Der Name Yakin ist mit den eindrücklichen Triumphen des
Schweizer Meisters und Trendsetters Basel eng verbunden. Ende
August hatte Murat Yakin mit seinem 2:0 im Heimspiel gegen Celtic
das Tor zur Königsklasse endgültig geöffnet, nun leitete Hakan
Yakin mit seinem wichtigen Führungstor gegen Spartak die Fortsetzung der Festspiele in Rot-Blau ein.
Spätestens als Julio Hernan Rossi, der bis zu seiner
Auswechslung Beste einer von A bis Z starken Basler Mannschaft, in
der 55. Minute ein herrliches Dribbling mit dem 2:0 krönte, taten
die Zuschauer im seit Wochen ausverkauften St.-Jakob-Park das, was
vor der Gala auf den beiden mächtigen TV-Screens angekündigt worden
war -- sie rockten, oder anders: «s' Joggeli roggt».
Der erste Champions-League-Sieg einer Schweizer Mannschaft seit
dem 3:1-Erfolg von GC gegen Auxerre im Oktober vor sechs Jahren
zeichnete sich ab und war gemessen an den mit Fortdauer einseitiger
verteilten Spielanteilen im höchsten Masse verdient. Gleich bei
erster Gelegenheit zeigte der FCB auf, dass mit ihm auch auf der
lukrativsten europäischen Fussballbühne zu rechnen ist.
Startprobleme und ein Sturmlauf
Nachdem sie ihre Anlaufschwierigkeiten überwunden hatten,
begannen die Basler der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Die
ausschliesslich defensiv orientierten Moskauer, mit nur fünf Russen in der Startaufstellung, bekundeten augenscheinlich Mühe, dem variantenreichen Angriffsspiel der von Minute zu Minute druckvolleren Basler standzuhalten.
Nach einem zu Recht annullierten Kopfballtor Rossis (15.)
erzwang der mit Wucht und Cleverness gleichermassen anstürmende
Schweizer Titelhalter innerhalb von 60 Sekunden hochkarätige Gelegenheiten. Erst setzte Captain Murat Yakin, dessen Sprungkraft
abermals faszinierte, in der 23. Minute einen Cornerball von Mario
Cantaluppi mit dem Kopf an den Pfosten, ehe sein Bruder Hakan eine
perfekte Kreuzflanke des kaum zu kontrollierenden Rossi unbedrängt und aus nächster Nähe neben das Tor köpfelte.
In jener Phase bestimmte Basel den Rhythmus, als würden nicht
die Schweizer, sondern die Osteuropäer ihre Champions-League-
Premiere bestreiten. Die Equipe von Trainer Christian Gross deckte
die Abwehrlimiten des Gegners auf. Und die vor Goalie-Veteran
Stanislaw Tschertschessow im Dreierverband gruppierten Moskowiter
vermochten den Beweis nie anzutreten, über aussergewöhnliche
Qualitäten zu verfügen.
Unmittelbar vor dem wegweisenden 1:0 von Hakan Yakin (50.) hatte
Chlestow einen fürchterlich verunglückten Befreiungsschlag
produziert, der vom omnipräsenten Christian Gimenez mit dem Kopf
zum Torschützen befördert wurde. Keine fünf Minuten später und vor
dem 2:0 Basels liess sich der immerhin 30-jährige Aussenverteidiger
Kowtun von Rossi im Stile eines unbedarften Novizen umdribbeln; die
Naivität des Russen soll den vorentscheidenden Sololauf Rossis aber
in keiner Weise schmälern.
Gigi Oeris Engagement
Derzeit reihen die Basler, quasi unter sternklarem Himmel, auf
und neben dem Terrain eine Erfolgsmeldung an die andere.
Vorstandsfrau Gigi Oeri, die grosszügige Mäzenin, übernahm die
Beteiligungen des langjährigen Mehrheitsaktionärs UBS und
ermöglicht dem FCB eine noch sorgenfreiere Zukunft.
Basel - Spartak Moskau 2:0 (0:0)St.-Jakob-Park. -- 29 500 Zuschauer (ausverkauft). -- SR Bo
Larsen (Dä).
Tore: 50. Hakan Yakin 1:0. 55. Rossi 2:0.
Basel: Zuberbühler; Haas, Quennoz, Murat Yakin, Atouba;
Barberis, Cantaluppi, Esposito; Hakan Yakin (87. Savic); Rossi (75. Tum), Gimenez.
Spartak Moskau: Tschertschessow; Tchuisse, Moises, Kowtun;
Chlestow, Kebe; Baranow (56. Da Silva), Kudriaschow, Kalinitschenko (72. Mitreski); Danischewski (46. Flo Essien), Bestschastnich.
Bemerkungen: Basel ohne Ergic, Chipperfield, Zwyssig, Huggel
(alle verletzt) und Varela (gesperrt), Spartak u.a. ohne Titow,
Parfenow (beide verletzt) und Sitschew (intern und vom russischen
Verband gesperrt). Champions-League-Premiere von Basel.
15.
Kopfballtreffer von Rossi wegen Offsides annulliert.
23.
Pfostenköpfler von Murat Yakin.
70. Lattenköpfler von Rossi.
Kurzer
Spielunterbruch nach der Pause wegen einer in der Muttenzer Kurve
gezündeten Rauchpetarde.
Verwarnung: 72. Kalinitschenko (Foul).
(von Sven Schoch, Basel/sda)