Start der Schweizer WM-Kampagne

publiziert: Samstag, 6. Sep 2008 / 09:21 Uhr / aktualisiert: Samstag, 6. Sep 2008 / 13:21 Uhr

In Israel beginnt für das Schweizer Nationalteam zwei Monate nach der gescheiterten EM-Mission ein neuer Prozess. Mit Ottmar Hitzfeld steht ein weltweit renommierter Trainer an der Spitze der Kampagne, die zur Teilnahme an der WM 2010 in Südafrika führen soll.

Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld an der gestrigen Pressekonferenz.
Nati-Trainer Ottmar Hitzfeld an der gestrigen Pressekonferenz.
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Das Spiel gegen Portugal (2:0) an der EM war angesichts der hoffnunglosen sportlichen Lage nur noch ein Test unter Wettkampfbedingungen. So gesehen haben die Schweizer seit dem 2:0 an der WM gegen Südkorea am 23. Juni 2006 keinen Ernstkampf mehr gewonnen. Ob Tel Aviv der ideale Ort für einen positiven Neustart sein wird, ist heute Samstagabend (Spielbeginn 19.55 Uhr) im womöglich ungemütlich lauten Ramat-Gan-Stadion zu klären.

Neben Europameister Griechenland kommen (wunsch-)programmgemäss die Schweiz und Israel für den Sieg in der Gruppe 2 in Frage. Lettland, Moldawien und der krasse Aussenseiter Luxemburg komplettieren das Feld.

Dem Startspiel ist aus Schweizer Sicht eine entsprechend hohe Priorität einzuräumen. Frühe Fehltritte sind im Verlaufe der Qualifikation erfahrungsgemäss nur schwer zu korrigieren. Der Blick in die Statistik ist angenehm: Gegen Israel hat die SFV-Auswahl letztmals vor 40 Jahren verloren.

Erfolgsbilanz der letzten vier Jahre

Exakt wie ein eidgenössisch diplomierter Buchhalter «veröffentlichte» Ernst Lämmli am Tag vor dem Auftakt der WM-Kampagne die Erfolgsbilanz der letzten vier Jahre: Einen WM-Auftritt und zwei EM-Teilnahmen hat der SFV vorzuweisen.

Die EURO im letzten Sommer sei ja zwar quasi geschenkt gewesen, schränkte Lämmli schmunzelnd ein. Meinte er verschenkt? Im eigenen Land brillierten die Schweizer vor wenigen Wochen nicht. Nach 180 Minuten und so früh wie nie zuvor ein EM-Gastgeber waren sie ausgeschieden. Daran änderte auch der Erfolg gegen Portugal nichts mehr. Das Out liess sich nicht schönfärben, auch von der Verbandsspitze nicht.

Die Halbwertszeit der EURO-Tristesse ist kurz. Hakan Yakins verpasste Chancen gegen die Türken sind nur noch in schemenhafter Erinnerung. Im Fokus der Schweizer stehen neue Ziele, die WM-Endrunde 2010 am Kap der guten Hoffnung lockt.

Afrika ist für die Fussballer mit rotem Pass die neue Traumdestination. Ottmar Hitzfeld, der Star-Trainer mit glorioser Münchner und Dortmunder Champions-League-Vergangenheit, soll den SFV-Tross ans nächste Rendez-vous des Weltfussballs führen.

Verdienste von Kuhn unbestritten

Köbi Kuhn hatte mit dem Nationalteam die EM 2004 in Portugal und zwei Jahre später die WM in Deutschland erreicht. Seine Verdienste sind deshalb unbestritten -- EM-Enttäuschung hin oder her. Die Strahlkraft Hitzfelds ist trotz dem Palmarès Kuhns aber unvergleichbar höher. Der Lörracher hat das Innenleben der Equipe seit seinem Amtsantritt am 1. Juli spürbar aufgefrischt. Die ruhige, aber ausnahmslos bestimmte Art kommt im Kreis der Nationalspieler (bislang) gut an.

Hitzfeld peilt den Erfolg mit den Schweizern nicht unter völlig veränderten Grundvoraussetzungen an. Am Gerüst von Kuhn hält er (noch) fest. Zur grossräumigen Umstrukturierung fehlen auch ihm die Alternativen.

Topskorer Alex Frei verstärkt das Team erst nach der Rückkehr aus Israel. Eren Derdiyok fällt verletzt aus, Marco Streller trainiert erst seit Mitte Woche wieder mit dem FC Basel. Innenverteidiger Philipp Senderos setzt seine Rehabilitation nach dem Transfer zu Milan in Italien fort.

Kein eigentliches Stürmerproblem

Ein eigentliches Stürmerproblem ortete Hitzfeld nicht. Natürlich sei der Ausfall von Derdiyok ärgerlich. «Aber das werden wir kompensieren können.» Die offensive Einstellung einer Mannschaft hänge nicht zwingend von der Anzahl Stürmer ab, dozierte Hitzfeld.

Ihm liegt erheblich mehr daran, dem mutmasslich rustikal und stosswellenartig operierenden Kontrahenten taktisch clever zu begegnen. «Der Ballbesitz ist wichtig.» Hitzfeld wünscht sich die Kontrolle des Spiels. Sie wäre der erste Schritt zum erhofften Auswärtscoup.

Mögliche Startformationen:

Israel: Aouate (La Coruña); Kozokin (Beitar Jerusalem), Ben Haim (Manchester City), Keinan (Maccabi Haifa), Ziv (Beitar Jerusalem); Barda (Racing Genk)/Cohen (Bolton), Benayoun (Liverpool), Ohayon (Beitar Jerusalem), Kayal (Maccabi Haifa), Tuama (Standard Lüttich); Colautti (Borussia Mönchengladbach).

Schweiz: Benaglio (Wolfsburg); Lichtsteiner (Lazio Rom), Djourou (Arsenal), Grichting (Auxerre), Magnin (VfB Stuttgart); Behrami (West Ham), Huggel (Basel), Inler (Udinese), Barnetta (Leverkusen); Yakin (Al-Gharafa); Nkufo (Twente Enschede).

Bemerkungen: Israel ohne Alberman, Baruchyian (beide verletzt), Schweiz ohne Frei (schliesst sich nach abgeschlossener Reha-Phase erst am Sonntag dem Team an), Streller (Trainingsrückstand), Derdiyok, Senderos (beide verletzt).

(smw/Si)

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