Portugal als klarer Favorit

publiziert: Mittwoch, 11. Jun 2008 / 07:09 Uhr

Portugal und Tschechien können heute in Genf einen grossen Schritt Richtung Viertelfinals machen. Obwohl beide Teams mit Siegen gestartet sind, ist die Favoritenrolle klar verteilt. Portugal überzeugte zum Auftakt, Tschechien nicht.

Die portugiesische Mannschaft kann sich auf die lautstarken Fans verlassen.
Die portugiesische Mannschaft kann sich auf die lautstarken Fans verlassen.
Portugals Coach Luiz Felipe Scolari musste sich in den letzten Tagen nach dem 2:0 gegen die Türkei keine Gedanken über seine Aufstellung für die heutige Begegnung machen.

Es gibt für den Brasilianer keinen Grund irgendetwas zu ändern. Sein Hauptaufgabe bestand darin, die Euphorie innerhalb des Teams im vernünftigen Rahmen zu halten.

«Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zu selbstsicher werden», sagte der Coach, der 2002 Brasilien zum WM-Titel führte.

12'000 beim Training

Die Stimmung rund um das portugiesische Team lädt geradezu zu Übermut ein. Am Sonntag einen Tag nach dem gelungenen EM-Auftakt wurden Cristiano Ronaldo und Co. erneut von zahlreichen begeisterteten Fans empfangen, 12'000 verfolgten in Neuenburg das Training.

Den Blick für das Wesentliche haben die portugiesischen Spielern gemessen an ihren Aussagen nicht verloren.

«Wir müssen uns gleich vorbereiten wie für das Spiel gegen die Türken. Wenn wir ein gutes Resultat erzielen, sind wir so gut wie weiter», gab João Moutinho zu Protokoll.

Keine grossen Töne

So begeisternd der 21-jährige Mittelfeldspieler Moutinho in der ersten Partie aufspielte, so zurückhaltend war er bei seinen Aussagen, wie übrigens das gesamte Team Portugals.

Spektakuläre Parolen vernimmt man bei den von jeweils vier portugiesischen TV-Stationen live übertragenen Pressekonferenzen seit der Ankunft der «Selecção» keine. «Unser Ziel ist es, zu spielen, um zu gewinnen und in die nächste Runde aufzusteigen», war eine der gewagteren Spielersaussagen.

Gleich darauf relativierte Deco, der geniale Spielmacher, seine Zielsetzung mit den Worten: «Wir unterschätzen Tschechien nicht. Die Probleme, die sie im ersten Spiel verzeichneten, bedeuten nichts.»

Umstellungen bei den Tschechen

Die schwache Darbietung Tschechiens dürfte zu kleineren Umstellungen in der Startformation des Halbfinalisten von vor vier Jahren führen.

Coach Karel Brückner vermisste gegen die Schweiz in Absenz von Tomas Rosicky und Pavel Nedved, die beide während des Turniers nicht zur Verfügung stehen, vor allem Kreativität im Mittelfeld.

Marek Matejovsky von Premier-League-Absteiger Reading könnte deshalb für David Jarolim ins Team rücken.

Abwehr soll's richten

In erster Linie wird Tschechien sich aber wie bereits gegen die Schweiz auf seine «italienische» Abwehrreihe verlassen. Brückner: «Die vier Verteidiger waren gegen die Schweiz fast perfekt. Sie verstehen sich blind.»

Zdenek Grygera (Juventus Turin), Tomas Ujfalusi (Fiorentina), David Rozehnal (Lazio Rom) und Marek Jankulovski (AC Milan) spielen alle in der Serie A. Und als letzte Absicherung besitzt Tschechien mit Petr Cech einen der besten Goalies der Welt.

Der Keeper von Chelsea ist überzeugt, dass beide Mannschaften heute im Stade de Genève auf Sieg spielen werden, «doch auch ein Remis wäre ein gutes Resultat».

Erinnerungen an Poborsky

Der Respekt vor dem heutigen Gegner ist nach dem Videostudium der ersten Partie der Portugiesen gewachsen. «Portugal spielt anders als die Schweiz. Sie sind viel offensiver, technisch gut und schnell», sagte Brückner.

Mittelfeldspieler Libor Sionko meinte gar, dass Portugal eine Klasse besser ist als die Schweiz. Wenn man sich in Erinnerung ruft, wie sehr Tschechien von der Schweiz am Samstag unter Druck gesetzt worden war, verspricht Sionkos Feststellung nichts Gutes für Tschechien.

Immerhin: Die Erinnerungen an Portugal sind positiv. 1996, bei der bislang einzigen EM-Begegnung dieser beiden Teams, siegte Tschechien im Viertelfinal 1:0 dank einem herrlichen Lob von der Strafraumgrenze von Karel Poborsky. Das war allerdings zu einer Zeit, als Tschechien noch überragende Mittelfeldspieler in seinen Reihen hatte.

(von Julien Oberholzer, Neuenburg/Si)

 
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