Si. Noch ist der Weg weit bis zum Final am 24. Mai im Stade de
France in Paris. Erst stehen in der Champions League nach einer
Pause von drei Monaten die Partien der 3. Zwischenrunde an. Das
Schlagerspiel bestreiten am Dienstag (20.45) im Bernabeu Real Madrid und
Bayern München. Die K.o.-Konkurrenz beginnt im April mit den
Viertelfinals, für die sich die beiden Ersten jeder Gruppe
qualifizieren.
Die Feierlichkeiten vom Wochenende zum 100. Geburtstag des
Vereins steckten beim FC Bayern allen noch in den Knochen: «Das war
keine optimale Vorbereitung», sagte Trainer Ottmar Hitzfeld,
forderte aber auch die Rückkehr zur «Real-ität»: «Das ist alles
eine Sache der Einstellung. Die Mannschaft freut sich auf die
Champions League. Wir haben uns hohe Ziele gesteckt. Entsprechend
wollen wir auch auftreten».
Matthäus zum 100.
Ergibt die Partie, die von rund 350 Millionen TV-Zuschauern in
45 Ländern verfolgt wird, einen Sieger, kommt dieser den
Viertelfinals einen grossen Schritt näher. Hitzfeld muss auf Strunz
und Jancker (beide verletzt), Jeremies (gesperrt) sowie Zickler
(krank) verzichten. Matthäus bestreitet sein 100. Europacup-Spiel--
und womöglich auch zu sein letztes. Bei einer Gelben Karte wäre der
38-Jährige am 8. März im Rückspiel gegen Real Madrid gesperrt. Zwei
Tage später reist der Länderspiel-Weltrekordler nach New York zu
seinem neuen Arbeitgeber, den MetroStars.
Real-Trainer Vicente Del Bosque hat hingegen die Qual der Wahl:
16 aktuelle Internationale stehen bereit. Unter dem ehemaligen Real-
Spieler fanden die Madrilenen zurück zum Erfolg. Real war vor drei
Monaten auf den 16. Platz abgerutscht, stand so schlecht da wie nie
zuvor in der 98-jährigen Vereinsgeschichte und war nur noch einen
Punkt von einem Abstiegsplatz entfernt. Nun ist der 28.
Meistertitel wieder zum Greifen nahe. Die Hautprobe auf das Spiel
gegen die Bayern verlief mit dem 3:0 gegen Barcelona glanzvoll.
In der zweiten Partie der Gruppe C stehen die in der
Zwischenrunde noch sieglosen Dynamo Kiew und Rosenborg Trondeim vor
einem Kaltstart. Für beide ist es wegen der Winterpause in der
Urkaine und in Norwegen das erste Pflichtspiel im neuen Jahr.
Das in der Meisterschaft weit abgeschlagene Marseille ist
ebenfalls noch ohne Erfolg und empfängt in der Gruppe D Chelsea.
Bei Marseille sind zahlreiche Spieler verletzt oder angeschlagen,
so auch der ehemalige Xamax- und Lecce-Verteidiger Cyprien, dem
eine Bänderdehnung im Knie zu schaffen macht. Chelseas (immer noch
gesperrter) Trainer Gianluca Vialli muss auf den Italo-Schweizer Di
Matteo (Armbruch) und den früheren Milan-Stürmer Weah (nicht
qualifiziert) verzichten. Die Londoner führen die Tabelle
punktgleich mit Lazio Rom an, das Leo Beenhakkers Feyenoord
Rotterdam empfängt. Bei den Laziali droht dem zuletzt ausser Form
geratenen Argentinier Veron die Ersatzbank. Captain Nesta fehlt
wegen eines Todesfalls in der Familie.
In den Spielen vom Mittwoch versucht Barcelona in der Gruppe A
gegen Porto die Scharte vom 0:3 gegen Real auszuwetzen. Trainer
Louis van Gaal ist zuversichtlich und führte die Niederlage in
Madrid einzig auf «individuelle Fehler» zurück. Bei Porto steht der
zuletzt nicht mehr berücksichtigte 34-jährige Mittelfeldspieler Rui
Barros vor einem Comeback. Hertha BSC kann im Heimspiel gegen das
noch punkt- und torlose Sparta Prag den ersten Sieg in der
Zwischenrunde anvisieren. In der Gruppe B ist Bordeaux im Old
Trafford gegen Titelverteidiger Manchester United nur Aussenseiter.
Allerdings verlor ManU das erste Spiel gegen Fiorentina mit 0:2.
Die Mannschaft von Giovanni Trapattoni ihrerseits empfängt
Valencia. Von Interesse ist vor allem, wer für «Trap» aus dem
hochkarätigen Stürmer-Quartett mit dem leicht angeschlagenen
Batistuta, Balbo, Mijatovic und Chiesa erste Wahl sein wird.
(ba/sda)