Schweizer Niederlage zum Jahresende

Mitte der zweiten Halbzeit setzte es nach einer Fehlpass-Orgie der Schweizer gar Pfiffe aus dem enttäuschten Publikum ab. Die Schweiz verlor zum zweiten Mal in Serie, was unter Köbi Kuhn eine absolute Rarität ist.

Erst zum fünften Mal in insgesamt 66 Partien bezog die Schweiz unter Kuhn zwei Niederlagen hintereinander. Nicht erstaunen konnte angesichts des Fehlens der Topskorer Alex Frei und Marco Streller die Baisse im Toreschiessen. Seit Strellers Treffer zum 3:1 gegen Österreich ist die Schweiz seit nunmehr 215 Minuten ohne Torerfolg.

Kein Druck nach vorne

Ohne zahlreiche Stammspieler fehlte dem Schweizer Team der Druck nach vorne. Immer wieder wurde nochmals ein Zuspiel, statt der Abschluss gesucht. So geschah am Schluss, was bereits gegen die USA passierte: In der 79. Minute drückte Taye Taiwo aus 18 Metern ab und fand die Lücke zwischen den Beinen von Stephan Lichtsteiner hindurch.

Auch die vielen Ausfälle vor dem Spiel, die frühe Verletzung von Philipp Degen nach nur acht Minuten sowie die grippebedingte Baisse von Tranquillo Barnetta konnte die erneut schwache Leistung der Schweizer vollends erklären.

Blaise Nkufo vermochte als einzige Sturmspitze gegen die unbequemen und unzimperlich einsteigenden Nigerianer nichts ausrichten. Seine erneute Chance auf der rechten Verteidigerposition konnte auch Lichtsteiner nicht nutzen, ihm missrieten zu viele Sachen.

Lichtblicke

Lichtblicke waren Daniel Gygax und Hakan Yakin, die bei allen guten Offensivaktionen ihre Füsse im Spiel hatten. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel verzeichnete die Schweiz ihre besten Momente, als Yakin und Ludovic Magin in der gleichen Minute zwei gute Tormöglichkeiten nicht nutzen konnten.

Die beste Möglichkeit vergab Johan Djourou aber in der 56. Minute, als er nach guter Vorarbeit von Nkufo den Ball nicht an Nigeria-Goalie Austine Ejide vorbeibrachte.

Nigeria besass zwar noch weniger Torchancen als die Schweiz, doch die momentan beste afrikanische Mannschaft nutzte die eine von Taiwo, die allerdings überhaupt nicht zwingend war, zum positiven Abschluss ihres Fussballjahres. Für Nigeria geht es nun in den Afrika-Cup, für die Schweiz kommt die willkommene Winterpause, um neue Kräfte für das EM-Jahr zu tanken.

Schweiz - Nigeria 0:1 (0:0)

Letzigrund. - 12'700 Zuschauer. - SR Bebek (Kro). - Tor: 79. Taiwo 0:1.

Schweiz: Benaglio; Philipp Degen (9. Lichtsteiner), Djourou (81. Grichting), Eggimann, Magnin (76. Spycher); Fernandes, Inler; Gygax, Yakin (76. Ziegler), Barnetta (46. David Degen); Nkufo.

Nigeria: Ejide; Ifeyani, Nwaneri, Shittu, Taiwo (87. Afolabi); Etuhu, Ayila (70. Olofinjana), Tico; Uche (78. Nsofor), Odemwingie; Makinwa (68. Manasseh).

Bemerkungen: Schweiz ohne Frei, Huggel, Margairaz, Müller, Senderos und Streller (alle verletzt). Nigeria ohne Kanu, Mikel und Utaka (alle verletzt) sowie Martins (kein Visum). 9. Degen mit Knieverletzung ausgeschieden. Verwarnung: 53. Magnin (Reklamieren).

(smw/Si)