Rücktritt von Fussball-Naticoach Enzo Trossero

«Ich weiss nicht, ob ich in die Schweiz zurückkehren werde», liess sich Enzo Trossero gegenüber der «Tribune de Genève» am Freitag vernehmen. «Ich bin nicht ein Trainer, der seine Verträge aus finanziellen Gründen absitzt, wenn alles verloren scheint.» Kurz darauf suchte Trossero das Gespräch mit dem Verband und bat um die Auflösung des Vertrages.

Auf der Homepage von Independiente Buenos Aires, dem früheren Klub von Trossero, wird die Niederlage der Schweiz im WM- Qualifikationsspiel gegen Slowenien zuoberst geführt. Und gleich wird die Frage gestellt: Kehrt Trossero auf Beginn der Meisterschaft Anfang August als Trainer zurück?

Die Antwort: Ziemlich sicher Ja.

Damit hat Enzo Trossero die Konsequenzen aus einem Engagement gezogen, das von Anfang an unter einem unglücklichen Stern stand.
Als Nachfolger von Gilbert Gress, der nur knapp an der EM-Qualifikation gescheitert war, kam Trossero erst kurz vor dem ersten WM-Qualifikationsspiel gegen Russland in die Schweiz. Er hatte kaum Zeit, sich ein Bild zu verschaffen.

Die 0:1-Niederlage gegen Russland vermochte Trosseros Position auch nicht zu stärken. Überdies musste der einstige Meistermacher beim FC Sion von Anfang an zur Kenntnis nehmen, dass nicht alle Spieler mit dem nötigen Feuer für das Nationalteam zur Verfügung standen.
In seine Zeit fiel der Rücktritt des eigenwilligen Türkyilmaz aus der Nationalmannschaft.

Dennoch ist es Trossero in den letzten Spielen gelungen, dem Team ein Gesicht zu geben.

Ohne Türkyilmaz und Chapuisat und einem formschwachen Sforza, spielte die Schweizer Fussball Nationalmannschaft gegen Slowenien einen gepflegten Fussball. Allerdings fehlte es an der notwendigen Abschlussqualität. Als auch noch Trosseros Bester, der Liverpooler Stéphane Henchoz, in der 82. Minute schnitzerte und damit die Schweizer Niederlage Tatsache werden liess, war es um Trossero geschehen. Die vielen Widerstände und die fehlende Achtung, die er auch in den Medien zu spüren bekam, liessen dem stolzen Argentinier keine andere Wahl, als das Handtuch zu werfen.

Am Montag bereits fliegt Trossero in seine Heimat zurück.

(sda)