Ronaldos erster Arbeitstag bei Real Madrid

publiziert: Montag, 2. Sep 2002 / 19:30 Uhr

Madrid - Nach wochenlangem Poker ist der Wechsel von Brasiliens Fussball-Superstar Ronaldo vom italienischen Klub Inter Mailand zu Champions-League-Sieger Real Madrid perfekt. Ronaldo wurde am Montag bei den "Königlichen" präsentiert und wird mit der Nummer 11 wirbeln.

Erster Arbeitstag von Ronaldo bei den "Königlichen" von Real Madrid.
Erster Arbeitstag von Ronaldo bei den "Königlichen" von Real Madrid.
Der spanische Rekordmeister und Champions-League-Sieger zahlt insgesamt 45 Millionen Euro (67,5 Millionen Franken) für den 25-jährigen Torschützenkönig der WM 2002 und sicherte sich zudem eine «Rückgabegarantie»: Sollte das «Phänomen» in den ersten drei Jahren wegen seines lädierten Knies erneut ausfallen, erhält Real Geld zurück und Inter übernimmt das Salär des Spielers.

Der Torschütze beider brasilianischer Treffer beim 2:0 im WM-Final in Yokohama gegen Deutschland wird am Montag in Madrid offiziell vorgestellt, sofern es bei der medizinischen Untersuchung keine Beanstandungen gibt.


Vierjahres-Vertrag für Ronaldo

«Der König kommt!», bejubelte am Sonntag das Sportblatt «As» die spektakuläre Verpflichtung. Ronaldo erhält einen Vertrag über vier jahre und gesellt sich zu Stars wie Zinedine Zidane, Luis Figo, Roberto Carlos oder Raul.

Der grösste Transferpoker der vergangenen Jahre glich einer billigen Seifenoper voller Intrigen. Eine Stunde vor der um Mitternacht abgelaufenen Meldefrist für die Champions League drohte der Deal erneut zu platzen, weil der Dritte im Bunde, Reals Erzrivale FC Barcelona, plötzlich boykottierte. Im Gegenzug für Ronaldo sollte nämlich Reals Stürmer Fernando Morientes zu Inter wechseln und anschliessend für 20 Millionen Euro an die Katalanen weiterverkauft werden. Um 21 Uhr gab Barcelona in einem Fax an die Italiener grünes Licht; eine halbe Stunde später machten die Katalanen telefonisch aber einen Rückzieher.


Crespo ersetzt Ronaldo

In Madrid zweifelt kaum jemand, dass Barcelona von Anfang an nur geblufft habe, um den Ronaldo-Transfer zu verhindern. Schliesslich spielte der Brasilianer vor fünf Jahren noch bei Barca. Vereins-Präsident Joan Gaspart wäre der Vorwurf, den Wechsel des einstigen Lieblings ausgerechnet zum Erzfeind ermöglicht zu haben, nicht erspart gebliebem. Der Effekt blieb aber derselbe: Inter geriet in Panik, weil der Klub zu diesem Zeitpunkt bereits den Argentinier Hernan Crespo für 56,5 Millionen Euro (84,7 Mio Fr.) von Lazio Rom als Ronaldo-Ersatz verpflichtet hatte. Dies nutzte der gewiefte Real-Präsident Florentino Perez aus: Er zückte das Scheckheft, legte noch ein paar Millionen drauf und machte den Deal perfekt.


52 Mio. in bar plus ein Spieler

So zahlen die «Königlichen» 35 Millionen Euro (52 Mio. Fr.) in bar. Der Rest kommt im Januar 2003 in Gestalt eines Spielers aus dem Real-Kader. Sollte es darüber keine Einigung geben, erhält Inter weitere zehn Millionen Euro (15 Mio. Fr.) ebenfalls überwiesen. «Ich habe einen Abschluss in Harvard gemacht, aber der war gegen diese Verhandlung ein Kinderspiel», sagte Real-Manager Jorge Valdano sichtlich geschafft. Nach Ansicht zahlreicher Kritiker hat der Deal gezeigt, wie sehr Star-Fussballer «zu einer Luxusware» verkommen sind, wie es die Zeitung «El Mundo» formulierte. Der grosse Verlierer ist Morientes, der künftig nicht nur im Schatten Ronaldos stehen wird, sondern erst verkraften muss, wie ein Gegenstand hin- und hergeschoben worden zu sein.


Die Nummer 11 Reals

Für Ronaldo Nazario de Lima, den Star aus den Slums von Rio, geht dagegen ein Traum in Erfüllung: Schon immer wollte er an der Seite Zidanes, Figos, Roberto Carlos und Rauls spielen. Die künftige Nummer elf der «Königlichen» kam mit Inters Trainer Hector Cuper nicht zurecht. «Ich konnte nicht bleiben. Die Art und Weise meines Abschieds tut mir Leid. Ich danke dem Präsidenten. Er war mir in all den Jahren wie ein Vater», sagte Ronaldo über Inter-Boss Massimo Moratti.

Den Zorn der Tifosi konnte dies aber nicht beschwichtigen. Nur unter Polizeischutz konnte Ronaldo das Klubgebäude in Mailand vor Hunderten von verärgerten Demonstranten verlassen. Ronaldo spielte seit 1997 für Inter. Sein Vertrag hätte noch bis 2006 Gültigkeit besessen. Die Mailänder hatten ihn auch gehalten, als er monatelang verletzt war und als Sportinvalide galt.


Geteilte Meinungen über den Transfer

Gemäss Valdano hat Ronaldo erheblich dazu beigetragen, dass der Wechsel möglich wurde: «Er schraubte seine Gehaltsansprüche zurück.» «El fenomeno» (das Phänomen) werde nicht mehr verdienen als die anderen Weltstars bei Real. In Spanien stösst der Transfer trotz allen Jubels aber nicht nur auf Wohlwollen. Während die einen vom «besten Real aller Zeiten» schwärmen und das neue «Wunderteam» mit demjenigen mit Di Stefano, Puskas und Gento gleichsetzen, kritisieren andere, dass der Kauf des Brasilianer für Real eher eine Sache des Images und des Marketings sei. Der Champions-League-Sieger hätte keinen neuen Stürmer, sondern vor allem einen ordentlichen Innenverteidiger gebraucht.

Euphorische Reaktion

Euphorisch gaben sich Reals bisherige Stars. «Ronaldo ist ein Riesen-Spieler und ein enger Freund von mir», jubelte der Portugiese Luis Figo, der mit Ronaldo bis 1997 schon in Barcelona zusammengespielt hatte. Auch Raul frohlockte: «Jetzt ist auch Ronaldo im 'weissen Balett'. Ich freue mich auf unsere Zusammenarbeit.»

(ms/sda)

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