der Aussenverteidiger der Young Boys, der für einmal im Mittelfeld eingesetzt wurde, hauchte dem Spiel der Montenegriner wieder Leben ein. Ab der 46. Minute verlief die Partie 180 Grad verkehrt. Mit dem Unterschied, dass sich das Heimteam beim Debüt seines neuen Trainers Branko Brnovic kaum klare Chancen erarbeiten konnte. Harts Fehlgriff half Montenegro entscheidend weiter.

Montenegro - England 2:2 (1:2)
Buducnost-Stadion, Podgorica. - 12'700 Zuschauer (ausverkauft). - SR Stark (De). - Tore: 11. Young 0:2. 31. Bent 0:2. 45. Zverotic 1:2. 91. Delibasic 2:2.

Montenegro: Mladen Bozovic; Zverotic, Djudovic, Savic, Kascelan (46. Jovanovic); Vukcevic, Pekovic, Vladimir Bozovic (80. Delibasic), Beciraj (64. Damjanovic); Jovetic; Vucinic.

England: Hart; Jones, Terry, Cahill, Ashley Cole; Walcott (76. Welbeck), Parker, Barry, Young (60. Downing); Bent (64. Lampard), Rooney.

Bemerkungen: Montenegro ohne Novakovic (verletzt), Basa und Drincic (beide geschont), England ohne Gerrard und Smalling (beide verletzt). 73. Rote Karte gegen Rooney (Unsportlichkeit). Verwarnungen: 60. Jovanovic (Foul). 88. Jovetic (Unsportlichkeit). 92. Delibasic (Unsportlichkeit). 94. Vucinic (Unsportlichkeit/im Spiel gegen die Schweiz gesperrt).

Weiteres Spiel dieser Gruppe:
Wales - Schweiz 2:0.

Rangliste:
1. England 8/18 (17:5). 2. Montenegro 7/12 (7:5). 3. Schweiz 7/8 (10:10). 4. Wales 7/6 (5:10). 5. Bulgarien 7/5 (3:12).

Die nächsten Spiele:
Am Dienstag: Schweiz - Montenegro (20.15 in Basel). Bulgarien - Wales (20.05 in Sofia).

(pad/Si)

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