Spielen statt rechnen

Am einfachsten wäre es für beide Teams, wenn Holland gegen das noch punktelose Israel nicht gewinnt; sind die Schweiz und Kroatien unter den letzten vier. Ein Sieg Hollands erschwert die Aufgabe der Schweizer erheblich. Sie brauchen dann ein Unentschieden mit zwei, eventuell mit drei Plustoren, um hinter Kroatien, aber vor Holland Rang 2 zu belegen. Obwohl die Kroaten vor dem letzten Vorrundenspiel hinter der Schweiz klassiert sind, reicht ihnen in jedem Fall ein Unentschieden, um weiter zu kommen.

Bei einem 2:2 zwischen der Schweiz und Kroatien würden die Tordifferenz und anschliessend die mehr erzielten Tore aus allen Partien den Ausschlag geben. Die Spieler von Coach Débonnaire wären darauf angewiesen, dass Holland Israel nicht höher als 3:0 bezwingen würde. Es ist somit gut möglich, dass eine Mannschaft mit fünf Punkten aus drei Spielen das Turnier ungeschlagen verlassen muss.

Ausbildung wichtiger

Débonnaire hält von diesen Rechenspielen nicht viel. Ihm sind die Qualität des Spiels und die Ausbildung der Spieler auf dieser Altersstufe wichtiger als Ergebnisse und Titel. "Die Spieler sind hier zum Lernen. Und schliesslich spielen wir gegen die besten Teams aus Europa," sagte Débonnaire. Mit den Leistungen seiner Mannschaft zeigt sich der Viviser bisher sehr zufrieden. "Mental und physisch sind wir gut, spielerisch und punkto Geschwindigkeit liegen wir etwas hinter dem Niveau am Qualifikationsturnier in Spanien zurück. Aber das ist normal."

Die Schweizer Auswahl liegt an der Spitze der Gruppe B, obwohl sie ihr Leistungspotenzial nur phasenweise zeigte. Als einzige Mannschaft hat sie noch kein Gegentor erhalten. Massgeblichen Anteil daran hatten die Innenverteidiger Samuel Haas (GC) und Davide Redzepi (YB) sowie der souveräne Goalie Yann Sommer (FCB).

(von Peter Leuenberger, Tirrenia/Si)