UEFA will Ausländerzahl in Klubs reduzieren

Damit geht der Kontinentalverband einen ganz neuen Weg, um den Ausländeranteil in den europäischen Top-Ligen zu verringern. Den bisherigen Versuch, über eine Limitierung zum Erfolg zu kommen, betrachtet die UEFA inzwischen als gescheitert.

Zum einen kollidiert die Massnahme immer wieder mit dem EU-Recht. Zum anderen haben sich vor allem Spieler aus Südamerika in der Vergangenheit durch immer neue Tricks Pässe aus EU-Ländern und damit die generelle Spielberechtigung in Europa verschafft.

"Man kann nicht einfach mit den Fingern schnippen und eine Lösung herbeizaubern. Es braucht Geduld", sagte UEFA-Vizepräsident und Projektleiter Per Ravn Omdal (No) zum neuen Anlauf. Ob die bislang nur als Vision aufgezeichnete Reform tatsächlich schon in einem Jahr realisiert wird, scheint allerdings angesichts der schwierigen Umsetzung und des erwarteten Widerstandes vor allem aus den Reihen der europäischen Grossvereine fraglich. "Ich gehe davon aus, dass einige Gremien aus egoistischen Gründen dagegen sein werden", meinte Omdal.

Eine Garantie, dass sich dadurch der Anteil der einheimischen Spieler in den verschiedenen Ligen erhöht, ist dadurch aber nicht unbedingt gegeben. Denn ob die von den Klubs in der eigenen Jugend herangezogenen Talente aus dem In- oder Ausland kommen, spielt in den UEFA-Plänen keine Rolle. Sonst wäre eine erneute Konfrontation mit der EU programmiert.

Für Herbst sind nun erste Gespräche der UEFA mit anderen Gremien, vor allem der Spielervereinigung FIFPro, sowie der EU und den nationalen Regierungen geplant. "Wir wollen eine breite Unterstützung der europäischen Fussball-Familie sowie von der politischen Seite erhalten", sagte Omdal, der anstelle des gesundheitlich angeschlagenen UEFA-Präsidenten Lennart Johansson zur Pressekonferenz erschien.

(fest/Si)