Die zehnte WM-Qualifikation Schwedens kam in einer dramatischen
Schlussphase in Istanbul zu Stande. Die Türkei führte durch den
Treffer Hakan Sükürs 1:0 und wähnte sich bereits als Siegerin, ehe
Henrik Larsson (87.) mit seinem siebten Treffer in der
Qualifikation und Andreas Andersson (90.) die späte Wende
schafften. Den Schweden gelang damit die Revanche für die
Enttäuschungen in der EM-Qualifikation 1996 und in der Vorrunde der
EM-Endrunde 2000, als sie jeweils an der Türkei scheiterten. Die
Türken ihrerseits haben trotz der Niederlage den zweiten Platz und
die damit verbundene Teilnahme an der Barrage gesichert.
Die Qualifikation Spaniens war nur eine Vollzugsmeldung. Die
Iberer siegten in Vaduz gegen Liechtenstein glanzlos 2:0. Raul
(19.) und Nadal (82.) hatten die Tore für die Spanier erzielt. Die
ungeschlagenen Qualifikations-Könige aus Südeuropa sind somit zum
elften Mal seit 1982 an einem grossen Turnier dabei. Gefehlt hat
Spanien in dieser Zeit nur an der EM 1992. Lediglich Deutschland
weist eine bessere Bilanz auf.
Den 2:0-Sieg der ungeschlagenen Dänen in Bulgarien stellte
Tomasson mit einer Doublette nach der Pause sicher (47./90.). Der
Stürmer von Feyenoord Rotterdam ebnete damit den Weg nach Südkorea
und Japan. Im abschliessenden Spiel gegen Island kann Dänemark mit
einem Heimsieg alles klar machen. Die punktgleichen Bulgarien und
Tschechien (3:2 gegen Malta) kämpfen derweil am 6. Oktober in Prag
wohl nur noch um den zweiten Platz.
Belgien sicherte sich durch das 2:0 gegen Schottland den zweiten
Platz der Gruppe 6. Die Bundesliga-Spieler Van Kerckhoven
(Schalke/28.) und Goor (Hertha Berlin/90.) waren für die
Entscheidung besorgt. In der letzten Partie in Kroatien (4:0 in San
Marino) genügt Belgien ein Unentschieden zum Gruppensieg und der
sechsten WM-Qualifikation in Serie.
Portugal tat sich beim 3:1 auf Zypern lange Zeit schwer und lag
zur Pause sogar im Rückstand. Doch der zur zweiten Halbzeit
eingetretene Nuno Gomes leitete in der 48. Minute die Wende für die
Lusitaner ein und glich aus. Gomes hatte bereits am vergangenen
Samstag gegen Andorra bei seinem Teileinsatz vier Tore erzielt. Für
die Entscheidung waren Girondins Bordeaux' Pauleta (65.) und
Conceiçao (71.) innert sechs Minuten besorgt.
In der Gruppe 5 duellieren sich Weissrussland und die Ukraine im
Gleichschritt um den zweiten Platz hinter den bereits
qualifizierten Polen. Ukraine setzte sich gegen Armenien 3:0 durch,
während Weissrussland den wenig ambitioniert angetretenen Polen mit
dem 4:1 die erste Niederlage zufügte. Alle vier Tore der
Weissrussen schoss Wasiljuk. Die Ukraine, die im letzten Spiel in
Polen antritt, hat einen Punkt mehr als Weissrussland und damit die
besseren Chancen auf die Barrage, in der sie wohl auf Deutschland
treffen wird.
England löste die erste von zwei Pflichtaufgaben auf dem Weg zur
WM ohne Bravour. Beim 2:0 gegen Albanien in Newcastle schossen die
Liverpooler Owen (43.) und Fowler (88.) die Tore jeweils am Ende
der beiden Halbzeiten. Ein Erfolg in der abschliessenden Begegnung
zuhause gegen Griechenland dürfte zum Gruppensieg reichen.
Deutschland das ebenfalls 16 Zähler aufweist, hat die um sechs
Treffer schlechtere Tordifferenz und muss wahrscheinlich in die
Barrage.
Völlig missglückt ist Otto Rehhagels Debüt als Nationalcoach
Griechenlands. In Finnland verloren die Hellenen 1:5 und lagen
dabei schon zur Pause 1:4 im Hintertreffen. Somit wird
Griechenland, das mit Olympiakos Piräus und Panathinaikos Athen
immerhin zwei Champions-League-Teilnehmer stellt, die Qualifikation
der Gruppe 9 auf dem zweitletzten Platz beenden.
(sda)