U17-WM: «Wir wollen den Pokal»

publiziert: Donnerstag, 12. Nov 2009 / 08:00 Uhr / aktualisiert: Donnerstag, 12. Nov 2009 / 08:22 Uhr

Das ferne Lagos wird heute Donnerstag zum temporären Mittelpunkt der Schweizer Fussball-Szene. In Nigeria will die U17-Equipe von Dany Ryser heute im WM-Halbfinal gegen Kolumbien (16 Uhr/SF2) SFV-Geschichte (Schweizerischer Fussballverband) schreiben.

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Ein erster freundlicher Augenkontakt mit den letzten Konkurrenten fand bereits statt. Die besten vier Teams der U17-WM logieren im gleichen noblen FIFA-Hotel.

Die Jungstars aus der Schweiz, Spanien, Nigeria und Kolumbien bewegen sich in der Lobby ungestört. In der Ruhe-Oase der pulsierenden und ausnahmslos lauten Millionen-Stadt herrscht eine angenehm gelassene Atmosphäre.

Aber das lockere Kartenspiel der Schweizer in der Empfangshalle täuscht. Es ist nur eine kurze Momentaufnahme. Im Inneren sind die SFV-Talente bereits fokussiert auf die grösste Herausforderung ihrer Karriere. Hinter den Kulissen wird hoch konzentriert gearbeitet.

Video-Studie über Kolumbien

Gérard Castella, der frühere Servette-Coach, hat zusammen mit den Junioren anhand von Video-Sequenzen die Spielweise der Südamerikaner im Detail studiert.

«Uns erwartet ein physisch starker Gegner, der uns mit drei Stürmern überrollen will», kennt Janick Kamber, der Stratege und Mittelfeld-Antreiber, die Vorzüge der Kolumbianer.

Aber für den Jugendlichen aus dem FCB-Nachwuchs ist der Körper in diesem späten Turnierstadium nicht mehr der entscheidende Faktor. «Müde sind wir alle. Jetzt ist alles eine Kopfsache. Wer ist bereit, mehr zu leiden?»

Die Kolumbianer besitzen grosse Nervenstärke

Nervenstärke bewiesen in hohem Mass auch die Kolumbianer. Gegen Argentinien erzwangen sie im Achtelfinal in den letzten Minuten die Wende vom 0:2 zum 3:2.

Im Spiel gegen die Türken glichen sie in letzter Sekunde aus und trafen im Penaltyschiessen fünfmal. Und doch war bei den «Los Cafeteros» eine gewisse Anspannung spürbar. 24 Stunden vor dem Halbfinal verhängte Coach Juan Saiz eine «Silenzio Stampa».

Prioritäten setzen

Die massive Zunahme des öffentlichen und medialen Interesses haben die jungen Schweizer gespürt. Täglich sind im Hotel mehrere Telefonlinien für sie reserviert. Sie gehen mit dem (erfreulichen) Zusatzaufwand professionell um. Ihre Vorbereitung leidet darunter nicht. «Wir können schon klar trennen und setzen die richtigen Prioritäten», betont Keeper Benjamin Siegrist.

Den «Hype» um die Schweizer U17 empfinden die Direktbeteiligten vor allem als positiv und als Wertschätzung ihres Auftritts in Westafrika. Unter Druck fühlt sich deswegen keiner. Die höchsten Ziele setzen sich die forschen Schweizer ohnehin selber.

«Wir brauchen nicht um den heissen Brei herum zu reden. Bei uns Spielern ist jetzt klar der Titel das Thema», erklärt Kamber den WM-Tarif ungeschminkt. «Jetzt wollen wir den Kübel in die Schweiz holen.»

Bewusste Rollenverteilung und Selektion

Bis anhin entpuppten sich die Schweizer als extrem leidensfähig. Sie arrangierten sich mit der drückenden Hitze. Sie liessen sich von einem 0:2-Rückstand (gegen Japan) nicht aus der Ruhe bringen. Selbst drei Ausschlüsse in fünf Spielen steckten sie fast problemlos weg. Nichts brachte sie aus dem Konzept.

Für Ryser kommen die verblüffende Reife und Solidarität der U17-WM-Debütanten nicht völlig überraschend: «Das hat sich in einem Prozess über Jahre hinweg entwickelt. Wir arbeiten nun schon drei Jahre lang zusammen. Das Ganze ist gewachsen.» Die Rollen im Team seien klar verteilt -- auch jene der Ersatzspieler. «Auch mit ihnen habe ich die Lage bereits im Voraus besprochen.»

Bei der Selektion habe man bewusst Spieler gewählt, die auch bereit seien, sich voll zu integrieren -- speziell angesichts der multikulturellen Zusammensetzung der Equipe ein zweifelsfrei wichtiger Aspekt. 13 Spieler haben Wurzeln im Ausland, 12 verschiedene Nationalitäten sind in der SFV-Auswahl vereint.

Perfekte Vorbereitung und Kaffee vom Weltmeister

Die Basis zum gelungenen Auftritt legten die Schweizer Verantwortlichen schon früh. Angesichts der subtropischen Bedingungen im westlichen Teil von Afrika fand ein reger Austausch mit Swiss Olympic statt. «Wir haben uns über die Erfahrungen bei den Spielen in Peking unterhalten», führte Ryser aus. Die medizinische Kommission beschäftigte sich umfassend mit dem Impfschutz. Im Vorfeld zog Ryser auch einen Ernährungsberater bei.

Im Eko kocht mit Justus Lucas ein Schweizer. Für die Verlängerung des Aufenthalts kam ihm zupass, dass er auf die Vorräte der Deutschen zurückgreifen durfte. Der DFB überliess den Pastabestand trotz der 3:4-Niederlage den Schweizern. Und auch die Italiener (1:2 gegen Rysers Team) überliessen ihnen etwas: die Kaffeemaschine des früheren Weltmeisters Giancarlo Antognoni.

(Sven Schoch/Si)

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