Wer macht das Rennen?

Spannender Vierkampf in der Gruppe A

publiziert: Samstag, 16. Jun 2012 / 10:45 Uhr / aktualisiert: Samstag, 16. Jun 2012 / 16:07 Uhr
Russland ist in der Pole-Position.
Russland ist in der Pole-Position.

In der Gruppe A dürfen sich noch alle vier Teams Hoffnungen auf die Qualifikation für die Viertelfinals machen. Bei Tschechien - Polen und Griechenland - Russland, beide mit Kickoff am Samstag um 20.45 Uhr, gilt für jeden: Mit einem Sieg ist das primäre Ziel erreicht.

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Jeder hat es noch in den eigenen Füssen, unbesehen des Resultats im anderen Spiel. Das ist eine Ausgangslage, die es an Endrunden grosser Turniere vor dem letzten Spieltag nur ganz selten gibt. Russland (4 Punkte) führt in der Tabelle vor Tschechien (3), Polen (2) und Griechenland (1), und die Russen sind es auch, denen als einzigem Team des Quartetts auch ein Unentschieden in jedem Fall zum Weiterkommen reicht. Verlieren sie, müsste es im Parallel-Spiel ein Unentschieden geben. Die Tschechen müssten bei einem Remis in ihrem Spiel darauf hoffen, dass Griechenland gegen Russland nicht gewinnt; Polen und Griechenland reicht ausschliesslich nur ein Sieg.

Griechenland liegt den Russen

«Am Samstag beginnen die K.o.-Spiele», bringt es Russlands Stürmer Roman Pawljutschenko auf den Punkt. Denn trotz guter Leistungen in den ersten beiden Spielen dürfen sich die Russen noch nicht sicher sein. Sie treffen allerdings auf einen Gegner, der ihnen offensichtlich liegt. Von 10 Länderspielen verloren sie gegen Griechenland nur eines, und das liegt fast 20 Jahre zurück. Und auch zu Sowjet-Zeiten zogen die Griechen in neun von elf Fällen geschlagen ab. Selbst bei ihrem mit Abstand grössten Erfolg, der EM von 2004, kassierten die Griechen gegen den heutigen Gegner eine Niederlage. Damals gab es zum Abschluss der Vorrunde ein 1:2. Die Griechen kamen dennoch weiter - und wurden letztlich sensationell Europameister, derweil die Russen auf der Strecke blieben. An der EM 2008 steckten die Teams erneut in derselben Vorrunden-Gruppe, der Sieger hiess auch hier Russland (1:0).

Griechenlands portugiesischer Trainer, Fernando Santos, erwartet im Warschauer Nationalstadion stürmische Russen, der Ausgangslage zum Trotz. «Sie brauchen zwar nur einen Punkt, aber sie werden ihren Stil kaum ändern. Sie werden attackieren.» Bleibt für ihn nur zu hoffen, dass seine Equipe die Startphase besser hinter sich bringt als zuletzt. Beim 1:1 gegen Polen kassierten die Griechen in der 17. Minute das 0:1, beim 1:2 gegen Tschechien lagen sie schon nach sechs Minuten 0:2 hinten.

Wechsel im Griechen-Kasten

Santos muss Torhüter Kostas Chalkias, der sich gegen Tschechien am Oberschenkel eine Muskelverletzung zuzog, durch Michalis Sifakis ersetzen. Dafür ist der zuletzt gesperrte Sokratis Papastathopoulus wieder verfügbar. Im Mittelfeld wird Giorgios Karagounis sein 119. Länderspiel absolvieren und damit die nationale Bestmarke von Theodoros Zagorakis egalisieren. Bei den Russen dagegen kann Dick Advocaat aus dem Vollen schöpfen. «Unser Ziel ist der Gruppensieg», bekräftigt der holländische Coach. So könnte man in den Viertelfinals auch den Deutschen, welche die Russen in der Gruppe B als Sieger erwarten, aus dem Weg gehen.

