39 bestätigten
Neuverpflichtungen stehen 47 gesicherte Abgänge gegenüber. Schon
jetzt zeichnet sich damit aber ein erneuter Substanzverlust in der
höchsten Schweizer Fussballklasse ab.
Weil es im Sommer keine Transferfrist mehr gibt, wird sich in
den nächsten Tagen und Wochen auf dem Spielermarkt noch einiges
tun. Einige Schweizer Klubs verzeichnen diesbezüglich noch arge
Defizite. So konnte Cupsieger Servette bisher noch keinen einzigen
Zuzug vermelden, während auf der anderen Bilanzseite sechs Abgänge
zu Buche stehen. Auch der FC Zürich mit dem neuen Sportchef Erich
Vogel und dessen früherer Verein Basel verhielten sich bis anhin
ungewohnt still. Beide Klubs zusammen konnten erst fünf neue
Spieler verpflichten, die jedoch mit insgesamt vier Wegzügen wieder
kompensiert sind.
Nicht viel hat sich bis zur Stunde auch beim FC Sion bewegt,
während sich in Lausanne vor allem die Namensliste der wegziehenden
Spieler immer weiter verlängert. Lausannes neuer Trainer Radu
Nunweiler darf sich bisher über drei neue Spieler freuen. Mit dem
Abgang von Präsident Waldemar Kita packt auf der Pontaise aber die
gesamte bisherige Söldnertruppe aus Frankreich sowie Topskorer
Marcin Kuzba die Koffer.
Am fleissigsten waren diesen Sommer die Verantwortlichen in
Aarau und Luzern: Während das Aarauer Gespann Rolf Fringer/Fredy
Strasser bei elf Abgängen deren acht Neuverpflichtungen tätigte,
stehen bei FCL-Sportchef Raimondo Ponte sechs Zuzüge und fünf
Abgänge zu Buche. In Luzern rumort es aber vor allem hinter den
Kulissen: Mit Trainer Andy Egli verliessen auch Assistenztrainer
Roger Wehrli, Goalietrainer Stephan Lehmann, Geschäftsführer Martin
Müller, Marketingchefin Sandra Peiti und U15-Trainer Didi
Münstermann den Innerschweizer Verein, was zwar die Vereinskasse
entlastet, aber auch mit dem Verlust von viel Fachwissen verbunden
ist.
Substanziell wurde die Nationalliga A diesen Sommer weiter
ausgeblutet. Mit Kubilay Türkyilmaz (zurück zu Brescia?), Marco
Zwyssig (Tirol Innsbruck), Massimo Lombardo (Frankreich?), Pascal
Thüler (Bregenz), Basile Lubamba (?), Thomas Wyss (Rücktritt),
Nestor Subiat (Rücktritt) und Lionel Pizzinat (Bari) werden in der
neuen Saison gleich acht frühere, aktuelle oder zukünftige
Nationalspieler nicht mehr in der Schweiz tätig sein.
Zudem stellen auch die Wegzüge von Martin Petrov (Wolfsburg),
Marcin Kuzba (?), Olivier Baudry (von Lausanne zu Sochaux), David
Hellebuyck (St-Etienne), Stéphane Santini (?), Roumen Ivanov
(Mannheim) und Sergej Skatschenko (Metz) eine klare Schwächung
unserer höchsten Liga dar.
Eine Kompensation dieser gewichtigen Abgänge ist bisher kaum
auszumachen. Basel verpflichtete mit dem Australier Scott
Chipperfield den besten Fussballer Ozeaniens und Aufsteiger Young
Boys hat mit dem Israeli Avraham Tikva einen bekannten,
spielstarken Söldner an der Angel. Wie gut der Franzose Loic
Chaveriat (Lausanne), der Afrikaner Alhassane Keita (Zürich) oder
die Brasilianer Rogerio Moreira (Sion), Gil und Gelson (beide
Aarau) und der Ägypter Mohamed Gouda (ebenfalls Aarau) sind, wird
sich erst weisen müssen. Für die Highlights muss wohl -- wie schon
im Frühling -- der Südamerikaner Richard Nuñez von Meister
Grasshoppers besorgt sein.
(sda)