Schafft es Aarau oder Bellinzona in die Barrage?

Im Gegensatz zur letzten Runde in der Axpo Super League verspricht der heutige Abschluss der Challenge League Hochspannung. Aarau (gegen Etoile Carouge) und Bellinzona gegen Wohlen) duellieren sich ab 20.15 Uhr in einem Fernduell um Platz 2 hinter dem Aufsteiger St. Gallen. Im Kampf um den Klassenerhalt dürfte Wohlen ein Punkt reichen, um Stade Nyonnais, das in Winterthur gastiert, in Schach zu halten. Mit Etoile Carouge, Delémont, Kriens und Brühl St Gallen stehen vier der fünf Absteiger in die 1. Liga Promotion fest.

29 Runden lieferten sich die beiden früheren Super Ligisten Aarau und Bellinzona ein Duell auf Augenhöhe, am Ende würde im Falle eines jeweiligen Heimsiegs heute die Tordifferenz oder sogar die Anzahl erzielter Tore entscheiden, wer die Nase vorne hat. «Für die Challenge League ist es gut, dass sie für einmal im Fokus steht», freut sich Bellinzonas Trainer Martin Andermatt auf das Finale. Er rechne mit allen möglichen Szenarien und sei dementsprechend auch vorbereitet, so der Zuger. Mit den heutigen Kommunikationsmitteln sei dies ja kein Problem. «Am Ende entscheidet womöglich ein Tor.»

Andermatt unter Druck

Andermatt steht unter Druck, denn das Verpassen der Barrage wäre für die Tessiner eine Enttäuschung und könnte dem ehemaligen GC-Spieler den Job kosten. Insbesondere seit der Verpflichtung von Hakan Yakin in der Winterpause ist die Erwartungshaltung im Umfeld der «Granata» gross. Zu einem Selbstläufer wurde die Qualifikation für die Barrage deswegen aber nicht.

Mehr als 20 neue Spieler musste Andermatt nach dem Abstieg im letzen Frühjahr integrieren und zu einer Einheit formen. Und auch bei einem Vorrücken auf Platz 2, wäre es bis zur Rückkehr in die Super League noch ein weiter Weg. «Wir müssten ja nicht gegen das zweitschlechteste Team der Super League, sondern gegen das zweitbeste spielen», so Andermatt.

Aaraus Weg nach oben

Im Gegensatz zu Bellinzona wäre für den FC Aarau bereits die Barrage-Teilnahme die Krönung einer sehr guten Saison. Noch vor gut einem Jahr war der Traditionsverein in sportlich und finanzielle Not geraten und drohte von der nationalen Bildfläche zu verschwinden. Doch der Verein überlebte, schaffte mit dem neuverpflichteten Trainer René Weiler den Klassenerhalt und bereicherte in dieser Saison mit seiner jungen hungrigen Mannschaft die Liga.

Vom «gefährlichen Aussenseiter» (Weiler) hat sich Aarau dank dem Last-Minute-Tor von Remo Staubli am letzten Samstag in St. Gallen vor der letzten Runde in die Pole-Position gehievt. Doch auch die Aargauer haben das Glück nicht in den eigenen Händen: Gewinnt Bellinzona heute Abend höher als Aarau, ist für sie der Traum von der Barrage-Teilnahme geplatzt.

(bg/Si)