Schweiz trifft auf die Türkei

publiziert: Freitag, 14. Okt 2005 / 17:20 Uhr / aktualisiert: Freitag, 14. Okt 2005 / 21:59 Uhr

Das Los hat entschieden: Die Schweizer Fussballmannschaft trifft in der sogenannten Barrage der Qualifikation für die WM 2006 auf die Türkei.

Die Schweiz wird die Unterstützung der Fans brauchen.
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Das Hinspiel findet am 12. November in Bern statt, das Rückspiel am 16. November in Istanbul.

Seit dem verpassten Sieg in Dublin gegen Irland hat das Schweizer (Fussball-)Volk fast 38 Stunden lang gerätselt, mit wem es die Schweiz in der Barrage (nach Europacup-Formel) wohl zu tun bekommen werde. Das Händchen des WM-OK-Präsidenten Franz Beckenbauer sorgte an der Auslosung am FIFA-Sitz auf dem Zürcher Sonnenberg für ein Duell mit einem unbequemen, aber sportlich derzeit nicht zur absoluten Spitzenklasse zählenden Gegner.

Gutes Los?

Ist die Türkei ein gutes Los, weil Spanien und Tschechien, die beiden anderen möglichen Gegner, vielerorts (leicht) stärker eingestuft werden? Oder ist sie ein ungünstiges Los, weil im Rückspiel im Sükrü Saracoglu, dem Stadion von Fenerbahce Istanbul, die fanatischen Fans ziemlich sicher für eine feindselige Atmosphäre sorgen werden?

Nationalcoach Köbi Kuhn, der die Auslosung in der Aula im FIFA-Haus live mitverfolgte, mass den Antworten auf diese Fragen keine grosse Bedeutung zu. «Die Spannung war nicht sehr gross. Ich wusste, dass wir gegen ein Team anzutreten haben, das renommierter ist als wir», sagte der Zürcher.

Keine Angst hat Kuhn vor der Atmosphäre im Istanbuler Stadion. «Die heissblütigen Fans sind kein Problem. Meine Spieler wird das nicht stören. Sie haben auch in Irland bewiesen, dass sie vor lautstarker Kulisse bestehen können.»

Erinnerungen an Istanbul

Allerdings ist zu erwarten, dass die SFV-Delegation am Bosporus weniger freundlich empfangen wird als in der irischen Hauptstadt. Schon mehrmals haben sich in Istanbul für Gastmannschaften ärgerliche Zwischenfälle ereignet. Davon betroffen waren auch schon Schweizer.

Als die Nationalmannschaft mit Coach Roy Hodgson im Dezember 1994 in der EM-Aussscheidung in die Türkei reiste und 2:1 gewann, sollen einheimische Fanatiker in der Nacht vor dem Spiel für akustischen Spektakel unter den Zimmerfenstern der Schweizer Spieler gesorgt haben.

Und das Spiel zwischen Galatasaray Istanbul und Neuchâtel Xamax im Herbst 1988 im Meistercup (5:0) endete mit einem veritablen Skandal. Die Fans bewarfen die Xamaxiens mit allem Möglichen; der Stürmer Adrian Kunz wurde von einer Münze schmerzhaft am Kopf getroffen.

Schlechter Ertrag

In jüngerer Zeit hat sich indes Solches und Ähnliches bei internationalen Partien kaum mehr ereignet. Gelitten hat zuletzt aber auch das Rendement des türkischen Teams, das in den letzten Jahren kein wichtiges Heimspiel mehr gewann.

Der WM-Dritte scheiterte 2003 in der letzten EM-Qualifikation in Istanbul zunächst im letzten Gruppenspiel an England (0:0) und schied danach in der Barrage sensationell gegen Lettland aus. Das 0:1 aus dem Hinspiel konnte im Heimspiel beim 2:2 nicht wettgemacht werden.

Und in der Ausscheidung für die WM in Deutschland siegte die Türkei zu Hause weder gegen Griechenland (0:0) noch gegen Dänemark (2:2). Gegen Gruppensieger Ukraine setzte es sogar eine 0:3-Heimpleite ab.

Schweizerisch-türkischer Run auf Tickets

Gleichwohl wird sich die Schweiz im Hinspiel im Stade de Suisse Wankdorf eine komfortable Ausgangslage erarbeiten müssen. Ob es in der Bundeshauptstadt tatsächlich zu weinem richtigen Heimspiel kommen wird, ist allerdings fraglich. Es ist damit zu rechnen, dass viele türkische Gastarbeiter aus der Schweiz und dem süddeutschen Raum Einlass ins Stadion begehren werden.

Auf den Verband kommt daher eine grosse organisatorische Aufgabe zu. SFV-Generalsekräter Peter Gilliéron: «Zehn Prozent der Kapazität des Stadions müssen wir mit Sicherheit dem Gastteam überlassen.» Es werde zudem die Möglichkeit geprüft, den freien Verkauf in der Schweiz zu kanalisieren.

Dass die Schweiz in Bern ein «Auswärtsspiel» auszutragen haben könnte, befürchtet Gilliéron jedoch nicht. «Vor zehn Jahren trafen wir ebenfalls in Bern auf die Türkei. Es waren mehr Schweizer im Stadion.» Wiederholen sollte sich jetzt aber zumindest das damalige Resultat nicht: Die Schweiz verlor 1:2, qualifizierte sich aber letztlich gemeinsam mit der Türkei für die EURO 1996 in England. Diesmal wird eines der beiden Teams auf dem letzten Wegstück stolpern.

(bert/sda)

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