Schweizer Nati schlug sich dank Yakin gegen Jugoslawien selbst

Dabei fing alles so gut an: Köbi Kuhn schien ein Gold-Händchen zu haben. Der reaktivierte Kubilay Türkilmatz spielte den Ball in der 24. Minute zur Mitte und Hakan Yakin schlug zu. 1:0! Doch die Jugoslawen liessen sich nie beirren. Sie bauten auf ihre gute Technik und den Killerinstinkt vor dem Tor. Schon vor der Pause glich Milosevic nach zum 1:1 aus.
Es war ein geschenktes Tor. Berner versuchte als zweithinterster Mann ein Dribbling und blieb prompt hängen. Der Rest war eine Lektion für Geniesser. Nun weiss auch Berner, wweshalb man schon bei den Junioren gepredigt bekommt, als Verteidiger nicht zu dribbeln.

In der zweiten Halbzeit versuchten es die Schweizer, die von Beginn weg mit Türkyilmaz und Hakan Yakin im Sturm und hinten mit Murat Yakin (ohne Henchoz) antraten, mit kontrolliertem Spiel. Es war offensichtlich, dass Sie den Jugoslawen nicht ein weiteres Mal ins Messer laufen wollten. Doch die gefällig wirkenden Schweizer bissen sich an der vielbeinigen Abwehr der Jugoslawen immer fest.

Köbi Kuhn riss die Arme in der 67. Minute jubelnd in die Höhe. Auch Schlitzohr Hakan Yakin jubelte und mit ihm die Schweizer Fans auf den Rängen. Doch der aufmerksame Schiedsrichter erstickte den Jubel im Keime. Er zog die zweite Gelbe Karte (Yakin war schon in der ersten Halbzeit wegen eines Dutzenfouls verwarnt worden) und hinter zeigte er auch noch Rot.
Das war zu viel für das aufopfernd kämpfende Team, das bis zu diesem Zeitpunkt wesentlich mehr Substanz verbraucht hatte als ihr Gegner. Die Gäste rochen den Braten und schalteten einen Gang höher. Prompt kam die Schweizer Hintermannschaft ins Schwimmen und kassierte schliesslich den fatalen Gegentreffer zum 1:2. Zwar wechselte Köbi Kuhn noch Sforza, Chapuisat und Frei ein. Allein es fehlte auch noch jenes Quentchen Glück, das zumindest ein Unentschieden gebracht hätte. Auf der anderen Seite hatten die Jugoslawen in der Schlussphase, als die Schweizer mit nurmehr einem oder zwei Verteidigern spielten, Chancen für einen Kantersieg.

Schweiz - Jugoslawien 1:2 (1:1)

St.Jakob-Park, Basel. -- 28 190 Zuschauer (ausverkauft). -- SR Colombo (Fr). -- Tore: 24. Hakan Yakin 1:0. 39. Milosevic 1:1. 74. Krstajic 1:2.

Schweiz: Pascolo; Zellweger (75. Frei), Murat Yakin, Müller, Berner; Sesa (75. Chapuisat), Vogel, Fournier, Comisetti (69. Sforza); Hakan Yakin, Türkyilmaz.

Jugoslawien: Kralj; Djukic; Mirkovic, Krstajic; Lazetic (67. Drulovic), Jokanovic, Djordjevic, Dmitrovic; Mijatovic (80. Dejan Stankovic), Milosevic (69. Kovacevic), Kezman.

Bemerkungen: Schweiz ohne Wicky, Thurre und Celestini (alle verletzt). Jugoslawien ohne Mihajlovic, Jugovic, Drulic und Ilic (alle verletzt). 17. Spiel nach aberkanntem Abseitstor von Krstajic für drei Minuten unterbrochen (Fans und Feuerwerkskörper auf Platz). 64. Gelb-Rote Karte für Hakan Yakin (Handsgoal). Verwarnungen: 40. Mirkovic (Ballwegschlagen), 43. Hakan Yakin (Foul). Schweiz in der Schlussviertelstunde mit 3-3-3-System.

Am Samstag spielten:

Schweiz - Jugoslawien 1:2 (1:1)
Slowenien - Russland 2:1 (0:0)
Färöer - Luxemburg 1:0 (0:0)

1. Russland 8 5 2 1 11: 5 17 ------------------------------------------- 2. Slowenien 8 4 4 0 13: 8 16 ------------------------------------------- 3. Jugoslawien 8 4 3 1 15: 5 15 4. Schweiz 8 3 2 3 15: 8 11 5. Färöer 8 2 1 5 6:17 7 6. Luxemburg 8 0 0 8 2:19 0 Nächste Spiele. Mittwoch, 5. September: Luxemburg - SCHWEIZ, Jugoslawien - Slowenien, Färöer - Russland.

(sda)