Polen vor einem Mini-Final - Tschechien bangt um Rosicky

Polen will heute Samstag Geschichte schreiben. Es soll endlich der erste Sieg an einer EM-Endrunde Tatsache werden. Vor vier Jahren - bei der ersten Teilnahme überhaupt - gab es neben zwei Niederlagen ein Unentschieden gegen Österreich, zur aktuellen EM im eigenen Land starteten die Polen mit je einem 1:1 gegen Griechenland und Russland. Beide Partien fanden in der Hauptstadt Warschau statt. Der Heimvorteil im dritten Match wird aber nur ein kleiner sein. Schauplatz des Spiels ist Wroclaw, das nur rund 90 km von der tschechischen Grenze entfernt liegt. Jedenfalls haben rund 50'000 Schaulustige aus dem Nachbarland die Stadt im Südosten Polens geflutet.

So feindselig wie den Russen oder den Deutschen begegnen die Polen den Tschechen indessen nicht. Doch die Freundschaft wird bei diesem wichtigen Anlass auf eine harte Probe gestellt. «Seit Jahrzehnten ist das die wichtigste Partie für uns. Wir spielen bereits einen kleinen Mini-Final», sagt Jakub Blaszczykowksi, der gegen Russland mit seinem wunderschönen Ausgleichstreffer Polens Chancen leben liess. Die vergangenen Duelle waren immer eng. Zuletzt traf man sich in der Ausscheidung zur WM 2010. Die Tschechen gewannen ihr Heimspiel 2:0, die Polen ihrerseits siegten zuhause 2:1.

Tyton oder Szczesny?

Im polnischen Team stünde Keeper Wojciech Szczesny von Arsenal nach der Roten Karte aus dem Eröffnungsspiel wieder zur Verfügung. Doch viele Zeitungen im Veranstalterland glauben, dass Trainer Franciszek Smuda an dessen Ersatz Przemyslaw Tyton vom PSV Eindhoven festhalten wird. Angeschlagen sind zudem Damien Perquis, Eugen Polanski und Dariusz Dudka, doch dieses Trio wird bestimmt verfügbar sein. Gravierender sind jedoch die Probleme, die Tschechiens Coach Michal Bilek plagen. Captain und Spielmacher Tomas Rosicky, der wegen Beschwerden an der Achillessehne gegen Griechenland verletzt ausgewechselt worden war, droht auszufallen. Entwarnung gab es dagegen um Goalie Petr Cech, der sich wieder fit gemeldet hat.

Griechenland - Russland
Samstag, 20.45 Uhr. - Nationalstadion, Warschau. - SR Eriksson (Sd).

Voraussichtliche Formationen:
Griechenland: 13 Sifakis; 15 Torosidis, 5 Kyriakos Papadopoulos, 19 Sokratis Papastathopoulos, 20 Holebas; 2 Maniatis, 21 Katsouranis, 10 Karagounis; 14 Salpingidis, 17 Gekas, 7 Samaras.

Russland: 16 Malafejew; 2 Anjukow, 12 Beresuzki, 4 Ignaschewitsch, 5 Schirkow; 6 Schirokow, 7 Denissow, 8 Syrjanow; 17 Dsagojew, 11 Kerschakow, 10 Arschawin.

Bemerkungen: Griechenland ohne Avraam Papadopoulos (verletzt). Russland ohne Kokorin (verletzt).

Tschechien - Polen
Samstag, 20.45 Uhr. - Stadion Miejski, Wroclaw. - SR Thomson (Scho).

Voraussichtliche Formationen:
Tschechien: 1 Cech; 2 Gebre Selassie, 6 Sivok, 3 Kadlec, 8 Limbersky; 17 Hübschman, 13 Plasil; 19 Jiracek, 10 Rosicky, 14 Pilar; 15 Baros.

Polen: 22 Tyton; 20 Piszczek, 13 Wasilewski, 15 Perquis, 2 Boenisch; 11 Murawski, 7 Polanski; 16 Blaszczykowski, 10 Obraniak, 8 Rybus; 9 Lewandowski.

(pad/Si)

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