Trostloser GC-Sieg gegen St. Petersburg vor Geisterkulisse

publiziert: Donnerstag, 19. Sep 2002 / 21:55 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 19. Sep 2002 / 22:31 Uhr

Zürich - Was ist nur in Zürich los? Gerade mal 2300 Seelen verirrten sich auf den Hardturm um ihre Grasshoppers gegen St. Petersburg spielen zu sehen. GC siegte trotzdem mit 3:1.

Kollektiver GC-Jubel nach der frühen Führung.
Kollektiver GC-Jubel nach der frühen Führung.
Die Grasshoppers liessen dem Basler 2:0-Coup in der Champions League beim UEFA-Cup-Auftakt einen problemlosen 3:1- Heimsieg gegen Zenit St. Petersburg folgen. Baturina, Barijho und Nuñez trafen gegen den enttäuschenden Widersacher.

Die Kulisse, nur gerade 2300 Zuschauer -- nicht wenige davon aus St. Petersburg angereist -- hatte die Affiche an diesem kalten Septemberabend aus der Stube gelockt -- war nicht nur für den Rahmen einer Europacup-Partie erbärmlich. Kaum viel ansehnlicher war das phasenweise konzeptlose Geschehen auf dem regendurchtränkten Terrain.

Dennoch reichte die Leistung der nicht sonderlich überzeugenden Grasshoppers aber bei Weitem, den Neunten der russischen Meisterschaft einigermassen sicher zu bezwingen und in zwei Wochen mit einem respektablen Polster in der fraglos besser gefüllten Petrowski-Arena antreten zu können. «Leider haben wir nach der Pause nur noch einen Treffer geschossen», bemängelte GC-Coach hinterher, ehe er anfügte, «dass das 3:1 doch ein gewisses Polster ist».

Zum Mann der höchst mässigen, abschnittsweise konfusen Partie avancierte Antonio Barijho. Der nicht nur seiner bulligen Erscheinung wegen hölzern, aber gleichsam effizient wirkende Stürmer erhöhte nach dem unnötigen Ausgleich der Russen in der 44. auf die wichtige Marke von 2:1, ehe er den dritten Treffer durch Richard Nuñez mustergültig vorbereitete (53.).

Die Gelegenheiten zu einem noch deutlicheren Triumph gegen einen Gegner von diesem durchschnittlichen Format hätten die Hoppers trotz klarer Führung und regendurchtränktem Terrain entschlossener und vorab konzentrierter anstreben können, ja sogar müssen. Diesen Vorwurf liess sich in der Spielanalyse auch Koller gefallen: «Wir leisteten uns gegen vorne zu viele Nachlässigkeiten und hätten noch mehr Druck machen müssen.»


Optimaler Start

GC war exakt so gestartet, wie man sich das von einem ambitionierten Gastgeber (Koller forderte einen 3:0-Sieg) vorstellt: In der 6. Minute traf Mate Baturina aus geringer Entfernung mit einem scharfen und präzisen Flachschuss am machtlosen Russen-Keeper Slawa Malafejew vorbei zum vermeintlich wegweisenden 1:0.

Dass sich die Defensivabteilung St. Petersburgs Sekunden vor Baturinas Treffer bei einem weiten Zuspiel von Tararache völlig verspekulierte und den arbeitssamen Ricci Cabanas solange gewähren liessen, bis er den Kroaten Baturina perfekt bediente, brauchte die Hoppers nicht zu kümmern. Schon eher wäre zu kritisieren, nach dem Traumbeginn nicht dezidierter nachgesetzt zu haben; zumal die im eigenen Championat seit Wochen sieglosen St. Petersburger lange nicht sonderlich viel unternommen hatten, das Tor von GC-Hüter Fabrice Borer zu bedrängen.

Nun gut, bei etwas mehr Fortune hätte selbst der begrenzte Aufwand schon nach den ersten 20 Minuten zu einer komfortableren Führung gereicht; Richard Nuñez beklagte bei seinem herrlich gedrehten Freistoss aber nur einen Pfostenschuss und der zuvor umjubelte Baturina schoss kläglich übers leere Gehäuse.

Fehler begingen die Hoppers, insbesondere in der Abwehr, gleichwohl wenige. Umso ärgerlicher war deshalb, dass Mitreski ausgerechnet nach einem unnötigen Ballverlust Nuñez im Rückwärtslaufen ausglitt und den bis dahin inexistenten Osteuropäern in der 33. den angestrebten Auswärtstreffer durch Valentin Filatow ermöglichte. Die Entstehung wie Vollendung bezeichnete GC-Trainer Marcel Koller gleichermassen «als völlig unnötig».

Nachhaltig beeindrucken liessen sich die Stadtzürcher von diesem «Missgeschick» nicht. Stattdessen erhöhte Barijho unmittelbar vor der Pause nach einem kraftvollen Vorstoss des Jungen Kim Jaggy auf 2:1. Als der von der geradezu antiquiert organisierten St.- Petersburg-Verteidigung -- mit Libero und Manndeckern -- nie zu kontrollierende Gaucho Barijho massgerecht zu seinem südamerikanischen Kollegen Nuñez passte, der mühelos zum 3:1 traf, war der Mist geführt.


Kerschakow allein auf weiter Flur

Im russischen Team bestätigte Alexander Kerschakow als Einziger mit einer engagierten Vorstellung die ihm zugedachten Lorbeeren nicht vollumfänglich. In ein, zwei Szenen deutete der 20-Jährige aber an, weshalb er die Torschützenliste Russlands derzeit anführt-- und die Hoppers im Rückspiel durchaus noch ärgern könnte.


Grasshoppers - St. Petersburg 3:1 (2:1)

Hardturm. -- 2300 Zuschauer. -- SR Bozinovski (Maz).

Tore: 6. Baturina 1:0. 33. Filatow 1:1. 44. Barijho 2:1. 53. Nuñez 3:1.

Grasshoppers: Borer; Gerber, Mitreski, Smiljanic, Jaggy; Tararache; Baturina (79. Castillo), Cabanas; Eduardo (75. Rozental), Nuñez; Barijho (89. Petric).

St. Petersburg: Malafejew; Owsepian; Chirita, Lepechin, Swetkow; Gorowoi (70. Ugarow); Filatow, Basajew (65. Osipow), Spiwak; Kerschakow, Arschawin.

Bemerkungen: GC ohne Spycher und Zanni (beide verletzt). 20. Freistoss von Nuñez an den Pfosten.

Verwarnungen: 36. Basajew (Foul). 50. Eduardo (Unsportlichkeit). 50. Gorowoi (Unsportlichkeit). 51. Swetkow (Foul).

(von Sven Schoch/sda)

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