Schweizer Junioren im Halbfinal ausgeschieden

Die lange Zeit krass überlegenen Schweizer büssten für ihre mangelnde Kaltblütigkeit vor dem gegnerischen Tor und einer kurzen Phase der Unkonzentriertheit nach dem Führungstreffer von Antic. Nur zwei Minuten nachdem der vertragslose Stürmer in der 56. Minute getroffen hatte, glich der zur Pause eingewechselte Sezer Öztürk mittels Freistoss aus.

Die Türken wurden nun deutlich stärker und waren vor allem bei Standardsituationen brandgefährlich. So auch in der 95. Minute als erneut Öztürk aus 32 Metern seinen zweiten Freistoss direkt verwandelte. Der Hammerschuss war von Valon Behrami für Goalie Swen König unhaltbar abgefälscht worden. Weil Kerim Zengin in der 108. Minute das 3:1 markiert hatte, half auch der Anschlusstreffer von Dugic nichts mehr.

Antic hatte mit seinem zweiten Turniertreffer die Schweiz verdient in Führung geschossen. Der jüngste Schweizer, Johann Djourou, der erstmals von Beginn weg für den bis anhin enttäuschenden Fabrizio Zambrella auflaufen durfte, eroberte den Ball, setzte sich gekonnt bis in den Strafraum durch und fand über die Zwischenstation Sandro Burki den freistehenden Antic. Der Jubel der 9800 Zuschauer war kaum verhallt, da war der Vorsprung auch wieder weg. Sezer Öztürk hatte einen Freistoss aus rund 20 Metern direkt verwandelt. Goalie Swen König, der zuvor zweimal stark gehalten hatte, machte eine schlechte Figur.

Die Schweizer verpassten es, in der ersten Halbzeit für klare Verhältnisse zu sorgen. Torchancen hätten sie mehr als genug gehabt. Nach einer ausgeglichen Anfangsphase, in der die Türken Goalie König zu zwei Glanzparaden zwangen, zogen die Schweizer Junioren ein regelrechtes Powerplay auf. Ein Kopfball von Goran Antic (29.) läutete eine viertelstündige Druckphase ein, in der die Schweizer viel Pech bekundeten. Blerim Dzemaili schoss zweimal von der Strafraumgrenze knapp am Tor vorbei und als der Mittelfeldspieler vom FC Zürich mit einer Flanke den Kopf von Guilherme Afonso fand, rettete der Pfosten den geschlagenen türkischen Keeper Serkan Kirintili.

Finalgegner der Türken sind die Spanier, die sich gegen die Ukraine im Penaltyschiessen mit 4:1 durchsetzte, nachdem es nach 120 Minuten 2:2 gestanden hatte.

Schweiz - Türkei 2:3 (1:1, 0:0)

St. Léonard, Freiburg. -- 9800 Zuschauer. -- SR Lehner (Ö). -- Tore: 56. Antic 1:0. 58. Sezer Öztürk 1:1. 95. Sezer Öztürk 1:2. 108. Zengin 1:3. 109. Dugic 2:3.

Schweiz: König; Behrami, Siqueira-Barras, Salatic, Bühler; Dzemail (68. Diethelm), Djourou, Ziegler; Burki (71. Zambrella); Afonso, Antic (101. Dugic).

Türkei: Kirintili; Aslantas, Sam, Tahtaisleyen, Teber; Yilmaz; Inan, Adin (114. Turan); Ali Öztürk (90. Aksu), Aygün (46. Sezer Öztürk), Zengin.

Bemerkungen: Türkei ohne Sakar (gesperrt). 35. Kopfball von Afonso an den Pfosten. Verwarnungen: 87. Yilmaz (Unsportlichkeit). 100. Ziegler (Foul). 113. Adin (Foul). 115. Turan (Foul). Diethlem nach seiner Einwechslung rechter Verteidiger, Behrami im rechten Mittelfeld.

Spanien - Ukraine 2:2 (1:0, 1:1) n.V. Spanien 4:1-Sieger im Penaltyschiessen
Juan Antonio Samaranch, Lausanne. -- 1500 Zuschauer. -- SR Szabo (Un). -- Tore: 12. Victor 1:0. 66. Aljew 1:1. 94. Soldado 2:1. 112. Jatsenko 2:2. -- Penaltyschiessen: Silva 1:0. Chigrinski verschiesst. Soldado 2:0. Krawtschenko scheitert. Ramos 3:0. Worobei 3:1. Ruben 4:1.

(bert/Si)